Hast Zeit auf a Hoibe?
Dieser Schatz ist zwei Erscheinungen gewidmet:
Zum einen - die zweite Erscheinung möge mir die Nennung auf dem zweiten Platz verzeihen - ist es die tief verwurzelte bayerische Tradition, auf a Hoibe zum Wirt zu gehen. Zum anderen ist es der 30. Geburtstag meines guten Freundes Konsi, der selbst eine Erscheinung unter dem Herrn ist und weiß, dass diese Tradition über vielem steht, was uns sonst noch wichtig ist, auf dieser Welt.
Auf a Hoibe geh`, ist in fast ganz Bayern, aber zumindest bestimmt südlich der Donau eine von Generation zu Generation überlieferte, sowie vorgelebte Sitte, die vermutlich zeitgleich mit den ersten Brauversuchen unter weiß-blauem Himmel entstanden ist. Geschichtlich nachweisbar ist das zwar nicht, aber ein jeder, der in dieser Gegend groß geworden ist, weiß um die Bedeutungsschwere dieser vier magischen Worte "auf a Hoibe geh", die mehr sind als bloßer Durst. Wer nicht hier aufgewachsen ist, wird den folgenden Satz schwerlich verstehen, ist aber trotzdem eingeladen, sich mit der Thematik vertraut zu machen: Auf a Hoibe z´geh´ is wos Feins, wei auf a Hoibe gäd ma ned alloa, auf a Hoibe, machd ma si´s ned lang voher midanander aus, sondern ma driffd si relativ spontan und auf a Hoibe lodt ma si ei, weil´s auf oa Hoibe mera oder wenga übahaubds ned o kummt, sondern vui mera um d´ Gmiadlichkeid gäd.
Aus diesem Grunde ist der vorliegende Schatz von tiefer spirituell-bayerischer Art, welche es zu respektieren und auszuleben gilt. Neulinge in solcher Angelegenheit, sind herzlichst eingeladen, sich selbst zu überzeugen, welcher Spiritus bavariae dahinter steckt.
Es lohnt sich also, bei schönem Wetter und nicht Montags zum Cache zu gehen, um den nahegelegenen Biergarten an der Donau als Ort der Bekömmlichkeit auf a Hoibe zu besuchen.
Zum Standort des Caches
Nahe der Römerschanze oberhalb der Donau bei Unterirading
Die Schanze ist in mehreren Phasen von unterschiedlichen Völkern genutzt worden. Es finden sich sowohl keltische Strukturen, wie auch spätere römische Überbauungsreste. Das Lager diente in der Zeit um 79 n. Christus als Beobachtungsposten für die Donau und war durch Graben und Wall gesichert, später auch durch eine Steinmauer. All das ist heute noch gut sichtbar. Im Lager waren sehr wahrscheinlich eine rund 50 Mann starke Abordnung einer römischen Kohorte oder einfache Fußsoldaten untergebracht. Reste eines weiteren Beobachtungsturmes wurden nahe der Donau, kurz vor der Naabmündung gefunden. Für diese Zeit wird auch die älteste römische Brauerei nördlich der Alpen (im Stadtgebiet Regensburg) datiert. Der Posten und die Siedlung im Nordosten (heute Stadtgebiet Regensburg) wurden im Markomannensturm in der zweiten Hälfte der 160er-Jahre in Schutt und Asche gelegt. Wie bei den alten Römern, empfiehlt es sich auch noch heute, festes Schuhwerk zu tragen. Der Cache ist in hügeligem Waldgelände versteckt. Parken könnt ihr am Fuß des Berges.
Und so funktioniert‘s:
Der Cache befindet sich im Umfeld der Römerschanze und beinhaltet drei maßgebende Elemente. Zum einen ein Büchlein, in das Ihr schöne Geburtstagsgrüße an meinen Freund Konsi eintragen und euren Besuch loggen könnt, sowie einen Stift für die Eintragung. Zum anderen eine kleine Spardose, in der immer ein paar Groschen sein sollten, damit Konsi, mit wem auch immer, auf a Hoibe gehen kann, wenn er spontan möchte. Wer also eine leere Spardose vorfindet, legt bisserl was hinein, sodass sein schlechtes Gewissen nach eigenem Ermessen beruhigt sei. Ich kann mir mit meiner katholischen Seele durchaus vorstellen, dass so manche Sünde durch eine gute Tat abgelassen werden kann, hört man. Wer eine Dose vorfindet, die bereits 2,80 Euro beinhaltet und welche damit dem Gegenwert einer Hoibe im Biergarten entspricht, oder wer nichts mit "auf a Hoibe geh" zu tun haben will, braucht nichts mehr hineinzulegen.
Die 2,80 Euro sind ausschließlich für Konsi vorgesehen und dürfen nicht entnommen werden. Da ich davon ausgehe, dass verstanden wurde, was „auf a Hoibe geh´“ bedeutet, und ein jeder der die Dose hebt, mehrere Dutzend Euro für ein GPS-Gerät zu zahlen im Stande ist, wird der Finder auf die 2,80 Euro nicht angewiesen sein und kein Verlangen danach verspüren, diese zu entwenden. Helft also mit, eine bayerische Tradition hochzuhalten und den 30. Geburtstag meines Freundes gebührend zu feiern.
Konsi, dir wünsche ich viel Spaß bei der ein oder anderen Demi d´amis und alles Gute zum Geburtstag!
!!!Vorsicht mit Kindern, in der Nähe befinden sich Steilabstürze zur Donau hin!!!