Zwei Bewohner des Geobaran, von
vernunftbegabter Rasse, die im Jahre 2685 entdeckt werden und die
Neirarch, der Linné des 30. Jahrhunderts, als Untertyp der Gruppe
Coelestiaca in der Ordnung Megalopterygia klassifizieren wird -
kurzum, die beiden Vertreter der Gattung Megalopteryx Ambigua
Flirx, die durch die Synctialversammlung des Geobaran (auch Oberste
Ratschaft genannt) zur Untersuchung der kolonisatorischen
Möglichkeiten der Planeten im Bereich der VI. Partiellen
Peripherischen Liquefaktion (PPL) ausgesandt wurden, waren zunächst
in die Gegend des Jupiter gelangt, wo sie Proben von dessen
Andromedakularstern nahmen.
Als sie feststellten, dass sich diese
Proben zur Fütterung ihres Telepathikus eigneten, beschlossen sie,
auch gleich den dritten Planeten des Systems, einen kleinen
Himmelskörper, zu untersuchen, der auf einer uninteressanten Bahn
das Zentralgestirn umkreiste. Nachdem die beiden Geobaraner ihren
Astromaten auf den singulären hyperspatialen Metaschritt im
Überraum eingestellt hatten, erschienen sie mit ihrem nur schwach
glühenden Raumschiff dicht über der Atmosphäre des Planeten und
ließen sich mit mäßiger Geschwindigkeit auf ihn herab.
Da der Planet den beiden Ankömmlingen
fremd war, bestimmte ein reiner Zufall ihren Landeplatz. Der Ort
der ersten Erkundung hätte nicht besser sein können, es war ein mit
dichtem Buschwerk bewachsenes Gelände, über das abendliche Wolken
hinwegzogen. Kurz vor der Landung war es ihnen gelungen, in der
Ferne eine Art Linie auszumachen, die sie für einen Verkehrstrakt
hielten.
In der Nähe des
Landeplatzes, nahe des Verkehrstraktes, der sich in Richtung
der Planetenrotation erstreckt, und peripher zu der Siedlung,
die sie aus großer Höhe als kleine Ansammlung von Lichtpunkten
wahrnahmen, befand sich ein Schild, auf das von anscheinend
hoch entwickelten Lebewesen die Symbole "WALTERSHOFEN"
aufgetragen wurden. Dort setzen sie ihr kosmisches Fahrzeug
auf, dessen interstellarer Antrieb noch hell
glühte.
Der ältere der beiden, der Kybernetor der
Exkursion, hieß NGTRX, der jüngere, ein in seiner Heimat berühmter
Polysiater - PWGDRK. Dann luden sie die unentbehrlichen Apparate
aus - den Eintank-Teremtak, das mit Giftpfeilen geladene und somit
einsatzfähige Aldolicho sowie den peripathetischen Telephatikus.
Der peripathetische Telephatikus, Pe-Te genannt, ist ein Gerät, das
zur Verständigung mit den vernunftbegabten Wesen anderer Planeten
dient, das aber auch im Stande ist, dank des hyperspatialen
Anschlusses an den Univermantischen Supracereber, auf dem Geoebaran
sämtlichen Aufschriften in Einhundertsechsundneunzigtausend
galaktische Dialekte und Jargons zu übersetzen.
Die Geobaraner griffen am liebsten
bewohnte Planeten an, weil sie das für ihre historische Mission
hielten. Natürlich hatten sie nicht die Absicht, allein den
Planeten zu unterwerfen - das lag nicht in ihrer Macht-, sie waren
lediglich die Vorhut, nach deren Rückkehr die Vorbereitungen zur
Großen Invasion getroffen werden sollten.
Die beiden Kundschafter gingen oder
richtiger gesagt, kämpften sich einige Zeit durch dichtes Gestrüpp,
und die Bisse unbekannter fliegender kleiner Ungeheuer von der
Gattung Gliedfüßiger Membranflügeliger Saugmünder machten ihnen
viel zu schaffen.
"Achtung! Verstecken!" sendete
NGTRX plötzlich. PWGDRK wich an den Rand des sumpfigen Streifens
zurück; NGTRX war ebenfalls ein wenig von der Mitte des Weges
zurückgetreten, um nicht aufzufallen. Erwartungsvolles Schweigen.
Jemand nahte. Zunächst schien es, als sei dieser Jemand ein
vernunftbegabter Zweibeiner, denn er bewegte sich aufrecht. Das
seltsame Zweibeinige Wesen, man konnte das immer deutlicher
erkennen, ging jedoch nicht in gerader Richtung, sondern beschrieb
komplizierte krumme Bahnen von einem Rand des Pfades zum anderen.
PWGDRK begann sogleich diese Kurve zu registrieren, doch es erwies
sich als äußerst kompliziert. Sie zog lärmend eine sinusoidale Bahn
und kam immer näher. Dabei stieß sie bald heulende, bald stöhnende
Laute aus. "Notiere! Notiere das und dolmetsche! Worauf wartest
du?" zischte NGTRX ärgerlich dem Telepathikus zu.
Verblüfft lauschte er dem Gebrüll des
Nahenden. "U ha ha! U ha ha! 'n Stock her! U ha ha!" tönte
es schaurig widerhallend durch die Finsternis. Die hintere Luke des
Telepathikus zitterte nervös, zeigte aber immer noch Null an.
"Warum zieht er solche Schleifen? Ist er ferngesteuert?"
fragte PWGDRK, der sich am Rande des Streifens über sein Aldolicho
beugte. Das Wesen war nun unmittelbar vor ihnen. Es hatte schon den
angefaulten Pfahl passiert, da tauchte plötzlich NGTRX auf, ging
auf den Telepathikus zu und schaltete auf Sendung. "Guten
Abend", sagte der Telepathikus einschmeichelnd in der Sprache
des Zweibeiners, wobei er seine Stimme mit unvergleichlichem
Einfühlungsvermögen modulierte, während NGTRX die Sprungfedern
spannte und seiner imitativen Maske geschickt ein freundliches
Lächeln aufsetzte. Das gehörte ebenfalls zu dem diabolischen Plan
der Geobaraner. Sie hatten Routine in der Unterwerfung fremder
Planeten.
"Waa? E - hepp!" erwiderte das
Geschöpf und hielt inne in seiner Schwenkung. Eine hohe
Intelligenzstufe, jetzt bekommen wir Kontakt! dachte PWGDRK, der
sich am Rande des Streifens verbarg und krampfhaft die Seiten
seines Aldolicho preßte. NGTRX stellte den Telepathikus auf
Translative Bereitschaft und begann in seiner Hülle fieberhaft, mit
den Greifern die Instruktion für den ersten taktischen Kontakt
auseinanderzufalten, die auf diaphanem Urdoment gedruckt war. Die
stämmige Gestalt hielt nun ihre Augen ganz dicht an ihm, und seiner
kommunikativen Öffnung entrang sich der Ruf: "Frrranek! Daß
dich der ...!" NGTRX vermochte gerade noch zu denken: Ist er
etwa im Stadium der Aggression? Weshalb? Verzweifelt drückte er auf
die Drüse am Interglokokom des Telepathikus und fragte, was der
Ankömmling sage. "Nichts", signalisierte der
Peripathetikus zögernd. "Wieso nichts? Ich habe doch etwas
gehört!" zischte NGTRX, ohne das leiseste Geräusch von sich zu
geben.
Im gleichen Augenblick packte der Bewohner
des Planeten mit beiden Händen den angefaulten Wegweiser, riß ihn
in entsetzlichem Krachen aus der Erde und schlug damit NGTRX aufs
Haupt. NGTRX hielt dem fürchterlichen Hieb nicht stand, stürzte
kopfüber in den Schlamm und hörte nicht mehr das durchdringende
Heulen, mit dem der Feind seinen Sieg verkündete. "Er greift
an!" stöhnte PWGDRK und zielte mit letzter Kraft aus dem
Aldolicho in die Finsternis. Seine Greifarme zitterten, als er auf
den Hahn drückte - und eine Unmenge leise heulender Pfeile jagte in
die Nacht, um Tod und Verderben zu säen. Plötzlich hörte er, wie
sie zurückkamen und sich, wütend umherschwirrend, in die Ladezyste
des Aldolicho zwängten. Prüfend zog er die Luft in seine
Sepianüstern und erbebte. Er hatte begriffen: Das Geschöpf hatte
sich mit einem unüberwindlichen Schutzdamm aus Äthylwasserstoffoxyd
umgeben! Er war machtlos.
Mit seinem Fühler, dem fast die Kraft
versagte, versuchte er erneut, das Feuer zu eröffnen, aber die
Pfeile schwirrten nur brummend in der Ladeblase umher, keiner wagte
auch nur, seinen mörderischen Stachel herauszustrecken. Er fühlte,
er hörte, daß das Wesen auf ihn losstakste. PWGDRK sprang ins
Dickicht.
"Töle dammichte, mit der Deichsel
getaufte!" dröhnte es hinter ihm her. Die Luft, die mit dem
ätzenden Gestank des Giftes erfüllt war, das das Wesen unaufhörlich
aus seinen kommunikativen Öffnungen ausstieß, verschlug PWGDRK den
Atem. Mit letztem Einsatz übersprang er den Graben, duckte sich
hinter einem Busch und erstarrte. Er war nicht besonders kühn, aber
er vergaß nie seine Berufspflichten. Die maßlose Neugier des
Gelehrten war sein Verderb. Gerade hatte er mit Mühe an der Luke
des Telepathikus den ersten gedolmetschten Satz des Geschöpfes
gelesen: "Vierbeiniges Säugetier weiblichen Geschlechts, mit
einem Teil eines vierrädrigen Fahrzeuges im Rahmen eines religiösen
Ritus traktiert..." - da heulte es über seinem Sepiakopf auf,
und ihn traf ein tödlicher Hieb.
Die Invasion der Geobaraner auf die Erde
war zurückgeschlagen.
Aber noch ist der Erde nicht ganz sicher,
denn PWGDRK und NGTRX platzierten kurz nach der Landung einen
Transmitter an einem geheimen Ort, dessen Koordinaten sie in der
Nähe des kosmischen Gefährts an verschiedenen Orten versteckten. Du
musst ihn deaktivieren, um die große Invasion zu
verhindern.
Die Dorfbewohner fanden
am nächsten Tag am Landeplatz diese goldene Scheibe. Sie
konnten damit nichts anfangen, aber vielleicht hilft sie dir
vor Ort weiter?
Um die große Invasion vom Geobaran zu
verhindern, sind folgende anti-invasive Hilfsmittel von
Nöten:
- eine
Photonenpumpe
- des öfteren eine das Licht
reflektierende
und dabei
bildwiedergebende
Oberfläche
- einmal einen länglichen
zylindrischen
Gegenstand, ca. in der
Länge, die das Licht
in einer Zeit von 1 /
299.792.458 Sekunde
zurücklegt
- ein aus miteinander verdrillten
Fäden
oder Ähnlichem
bestehendes Gebilde,
das zwei Hilfsmittel
miteinander kombiniert