Wildes Moor - ein wurzelechtes Hochmoor
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Hochmoor bei Pennhop
High moor close to Pennhop
Hochmoor - Entstehung, Verschwinden und Wiederentstehung - Ein
schönes Beispiel für Renaturierung
Pennhop – Grünland im wilden Moor –
Wiedervernässt, schonend genutzt
Entstehung und Geschichte des Gebiets
Nasse grüne Weiden, durchsetzt mit Binsen, hohen Gräsern
und kugeligen Weidenbüschen…
Östlich von Bremerhaven liegt zwischen den Ortschaften
Schiffdorf, Sellstedt und Bramel der Sellstedter See in der
Geesteniederung. Hufeisenförmig von der Geest umschlossen,
formte sich hier nach der letzten Eiszeit in einem Jahrtausende
währenden Prozess eine einzigartige Landschaft aus
weitläufigen Mooren mit flachen Seen und kleinen
Flussläufen. Es handelte sich hier um ein abflußloses
Gebiet. Die Einheimischen nannten weite Flächen davon das
Wilde Moor. Der Sellstedter See war seit jeher das Zentrum dieses
Feuchtgebiets.
Die Geeste bildet hier ein Nebental aus, in dem sich nach der
Eiszeit das Wasser sammelte. In diesem abflusslosen Tal konnte das
Wilde Moor, ein Hochmoor – zu dem auch das Ochsentriftmoor
und das Bekmoor gehören – langsam zu einer enormen
Torfmächtigkeit heranwachsen. Abgestorbene Torfmoose und
Wollgräser bilden seine Substanz. Im 20. Jahrhundert entzog
ein engmaschiges Netz von Kanälen dem Moor nach und nach das
Wasser, das über einen Vorfluter zurück in die Geeste
floss. Nun ließ sich der entwässerte Moorboden in Kultur
nehmen: intensive Grünwirtschaft war möglich.
Wie genau entstehen Hochmoore?
Die Bildung eines typischen Hochmoores ist ein sehr langsamer
Prozess, der sogar bei günstigem, ungestörtem Ablauf
Jahrhunderte bis Jahrtausende dauert. Die Bildung von Hochmooren
begann in Niedersachsen nach der letzten Eiszeit vor etwa 8.000
Jahren. Nach der Eiszeit hob sich der Meeresspiegel der Nordsee an
und rückte auf das Festland zu. Infolgedessen staute sich das
abfließende Wasser der Flüsse. Flussauen und andere
niedrig gelegenen Gebiete wurden überschwemmt. An nassen
Stellen siedelten sich die ersten Torfmoose an und begannen
üppig zu wuchern. In unserem Fall handelt es sich um ein
wurzelechtes Hochmoor. Diese entstehen direkt auf dem Sand der
Geest.
Hochmoore sind einzigartige Landschaftselemente. Sie zeichnen sich
durch einen fast stets vorhandenen Wasserüberschuss aus. Man
könnte sie mit vollgesogenen Schwämmen vergleichen (bis
zu 90% Wasser), die erhaben in der Landschaft liegen. Daher
rührt die Bezeichnung Hochmoor. Hochmoore leben allein vom
Regenwasser und sind durch eine Sandschicht vom Grundwasser
getrennt. Sie werden deshalb auch Regenwassermoore oder
"ombrotrophe Moore" genannt. Sie sind fast ausschließlich aus
vielfarbigen Torfmoosen aufgebaut. Diese können sehr viel
Wasser speichern (einige Arten mehr als das 25fache ihres
Trockengewichtes), vertragen kurzzeitiges Austrocknen und sind
nicht nur an die nährstoffarmen Bedingungen im Moor angepasst,
sondern schaffen sich ein für andere Pflanzenarten feindliches
saures Milieu selbst durch Abgabe von Protonen. Das ist eine
Einmaligkeit in der Pflanzenwelt!
Wie unterscheiden sie sich von Niedermooren?
Im Gegenzug sind Niedermoore, oder auch Flachmoore genannt, keine
tiefergelegten Hochmoore, sondern ein Moortyp, der von mineral- und
nährstoffhaltigem Grundwasser gespeist wird. Die Bedingungen
für das Pflanzenwachstum und die Tierwelt sind hier bedeutend
günstiger als in Hochmooren. Niedermoore sind damit auch
deutlich artenreicher.
Wie die Nässe zurückkam…
Als Ausgleich für die Herrichtung des Gewerbegebietes Bohmsiel
südlich von Bremerhaven erhielt der Moorboden seine Nässe
zurück. Ab 1998 wurde das Entwässerungssystem an die
Naturschutzziele angepasst. Das Niederschlagswasser wird heute im
Gebiet zurückgehalten. Dazu wurden am Rand die Gräben
abgedämmt und in der Mitte ein neuer Graben hergestellt. An
der verstellbaren Stauanlage im Norden wird der Wasserstand im
Sommer geringfügig abgesenkt, um Beweidung und Mahd zu
ermöglichen.
Vor Euch seht Ihr heute eine Mischung aus Natur- und
Kulturlandschaft. Das Grünland wird großflächig
naturschonend genutzt. Auf etwa 70ha entstanden nasse Weiden mit
Gebüsch, hohen Gräsern und Stauden durchsetzt.
… unbewirtschaftete Natur…
Kann sich auf 9ha dauerhaft vernässter oder überstauter
Fläche entwickeln. Die Gräben sind naturnah, ihre Ufer
sind flach, ihr Profil ist aufgeweitet worden. Die Pflege der
Gräben erfolgt schonend und jahreszeitlich angepasst.
…wiedervernässtes, naturschonend genutztes
Grünland…
Fördert vor allem die Flora und Fauna von offenen, nassen
Lebensräumen. Die Nutzung bleibt extensiv:
- Geringe Beweidungsdichte mit Rindern
- Späte Mahd ab Mitte Juni
- Walzen nur außerhalb der Brutzeit der
Wiesenvögel
- Verzicht auf Pflanzenschutzmittel
- Düngung ausschließlich mit Rindermist
Hier gibt es einen Fall, wo die Versiegelung einer Fläche aus
Naturschutz-Sicht etwas Gutes bewirkt hat, denn sonst wäre
dieses seltene Stück Erde nicht zumindest teilweise
renaturiert worden.
Nun aber zum Cache. An der benannten Stelle steht eine
Informationstafel. Um loggen zu dürfen, sendet mir bitte die
Antwort auf die folgenden Fragen an meine Profil-Adresse.
1.) Wie dick wurde die Torfschicht im Wilden Moor?
2.) Wie wird die Sumpfcalla gem. Tafel auch noch genannt?
3.) Was wird durch die gelbe Fläche auf der Tafel
beschrieben?
Ihr dürft sofort den Log posten, sobald Ihr die Antworten
versandt habt.
Nicht fehlen darf dabei natürlich ein Bild von Euch mit Eurem
GPS vor dem Wilden Moor. Wer die falschen Antworten geschickt hat
oder kein Bild hochlädt, dessen Log muß ich allerdings
gnadenlos löschen.
Wer in der Gegend unterwegs ist , dem seien an der Stelle der
„Polder Bramel“ sowie die „Glocke im See“
wärmstens ans Herz gelegt, auch hier kann man zur richtigen
Zeit toll Vögel beobachten.
Viel Spaß auf dem Ausflug ins Moor !
High moor – formation, disappearance and reappearance –
an example of renaturalization
Pennhop – Grassland in the „Wild Moor“- rewetted,
gently used
Formation and history of the area
Wet green ranges, interstratified by sand couches, high grass and
willow bushes…
East of Bremerhaven, between the villages of Schiffdorf, Sellstedt
and Bramel, the Sellstedter See is located. It is surrounded by
horseshoe-shaped geest lowlands and was formed after the last ice
age in a process which took thousands of years. During this time a
unique landscape consisting of extensive moors with flat lakes and
small creeks was formed. Here we find a drain less area. The
natives called large areas of it the Wilde Moor. From the
beginning, the Sellstedter See was the center of this
wetland.
Right here, the river Geeste developed a side valley, where the
water was collected after the last ice age. In this valley with no
outlet the Wild Moor, a highmoor – also the Ochsentriftmoor
and the Bekmoor are part of it – was able to grow a peat
thickness of several meters.
Dead peat-bog and cotton grass form the basis. Within the 20th
century a close-meshed net of channels dehumidified the moor. The
water was channeled back to the river Geeste. Now it was able to
use the dehumidified bog soil: intensive grazing of cows was
possible.
What are high moors and how do they form?
The formation of a typical high moor is a very slow process, which
lasts several hundreds or even thousands of years, even under
ideal, undisturbed conditions. The formation of high moors in
Niedersachsen started after the last ice age about 8.000 years ago.
After the ice age the level of the North Sea rose and approached
towards the mainland. As a consequence, the flow of the rivers was
impounded. The flood plains and other low elevation areas were
flooded. In wet areas the first sphagnum mosses formed and started
to proliferate amply. Here we have a non-grafted high moor, which
forms directly on the sand of the geest.
High moors are unique elements of the landscape. A characteristic
for them is their almost permanent excess of water. They could be
compared to fully soaked sponges (up to 90% water), being exposed
and elevated in the scenery. Thus they are called high moors. They
are fed entirely by precipitation and also called
“ombrotrophe moors”. They consist of multiple-coloured
sphagnum mosses. They are able to buffer enormous masses of water
(some kinds up to 25 times of their dry weight), can stand
short-term drying. They did not only adapt to the nutrient-poor
conditions in the moor, but they even create an acid environment
through the loss of protons, which is very hostile to other plants.
This describes a unique situation in the flora.
What ist the difference to a fen ?
In contrast to the high moors a fen is not a lowered high moor, but
a kind of moor, which is fed by mineral- and nutrient-rich
groundwater. The conditions for the development of flora and fauna
are much better than in high moors. Thus the biodiversity is much
higher.
How the moistness returned…
As a compensation for installing the business area in Bohmsiel,
south of Bremerhaven, the bog soil regained its moistness. Starting
in 1998 the system of sewers was adapted to the targets for nature
protection. Today, the precipitation is held back in the area. For
this purpose the dams on the border were flattened and in the
center, a new channel was inserted. At the adjustable dam at the
north the water level is slightly reduced in summer in order to
allow grazing and mowing.
In front of you, you see a mixture of natural and cultural
landscape. The grassland is used gently. On an area of 70ha wet
ranges containing shrubbery, high grass, bushes and shrubs.
…unfarmed nature…
Is able to grow on an area of 9ha, which is permanently wet. The
channels are similar to natural ones, the banks are smooth and the
profile has been expanded. The preservation of the channels is
performed gently and according to the seasonal needs.
… rewetted, environment-friendly, gently used
grassland…
Stimulates especially the biota of open, wet habitats. The
agricultural use remains extensive:
- Low degree of grazing
- Late mowing, starting in June
- No rolling performed during the breeding season of the
birds
- No pesticides
- Fertilizing only with cow dung
This is a good example of bad things at one place (final cover)
cause something good at another place (renaturalization). Else this
rare kind of nature would not have been recovered (at least
partly).
Finally, to log the cache (the other reason why you are here),
please answer the following questions ,which you can easily answer
by checking the information panel at the stated coordinates, to my
profile address:
1.) How thick did the peat thickness grow?
2.) Please state the alternative name of the Sumpfcalla, stated on
the board.
3.) What is described by the yellow area on the board?
You may log immediately after you sent out the answers, I assume
that you will be so clever to find the right answers. Of course you
need to post a picture of you together with the GPS in front of the
Wild Moor.
In the improbable case of someone sending the wrong answers or not
uploading a picture, I will be forced to mercilessly delete the
log.
As you are in this nice area anyway, please don’t miss the
nearby caches “Polder Bramel“ and „Glocke im
See“. At these places you can excellently observe birds, if
you pick the right season of the year.
Enjoy your trip to the Wild Moor !
Additional Hints
(No hints available.)