700 Jahre Klotzsche 1309-2009
Geschichte
14. bis 16. Jahrhundert
Die erste noch vorhandene Erwähnung von Klotzsche als „villa
kloiczowe“ stammt aus dem Jahr 1309. Gegründet als slawischer
Rundling (Ecke Boltenhagener Straße - Altklotzsche bzw.
Schmiedeschänke) zählt die Siedlung bereits im Jahre 1445 etwa
130
Einwohner. In einer Urkunde von 1501 wird es erstmals
Klotzscha
genannt. Im darauffolgendem Jahr 1502, wird das Erbgericht
erbaut
(in Zeiten der DDR unter dem Namen „Klubhaus Friedrich Wolf“
bekannt).
18. Jahrhundert
Nicht nur durch Missernten und Kriege hatte das Dorf stark zu
leiden: im Jahre 1729 wütete das Feuer im Dorf und 1802 brannte
es
fast vollständig nieder.
19. Jahrhundert
Beeinflusst durch den Bau der Schlesischen Bahn
(Dresden-Breslau)
um 1845 und die Gründung von Königswald, übersteigt die
Einwohnerzahl im Jahre 1872 bereits die Tausendergrenze. Zum
Ende
des 19. Jahrhunderts zog es immer mehr Menschen aus der Stadt
nach
Klotzsche, so dass man 1890 mit dem neuen Ortsteil bereits
über
2.500 Einwohner zählte. Es entstanden Wasser-, Gas- und
Elektrizitätswerke sowie ein Postamt; auch eine eigene Zeitung
„Das
Klotzscher Heideblatt“ wird herausgegeben.
Klotzsche-Königswald
strebte den Status eines Kurortes an. Es entstanden Kurpark,
Hotels, Gaststätten und Ausflugslokale am Rande der Dresdner
Heide.
20. Jahrhundert
Weitere Ortsteile entstanden: Alberthöhe, Schänkhübel und
kleine
Siedlungen wie zum Beispiel Trobischberg und Steinacker. Das
alte
Dorf und Königswald rückten immer mehr zusammen; 1900 gab es
bereits über 4.000 Einwohner. 1903 öffnete das
König-Friedrich-August-Waldbad seine Pforten und ein
elektrischer
Obus (Haide-Bahn) verband für ein Jahr Klotzsche mit Dresden.
1911
wurde die Straßenbahn bis zum Schänkhübel gebaut. 1927 erhielt
die
zuvor in den Räumen der Kadettenanstalt in der Albertstadt
untergebrachte Landesschule am Tümmelsberg neue Gebäude; sie
wurde
1935 zur Napola. 1934 wurde mit dem Bau eines Flughafens
begonnen,
der 1935 eingeweiht wurde. In dieser Zeit entstanden der
Wasserturm
Klotzsche, die Luftnachrichtenkaserne am Moritzburger Weg und
die
Luftkriegsschule (Offiziersschule der Luftwaffe)[1].
Klotzsche
wurde Garnisonstadt und erhielt mit Erreichen von 10.000
Einwohnern
am 18. November 1935 das Stadtrecht.
Am 1. Juli 1950 erfolgte die Eingemeindung nach Dresden. 1955
begannen die Bauarbeiten der Flugzeugwerft (Elbe
Flugzeugwerke).
Anfang der 70er Jahre wird das Neubaugebiet Karl-Marx-Straße
/
Boltenhagener Straße begonnen es folgen die Neubaugebiete
Selliner
Straße und Alexander-Herzen-Straße, was den Neubau von
weiteren
Schulen nach sich zieht. Nach der Wiedervereinigung entstanden
noch
kleinere Wohnkomplexe und die Einwohnerzahl stieg so auf mehr
als
13.500 Einwohner an (Ende 2007).
Natur
Klotzsche liegt außerhalb des Elbtales, etwa 100 m höher auf
der
sogenannten Westlausitzer Platte an deren westlichem Rand. Im
Osten
und Süden grenzt der Ort an die Dresdner Heide, im Norden und
Westen ist es von der Feldmark des Moritzburger Gefildes
(Moritzburger Kleinkuppenlandschaft) umgeben. In der Dresdner
Heide
fließt in der Nähe die Prießnitz vorbei, ein kleiner Fluss,
daneben
gibt es im Ortsgebiet noch ein paar kleinere Bäche
(Ruhlandgraben,
Flössertgraben, Trobischgraben, Nesselgrundbach, Thümmelsbach
und
Mehlflüßchen) und Teiche.