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Der Zauberstuhl von Klennow Multi-cache

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Kanne und Siki: Leider wurde der Cache bis heute nicht wieder aktiviert oder kein konkretes Aktivierungsdatum angegeben. Deshalb erfolgte heute die endgültige Archivierung dieses Caches.

Wenn du an dieser Stelle wieder einen Cache platzieren möchtest, kannst du selbstverständlich gern ein neues Listing zum Review einreichen.

Gruß,
Sanne

Kanne und Siki
(Official Geocaching.com Volunteer Reviewer)

Die Info-Seiten der deutschsprachigen Reviewer: http://www.gc-reviewer.de

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Hidden : 4/13/2008
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   regular (regular)

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Geocache Description:

Diesen kleinen 2-Stages Multi haben wir aus unserem vorherigen Traditional gebastelt. Da sich unser Versteck als Tauch-Terrain entpuppte, haben wir nun umdisponiert. Viel Spaß beim Bergen!

 

 

 


 

Der Zauberstuhl von Klennow (von Hannelore Hilmer)

 

Im wendischen Dorf Klennow lebte im 17. Jahrhundert eine arme Witwe in einer dürftigen Behausung. Die Hütte gehörte dem wohlhabenden Bauern Bausneick. Der Wind konnte durch Balkenritzen, Türen und Scheiben pfeifen, sodass das Haus beim Nordsturm erzitterte, als ob es aus den Fugen geraten wollte.

 

Nach dem Tode ihres Mannes lebte die Witwe Kabelitz hier nur noch mit ihrer Tochter Anna. Anna galt als das schönste Mädchen im Dorf. Trotz ihrer ärmlichen Herkunft war sie stets die erste, die zum Tanz aufgefordert wurde, wenn die Musik aufspielte und eins der fröhlichen wendischen Feste im Dorf gefeiert wurde. Besonders in den Augen der männlichen jungen Wenden, aber auch uneingeschränkt für alle Dorfbewohner, war die Anmut und die Schönheit Annas der Stolz des runden Dorfes.

 

Das Mädchen war aber nicht nur von Antlitz und Statur schön, sondern es hatte ein gutes Herz und ein liebes sanftmütiges Wesen. Das, was die Natur ihr an äußerlichen Vorteilen geschenkt hatte, machte sie keineswegs eitel, sondern sie blieb fleißig und einfühlsam und unterstützte ihre arme Mutter mit allen ihr zur Verfügung stehenden Kräften. Um für den gemeinsamen kleinen Haushalt Geld für die notwendigsten Lebensbedürfnisse zu verdienen, war es erforderlich bei Tag und Nacht am surrenden Spinnrad zu sitzen. Daneben stand der hölzerne Webstuhl, in den sie regelmäßig stieg und das von den Bauern bestellte Leinen und auch solches, das am Markt in Lüchow frei verkauft wurde, fertigte.

 

Doch ihr zarter Körper konnte der Überbelastung nicht genug Widerstandskraft entgegensetzen. Mag es eine Erkrankung der Lunge aufgrund der dauernden Zugluft in der ärmlichen Hütte gewesen sein, die bewirkte, dass das schöne junge Dorfmädchen immer blässer und schwächer wurde. Ärztliche Hilfe gab es damals in solchen Fällen kaum. Außerdem fehlte den armen Leuten das Geld, jemanden zu bezahlen, der sich in Heilmitteln und Stützen der Gesundheit auskannte. So war ein tragisches Ende unabwendbar, und es kam dazu, dass Anna an einem kalten Februartag die Augen für immer schloss und die kleine schmale Hand, die ihre Mutter bis zuletzt umschlossen hielt, kalt und leblos wurde.

 

Als man sie auf dem Friedhof zur letzten Ruhe bestattet hatte und ihre Mutter ganz allein in die ärmliche Hütte zurückkehrte, meinte auch sie, nicht mehr weiterleben zu können. Alles erschien ihr sinnlos, Tränen flossen unaufhaltsam, und die Knie zitterten. Mit Anna war auch ihre Kraft und Hoffnung dahingegangen.

 

Plötzlich öffnete sich knarrend die morsche Tür der Hütte, und vom Auftritt auf den kalten harten Lehmboden des Flures her schallten dumpfe schwere Männerschritte. Ohne anzuklopfen, stand plötzlich in der Tür ihrer kargen Döns Bausneick, der reiche Bauer und Besitzer ihrer Kate. Er grinste hämisch, schaute in ihr verweintes Gesicht und sagte: "Ich will dich trösten, Dort-Lies (Dorothea- Elisabeth). Wollen wir nicht Gott danken, dass er alles so wohlgefügt und uns glücklich gemacht hat? Denn du sollst doch glücklich sein, Dort-Lies, in der Erinnerung an deinen lieben Kabelitz und seine schöne Tochter, die wir heute zur ewigen Brautnacht in ihr eigenes kleines Haus geführt haben. Auf diese Weise ist sie doch früh zu was Eigenem gekommen. Ich habe immer gedacht, dass sie trotz ihres glatten Gesichts in dieser Baracke eine alte Jungfer wird."

 

"Bausneick", rief bis ins Innerste erschrocken die leidgeprüfte alte Witwe, "fürchtest du nicht Gottes Strafe für diesen Spott? Du bist alt wie ich und kannst jeden Tag abgerufen werden, um vor seinem Gericht zu stehen." "Spott", lachte voller Hohn der ungebetene Gast. "War nicht unser ganzes Leben, unser Schicksal ein Spott? Ich habe dich geliebt damals mit der ganzen Glut meines jungen Herzens, trotzdem du eine arme Magd warst. Und was tatest du? Du hast mich zurückgestoßen und stattdessen Kabelitz, den Ärmsten und Geringsten erwählt. Statt in das reiche Bauernhaus, das dein eigenes hätte werden können, bist du in diese heruntergekommene Hütte gezogen. Freiwillig hast du dein Leben voller Kummer und Entbehrung gewählt.

Aber wenn du auch entbehrt hast, so hat das Entsagen müssen auch in mein Herz eine Wunde gerissen, die nie heilen konnte. Trotz meines Wohlstands und der Heirat mit einer reichen Erbin blieb sie blutend und offen. Tage und Nächte habe ich mich nach dir gesehnt. In den Jahrzehnten des Lebens wurde aus dem Verlangenden ein Verdorrender. Die Blume der Liebe, die nicht wachsen und bestehen konnte, weil sie keine Nahrung fand, begann zu dorren. Als das Leben aus ihren Zellen schwand wurde sie hart wie Stein und Eisen. Das war dein Werk, dafür trägst du die Schuld, Dort-Lies. Dafür hasse ich dich und verfluche dich über den Tod hinaus."

 

"Hör auf mit den Beschuldigungen, die ungerecht sind." stöhnte schweratmend die alte Frau. "Wie soll eine Frau Schuld tragen, die ein Leben in echter Liebe, aber in Armut, dem Dasein in Reichtum, aber mit einer Lüge im Herzen, vorzieht? Ich war hier glücklich, denn ich liebte. Die Liebe machte mich reich. Was weißt du davon, du hartherziger Mann?"

 

"Bettlerstolz!" brüllte wütend Bauseneick. "Du wirst es schon noch spüren, wenn du obdachlos umherschleichen wirst und niemand dir Mitleid entgegenbringen wird. Wenn du zu Michaelis deine längst fälligen Mieten nicht zahlst, fliegst du raus. Gute Nacht, Dort-Lies, holde Witwe! Gute Nacht, du einstiges Traumbild meiner Seele! Süßes Täubchen, gute Nacht!" Höhnisch verließ der Herr die alte Hütte.

 

Von Wustrow hallte die Abendglocke herüber zum Beten. Bibel und Gesangbuch standen immer griffbereit im Wandschrank. Die Witwe nahm sie heraus, und die Stelle schlug sich wegen der häufigen Benutzung von alleine auf, in der es hieß:

Wer nur den lieben Gott lässt walten

und hoffet auf ihn allezeit,

den wird er wunderlich erhalten

in aller Not und Traurigkeit.

 

Kraft kehrte in den geschwächten Körper zurück und neuer Lebensmut. Nachdem die Hütte gesäubert und aufgeräumt war, verharrte sie vor dem alten Webstuhl. Anna hatte ihn schon aufgezogen und die große Webarbeit vorbereitet. Es war soviel Garn fertig gesponnen, dass daraus zwei Ballen feinsten Leinens gewebt werden konnten. Für den Erlös, den man auf dem Markt in Lüchow dafür erhalten konnte, sollte die fällige Miete bezahlt werden. Annas Krankheit und Tod hatten alles verzögert.

 

Die Witwe Kabelitz stieg jetzt selbst in den Webstuhl und jagte das Schiffchen durch die Geschlinge der Fäden. Schlag auf Schlag erklang, und das Linnenlaken wurde immer länger. Erst als die Witwe um Mitternacht völlig erschöpft war, gönnte sie sich die Nachtruhe. Vor dem Einschlafen zogen ihre Gedanken zu Anna, die jetzt droben beim Herrn war.

 

Doch plötzlich hörte sie von nebenan Geräusche. Das klopfende Schlagen der Webarbeit schallte durch die Stille. Die erschrockene Frau erhob sich vom Lager und öffnete vorsichtig den Türriegel: An allen Gliedern zitternd, sahen ihre Augen im fahlen Mondlicht ihre Tochter am Webstuhl sitzen und arbeiten. Sie lächelte in ihrem weißen Leichenkleid, legte den Finger auf den Mund zum Zeichen des Schweigens und webte immerfort. Eine stille Geste verwies die Mutter, wieder das Ruhelager aufzusuchen.

 

Als diese am andern Morgen aufstand, sah sie, dass sie nicht geträumt hatte. Viele Meter Leinwand waren eben und sorgfältig gewebt. So ging es nun jeden Tag weiter. Nie stand der Webstuhl still; sodass die Witwe schon bald aus dem Leinenverkauf die Geldsumme für die ausstehende Miete entrichten konnte.

 

Durch die nächtliche Webstuhlarbeit wurde die Frau unabhängig, weil sie ihren Unterhalt selbst bestreiten konnte. Die Dorfleute wunderten sich darüber, und es erging ein emsiges Forschen nach dem Grund. Hinter vorgehaltener Hand ging die Kunde von der nächtlichen Webstuhlarbeit um. Man meinte, ein Geist der alten Lüchower Burg treibe sich um, da der Webstuhl in der Klennower Kate aus altem Gebälk des wendischen Herrensitzes gefertigt worden war.

 

Schließlich starb auch die Witwe Kabelitz. Kurz zuvor, als die Hütte mit dem einträglichen Webstuhl zu einem stolzen Preis versteigert werden sollte, fiel sie aber einem großen Brand zum Opfer, der auch den größten Teil des wendischen Dorfes Klennow einäscherte.

 

 

WICHTIG!

Bitte den Behälter an der ersten Station unbedingt an seinem Platz lassen, nur den Deckel öffnen, Hinweis entnehmen und ablesen und dann wieder platzieren/verschließen. Denn einmal "herausgefriemelt" geht´s nicht wieder rein ;-)

 

Die Neuausstattung des Caches (nennen wir sie Black Box) sind: Logbuch, Kugelschreiber, Bleistift, Schaf-Teelicht, Ton-Stern, Casio Datenbank, Deutschlandflagge, Taschenspiegel, Blinky, Benjamin-Blümchen-Figur, TB.

 

Parken könnt Ihr an der angegebenen Koordinate.

 

Viel Spaß bei der Suche wünschen die Pusemuckels. Passt auf, hier gibt´s eventuell viele aktive Waldläufer (Ameisen).

 

Additional Hints (Decrypt)

Fgntr1: Avpug nz Obqra

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)