Geologische Route Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal
Hinweis
Alle von uns als Earthcache dargestellten Aufschlüsse sind frei zugänglich. Jeder Besucher handelt hierbei selbst verantwortlich. Von Felskanten, Steilwänden und Steinbrüchen kann immer eine Gefahr in Form von Abbruch bzw. Steinschlag ausgehen.
Um die Aufgaben unserer Earthcaches zu erfüllen muss man sich nie in Gefahr begeben.
Es ist weiterhin nicht erforderlich und nicht erlaubt Geotope zu beschädigen (Steine schlagen, etc.).
Die Geologische Route durch den Naturpark
Die geologische Route durch den Naturpark soll vor Ort Einblicke in die erdgeschichtliche Entwicklung geben.
Im Gebiet des Naturparks treten überwiegend Gesteine an die Oberfläche, die sich zur Zeit der Trias vor ca. 205 - 250 Millionen Jahren bildeten. Die Begriffe Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper bezeichnen keine Gesteine, sondern Gesteinsfolgen, die aus verschiedenen Gesteinen zusammengesetzt sind.
Einblick in ein Zeitfenster der geologischen Entstehungsgeschichte des Thüringer Beckens
Im oberen Buntsandstein wurde die wüstenähnliche Landschaft von Meerwasser überflutet. In dem so entstandenen Flachmeer bildeten sich Gipse und Tonsteine, die wir heute noch finden. Das Meer wurde durch fortschreitende Überflutung tiefer und das vorherrschende Klima gewann immer mehr an tropischem Charakter. Die kalkigen Gesteine des Muschelkalkes sind Zeugen eines warmen Flachmeeres (Wassertiefe 10 bis 30 m) mit wechselhafter Geschichte: Nach einer langen Meeresperiode verdunstete das Wasser, das wieder nachströmte. Belebt war dieses Meer u.a. von Muscheln, Schnecken, Krebsen, Nesseltieren (Trochiten) und „Tintenfischen“ (Ceratiten).

Geo Punkt 6: Ehemaliger Bahneinschnitt
Durch den Bau der Bahnlinie Mühlhausen - Treffurt im Jahre 1912 wurde eine Schneise durch den Berg getrieben und so ein Querschnitt durch verschiedenste Gesteinsschichten freigelegt. Im Jahre 1969 wurde die Bahnverbindung wieder stillgelegt und wird heute als Wander- und Radweg genutzt.
In dem ca. 500 m langen Einschnitt ist fast der gesamte Muschelkalk angeschnitten, aber nicht durchgehend aufgeschlossen. Von Südost nach Nordwest kommt man in zunehmend jüngere Schichten. Man läuft hier „auf dem Meeresgrund“ eines urzeitlichen Meeres in einem Zeitfenster von ca. 8 Mio. Jahren. An den oben angegeben Koordinaten (im südöstlichen Abschnitt) ist der größte Teil des Unteren Muschelkalks angeschnitten. Zwischen den Startkoordinaten und dem ersten Wegpunkt (WP) sind die grauen, unebenplattigen bis flaserigen, etwas tonigen "Wellenkalke" aufgeschlossen.
Diese wurden als Kalkschlamm am Meeresgrund abgelagert, ihre "wellige" Struktur entstand erst bei der Gesteinsverfestigung. In die Wellenkalkfolge eingeschaltet sind mehrere festere und kompaktere Kalkbänke: die beiden Oolithbänke und die beiden Terebratelbänke. Sie ermöglichen es, einen Unteren, Mittleren und Oberen Wellenkalk zu unterscheiden. Diese "Bänke" sind eigentlich Pakete aus mehreren (Teil-)Bänken. Sie bestehen z.T. aus kleinen Rundkörperchen, deren Entstehung noch umstritten ist, z.T. aus Schalentrümmern, z.T. aus festem dichtem Kalkstein, der mitunter von gewundenen Bohrgängen durchzogen ist. Sie dürften auf Eichelwürmer zurückgehen und auf Hartgründe hinweisen, deren Verfestigung schon am Meeresgrund erfolgte.

Drei kleinere Bankbereiche treten innerhalb des Mittleren Wellenkalks auf, von denen die oberste, die "Subterebratel-" oder "Spiriferinabank" am deutlichsten hervortritt. Der obere Grenzbereich des Unteren Muschelkalks ist durch Bewuchs schlecht aufgeschlossen und möglicherweise gestört. Im Bereich des Mittleren Muschelkalks ist die Böschung verwachsen und die Schichten sind nicht aufgeschlossen. Erst die Basis des Oberen Muschelkalks, die vorwiegend dickbankigen Trochitenkalke, sind wiederum der Beobachtung am WP 2 zugänglich.
Trochiten (Seelilienstielglieder, "Bonifaziuspfennige") finden sich im unteren Teil. Darüber sind teilweise noch Ceratitenschichten aufgeschlossen, eine Wechsellagerung von Kalksteinplatten und Tonmergeln, genannt nach einer Ammonitengattung. Die Schichten sind im Nordosten sehr flach südwestlich geneigt und werden nach Südwest etwas steiler.

Begebt euch an die angegebenen Koordinaten, beantwortet die folgenden Fragen und schickt uns hier die Antworten.
Ihr dürft gleich loggen, wenn es Probleme gibt dann melden wir uns.
Schön wäre es, wenn ihr auch ein Bild von euch / eurem GPS und des Aufschlusses im Hintergrund hochladen würdet.
Fragen:
1. Wie hoch ist der Aufschluss an dieser Stelle in etwa?
2. Betrachtet nun von den 3 im Listing angegebenen Standpunkten (WP) den Aufschluss. Beschreibt uns die hauptsächlichen Unterschieden der Gesteine (Form, Aufbau, etc.)!
3. Weist nun nach, dass es sich bei dem Aufschluss auch wirklich um Muschelkalk handelt. Sende uns deine Vermutungen und Beweise zu, gerne auch mit Bild.
a) Eine Möglichkeit ist, ein Stück Gestein in Essig / Zitronensaft zu legen und das ganze zu beobachten / belauschen.
b) Mit etwas Glück findet ihr vor Ort Fossilien von Muscheln / Stielglieder. Fotodokumentiert diese und ladet eure Funde mit dem Log hoch.
Quellen / Bilder / weitergehende Informationen:
Geologie erleben – Geologische Route durch den Naturpark; http://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%B6rung_(Geologie)
http://www.naturpark-ehw.de; http://de.wikipedia.org/wiki/Oberes_Eichsfeld; http://www.entdecke-jena.de/jena/geologie.htm;
Infotafeln des Naturparks
Happy Hunting wünschen

