
Geocacher auf der Jagd & Hund
Frank (wizardland) ist seit 2009 begeisterter Geocacher, Blogger und einer der Moderatoren des geocaching Podcasts podKst. Als Vereinsvorsitzender des Vereins Geocaching Kreis Steinfurt e.V. berichtet er heute über die Messe Jagd & Hund auf der Geocacher seit 2012 den Dialog mit Jägern, Förstern und Grundeigentümern suchen.
Die Jagd & Hund in Dortmund ist Europas größte Jagdmesse. Nationale und internationale Aussteller präsentieren in sechs Messehallen ihre umfangreichen Produkte- und Dienstleistungsangebote für Jäger, Förster, Hunde- und Naturfreunde. Seit 2012 befindet sich fast jedes Jahr ein Stand der Geocacher auf dieser Messe.
Eingeladen durch den Landesjagdverband NRW, welcher 2011 bereits mit einigen Reviewern im Dialog war, bildeten vier Reviewer (Obelodalix; Stash-Lab; eigengott und EARTHoto) sowie eine Mitarbeiterin vom HQ (Miss Jenn) damals das Team des ersten „Messestands“. Das war damals ein einfacher Stehtisch, an dem wir uns auf der Jagd und Hund präsentierten, um in den gemeinsamen Dialog mit Jägern, Förstern und Grundeigentümern zu gehen. Aus dem Stehtisch ist inzwischen ein 12m2 großer Messestand der Geocaching-Vereine geworden.
Auch wenn Geocaching in den Augen der Gemeinschaft den Naturraum im Allgemeinen bereichert, muss davon ausgegangen werden, dass der Cache-Owner alle notwendigen Genehmigungen des Grundstücksbesitzers oder des Liegenschaftseigentümers eingeholt hat (siehe Geocaching Guidelines), um sicherzustellen, dass der Ort für einen Geocache geeignet ist. Wenn dies nicht geschieht, können Spannungsfelder entstehen, die im schlimmsten Fall zu einem großflächigen Geocaching-Verbot führen können.
Mittlerweile gibt es viele Ansprechpartner und Geocaching-Vereine, die sich genau in dieses Spannungsfeld begeben, um den gemeinsamen Dialog mit Jägern, Förstern, Grundeigentümern und vielen weiteren Personenkreisen (z.B. auf der Jagd und Hund) zu fördern.
In den Anfangszeiten gab es hierbei viele Herausforderungen, Vorurteile auf beiden Seiten abzubauen. Die Förster, Grundeigentümer und Jäger waren besorgt, dass der Wald überrannt würde, die Geocacher dass sie ein generelles Verbot bekommen, Geocaches im Wald zu platzieren. Aber es gilt auch Konflikte abzubauen, denn wenn die Geocacher abseits von Wegen und sogar nachts unterwegs sind, führt dies bisweilen zu Unmut bei Land- und Forstwirten, Jägern und Anglern, sowie Naturschützern. Wenn Geocaches in geschützten Landschaftsbestandteilen, Wildeinstandsgebieten, Schonungen oder auf Bäumen versteckt werden oder Geocacher freilaufende Hunde bei sich haben, schadet dieses unter Umständen der Natur und beinhaltet erhebliche Gefahren.
Helfen kann hier nur der Dialog nach dem Motto „Miteinander statt gegeneinander“. Dieses hat auch der deutsche Wanderverband in dem Projekt „Natursport.Umwelt.Bewusst“ festgestellt. In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit Jägern des DJV, Naturtouristik und Natursporttreibenden (Wanderern, Geocachern, Reitern, Mountainbikern, etc.) sowie Kommunikationsexperten wurde ein erstes Dialogkonzept für ein gutes Miteinander anhand des Beispiels „Geocaching“ erarbeitet. Dieses und weitere Informationen zum Projekt können unter www.natursport-umwelt-bewusst.de heruntergeladen werden.
Heute kann anhand der vergangenen Jahre berichtet werden, dass eine positive Tendenz in den Gesprächen am Messestand zu verzeichnen ist. Waren es früher meist herausfordernde Gespräche, die kurzfristige Lösungen (disablen oder archivieren) benötigten, so sind es heute eher informierende Gespräche. Die meist gestellten Fragen auf der Messe sind „Wie funktioniert das Geocachen überhaupt?“ und „Wo kann man Ansprechpartner finden falls mal Gesprächsbedarf vorhanden sein sollte“.
Noch vor einigen Jahren lag das Verhältnis der Gesprächsthemen eher auf der problembehafteten Seite. Doch mit Hilfe des Dialogs, der mittlerweile gesucht und geführt wird, ist das Miteinander im Wald für beide Seiten entspannter. Wichtig bei diesem Schritt ist nicht nur der Dialog, sondern auch das Guideline konforme Erstellen von Listings unter besonderer Berücksichtigung der Natur und dem Verhalten in der Natur welches viele Probleme im Vorfeld bereits lösen kann. Fest steht, dass zwischen den Geocaching-Vereinen und dem Vertreter des Landesjagdverbandes NRW Herrn Andreas Schneider (Öffentlichkeitsreferent des LJV NRW) eine enge Kooperation gewachsen ist. Auch 2021 wird man wieder gemeinsam daran arbeiten den Dialog zu suchen und bei problembehafteten Herausforderungen Hilfestellung zu geben.