Cloe D.
Cloe hatte schon ihre Ausbildung in Wetzlar gemacht und war froh, danach hier übernommen worden zu sein. Es war nicht selbstverständlich, in der Nähe seines Zuhauses eingeteilt zu werden. Als frisch vereidigte Polizistin wollte man natürlich lieber gefährliche Verbrecher jagen und zur Strecke bringen, als in der Leitstelle zu sitzen und den ganzen Papierkram zu erledigen. Aber heute war sie dran, Anrufe anzunehmen, zu Recherchieren, Unterlagen abzuheften und Protokolle zu überprüfen. Außerdem musste sie unbedingt ihren Desktop säubern, war da doch immer noch das Bild ihres Ex-Freundes Martin drauf, der sie schändlich betrogen hatte. Morgen konnte sie sich dann wieder richtig mit Arbeit ablenken und zusammen mit ihrem Kollegen Peter K. auf Streife gehen. Sie holte sich aus der kleinen Küche der Polizeistation einen frisch aufgebrühten Kaffee und setzte sich an ihren Computer. Jetzt musste sie auf den Dienstbeginn-Code von ihrem Kollegen warten. Kaum saß sie, klingelte das Telefon. |
Peter K.
Peter machte die Augen auf und streckt sich. Er hat sich immer noch nicht daran gewöhnt, in dem kleinen Appartement in Wetzlar aufzuwachen. Es ist noch keinen Monat her, da war er noch auf einer Polizeistation in der Nähe von München beschäftigt. Auf eigenen Wunsch wurde er nach Wetzlar versetzt. OK, die Zweigstelle in Wetzlar war klein und nicht so hochkarätig besetzt, aber dafür hat er hier seine Ruhe. Diese braucht er auch dringend, hat er doch das ganze letzte Jahr Tag und Nacht damit verbracht, den gemeingefährlichen Psychopath Friedrich R. zu jagen. Vor zwei Monaten sprengte der Verrückte sich selber in die Luft, beim Versuch, ihn umzubringen. Die Bevölkerung im Süden Deutschlands atmete auf. Peter K. war nach der langen Jagd so ausgebrannt, dass er sich nach Wetzlar versetzen ließ. Er schüttelte sich, verdrängte die Gedanken an Friedrich R. und ging in die Küche. Er öffnete den Kühlschrank und stellte fest, dass er wieder mal unterwegs auf seiner Kontrollrunde durch Wetzlar, Frühstück besorgen musste. Peter zog sich an, nahm seine Jacke von der Gadarobe und ging zu seinem Dienstwagen. Sogar dieser war kleiner als der in München. Er parkte sein Auto bei N50° 33.958 E8° 30.155 und begann bei N50° 33.952 E8° 30.121 mit seinem Dienst, indem er Cloe den Dienstbeginn-Code durchsagte. |