Auf den
Spuren der Mönche im Bernlocher Wald...
Der Volkssage nach soll sich hier
ein Mönchskloster befunden haben, was allerdings nicht belegt ist.
Die Tatsache, dass neben der Bezeichnung dieses Brunnens mit
"Mönchbrunnen" auch das Gewann hier im Bondorfer Wald
"Mönchbrunnen" heißt, spricht eher dafür. Außerdem sind die
Waldgewanne weiter westlich, Richtung Mötzingen, bezeichnet mit
"Mönchsteige", "Ob dem Mönchgarten" und "Nonnenwald". Diese
Namensgebung aus früherer Zeit unterstreicht die Vermutung eines
Klosters im Bereich der heutigen Waldflächen.
Der Mönchbrunnen ist allerdings schon römischen Ursprungs. Er
wurde vermutlich um 150 - 200 n.Chr. errichtet. Er gehört zu einer
römischen Hofanlage, die hier auf einer damals waldfreien Fläche
erbaut wurde. Wenige Meter von hier in südlicher Richtung befinden
sich Mauer- und Schuttreste dieses Gutshofes, die von Erde
überdeckt und mit Wald bewachsen sind. Das unebene, hügelige
Gelände zeigt dies deutlich. In den Mauerresten waren und sind
Fuchsbauten, was zur Gewannbezeichnung "Fuchslöcher" geführt
hat.
Die Brunnenstube ist mit Geäst, Schutt und Erde bedeckt, so das die
tatsächliche Tiefe der Brunnensohle nicht bekannt ist. Der Brunnen
ist aber sicher mehrere Meter tief.
Weshalb der Brunnen gerade an dieser Stelle, einem
Geländehochpunkt, angelegt ist und nicht weiter östlich in der
Senke, ist nicht erklärbar. Offensichtlich wurde aus dem Brunnen
aber Wasser gefördert, denn ansonsten wäre er nicht über viele
Jahrhunderte erhalten geblieben.
Der Brunnen hat eine leicht ovale Form mit einem Durchmesser von
1,0 bis 1,3 m. Er ist aus behauenen und unbehauenen Natursteinen
mörtelfrei gemauert. Zum Schutz des historischen Brunnenrandes
wurde ein Ring bodeneben betoniert. Darauf wurden die jetzt
sichtbaren Natursteine aufgemauert. Der Brunnen ist mit einem
Stahlgitter gegen Verschmutzung und Absturz gesichert.
Die Arbeiten am Brunnen wurden von Mitgliedern des Vorstandes der
Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung Bondorf (Wald) gemeinsam
mit dem Bauhof der Gemeinde Bondorf im Jahr 2006 durchgeführt. Die
Kosten wurden zur Hälfte von den Waldeigentümern und zur anderen
Hälfte durch Zuschüsse von Land, Bund und EU getragen. (Quelle:
Informationstafel am Brunnen)
Der Bernlocher Wald hat seit der Flurbereinigung eine große Anzahl
an sehr gut gepflegten Waldwegen (siehe Übersichtstafel am
Parkplatz). An den meisten Tagen wird man deshalb nicht alleine im
Wald unterwegs sein, selbst in den Abendstunden werden die Wege
noch von vielen Freizeitsportlern genutzt.
Viel Spaß im Bernlocher
Wald!
Erstfindergeschenk: FTF-Pin