Heute besuchen wir eine Wallburganlage aus der
Urnenfelderbronzezeit. Auf 1200 v.Chr. datierten die Archäologen
die Besiedlung eines Felskegels am Ufer des Kochelsees. Der Kegel
weißt eine Länge von ca. 500m und eine Breite von ca. 400m auf.
Seine Höhe beträgt ca. 100m.
Der Name Kochel ist abgeleitet von dem lateinischen Wort
„Cocula“. Übersetzt steht Cocula für Kopf oder Kegel.
Gemeint war damit der Kopf bzw. Gipfel des Felskegels, der heute
„Große Birg“ genannt wird.
Der Zugang zu dieser Festung war lediglich von Westen oder von der
Seeseite aus möglich. Starke Verteidigungswälle mit Ausmaßen von
1,8 Km Länge und ein taktisch klug angelegter Wegeverlauf mit
gegenläufigen Wällen und vier Zangentoren machten die Burg
uneinnehmbar. Im Süden und Osten schützen steile Felswände die
Anlage. Schwachstellen wurden auch hier durch Wälle geschützt.
Ganz oben auf dem Gipfel finden wir einen Ringwall die
sogenannte „Akropolis“ mit ca. 75 m Durchmesser. Die
Akropolis war der höchst gelegenste Teil einer Besiedelungsanlage.
Oft war sie der Sitz des Herrschers, ein Kultplatz oder der Ort des
wichtigsten Heiligtums. Hier in der Nähe findet ihr auch den Cache
(Vorsicht, hier herrscht Absturzgefahr! Achtet auf die Kleinsten
und besucht diesen Felskegel nie bei Nacht!).
In den Jahren 1911 und 1937 fanden hier archäologische Grabungen
statt und eine Besiedelung des Felskegels konnte eindeutig
nachgewiesen werden. Man sprach von 1000 Familien, die den
Felskegel und dessen Umgebung bewohnten. Dies würde einer
Bevölkerungsdichte entsprechen, die der heutigen gleich
kommt.
Gefunden wurden zahlreiche Steinfundamente von Holzhütten,
Tonscherben, Bronzefragmente, eine Glasperle, Holzkohle und
Holzkeile, Malsteine für Getreide aus Granit, Webstuhlgewichte, ein
Bronzedolch und eine 25cm lange Bronzenadel. Alle Artefakte und
auch die Grabungsunterlagen gingen im Zweiten Weltkrieg durch
Bombenangriffe verloren.
Die Birg wurde bis ca. 700 v.Chr. bewohnt. Warum die Wallanlage
zu Beginn der Eisenzeit aufgegeben oder verlassen wurde ist
unbekannt.
Über die Funktion dieser Anlage kann heute nur spekuliert werden.
Neuesten Erkenntnissen zu Folge war die Birg der Sitz eines
illyrischen Herrschers. Als strategisch wichtiger Wegepunkt
zwischen München und Inntal, kann angenommen werden, dass die Birg
eine der größten Metallverarbeitungsstätten der damaligen Zeit war.
Dies erfordert eine ebenso große Bedeutung für den Fernhandel, da
Erz, Kupfer und Zinn nicht vor Ort verfügbar waren und vom Inntal
beschafft werden mussten.
Quelle: © Archäologieführer Deutschland / wek-Verlag
Die Suche nach dem Zugang zum Felskegel dürfte eine der schwersten
Aufgaben zur Lösung des Caches sein. Der Aufstieg durch die stark
zerklüfteten Wallanlagen und Gräben ist beeindruckend und verlangt
ein gutes Orientierungsgefühl. Man meint oft, man befindet sich in
einer Art Irrgarten. Ich habe mich oft gewundert, wieviele
versteckte Stellen es hier auf dem Felskegel gibt, mit welcher
Raffinesse die Stellen erreicht werden können und wie sie
miteinander verbunden sind. Pfade sind zu Teil verhanden, viele
Wege enden aber im Nichts oder führen zu neuen Wegen. Die Gegend
ist sehr einsam, der Ausblick beeindruckend und Touristen und
„Normalsterbliche“ wird man hier so gut wie nie
finden…
Viel Erfolg bei der Suche,
RedSun