Doch gab es einen Vorläufer des Geocachings, das Letterboxing.
Letterboxing ist bereits 1854 entstanden, als ein Engländer im schwer zugänglichen Dartmoor eine Glasflasche mit seiner Visitenkarte versteckte und Wanderer ermutigte, dort ebenfalls ihre Visitenkarte zurückzulassen.
1888 ersetzte eine kleine Dose die inzwischen volle Glasflasche. Besucher legten seit jener Zeit auch an sie selbst adressierte und frankierte Postkarten in diese "Letterbox" ab, die vom nächsten Besucher mitgenommen und zurückgesendet wurden.
1905 kam ein Logbuch und 1907 ein Stempel hinzu, der beweisen konnte, dass die Karte wirklich aus der Letterbox im Dartmoor (Foto) stammte.
Letterboxing als Hobby wuchs sehr, sehr langsam.
Erst 1894 gab es eine zweite und weitere 44 Jahre später eine dritte Letterbox. 1976 gab es erst fünfzehn "Briefkästen" im Dartmoor. |
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In den folgenden Jahren "explodierte" die Zahl der Letterboxen, so dass die Anzahl in den 1980er Jahren in die Tausende wuchs, aber immer noch auf Großbritannien beschränkt blieb.
In Finnland organisierte Nuuksion Metsäsissit in den 80er Jahren im Umkreis von Helsinki mehrere Schnitzeljagden, die dem Prinzip des Letterboxing entsprachen. Die Schatzsuche war so beliebt, dass Metsäsissit die Koordinaten der von ihm versteckten Boxen an alle Bekannten weiter gab, die danach suchen wollten. Zudem wurde ab 1990 statt dem Kompass die neue, zwar nur auf mehrere 100 m genaue, GPS-Technik angewandt, um den Behälterstandort besser bestimmen zu können.
1998 berichtete das Smithsonian-Magazin in den Vereinigten Staaten in einem kleinen Artikel über das seltsame britische Hobby im Moor von Südwest-England. Das geschilderte Schatzsuche-Konzept begeisterte Leser, die mit Hilfe der relativ neuen Internet-Technik bis 2001 bereits über tausend Letterboxen in allen Staaten der USA und rund um den Globus platzierten.
In Deutschland wurde 2002 die erste Letterbox von Jochen Kastner bei Bad Dürkheim versteckt.
Noch heute ist das Letterboxing in seiner ursprünglichen Form zu finden. Insbesondere Nostalgiker, die wie damals lieber mit Karte und Kompass arbeiten, sind dieser Art der 'Schatzkistensuche' äußerst zugeneigt.
Das Ende der Letterboxinggeschichte ist hier aber noch nicht erreicht.
Schon gleich im Geburtsjahr des Geocachings wollte Jeremy Irish, der ab September 2000 die Geocaching.com-Website aufbaute, die im Internet veröffentlichte Letterboxing-Mailing-Liste in die Geocaching-Website integrieren. Dieser Vorstoß erregte den Widerstand anderer Mitglieder der noch jungen Geocaching-Gemeinde, so dass dieser Versuch, den Webservice für Letterboxing zu übernehmen, erst einmal aufgegeben wurde.
Am 14.10.2000 wurde mit GC86 "Vermont 1" ein Listing veröffentlicht, das typisch für einen Letterbox-Cache ist, doch wird er als Multi geführt.
Am 15. Januar 2001 erschien auf der GC.com-Website mit GC192 "Open Space 7A" ein Listing, welches dem Typ "Letterbox-Hybrid" zugeordnet ist. Dieser Cache enthielt aber wahrscheinlich noch keinen Stempel.
Der am 20. April 2001 in Minnesota veröffentlichte GC752 "River Pirate Cache" hatte als Letterbox eine ausführliche Wegbeschreibung (Clues) und einen Stempel in der Box.
Entscheidender Unterschied zur traditionellen Letterbox ist der Einsatz des GPS-Gerätes beim Finden der Dose in irgendeiner Form (meist beim Aufsuchen des Startpunktes) und die notwendige Angabe der Finalkoords für den Reviewer als Voraussetzung für die mögliche Veröffentlichung.
Letztendlich ist ein Letterbox-Hybrid-Cache ein verkappter Tradi-, Multi- oder Mystery-Geocache, dessen Listing eine Wegbeschreibung zum Logbuchbehälter enthält, in dem ein Stempel enthalten ist, der beim Cache bleibt und von den Cachern genutzt werden kann, um ihr eigenes Logbuch zu stempeln. Im Gegenzug sollte der Cacher selbst auch im Letterbox-Logbuch seinen eigenen Stempelabdruck hinterlassen.
Zur Cacherunde:
Die 11 Dosen sind auf der Runde verteilt, wobei darauf geachtet werden sollte, dass nicht unbedingt die Reihenfolge eingehalten wird, auch einige der Finals relativ weit entfernt von den Startkoords zu finden sind.
Für Familien mit Kindern ist auf dem Weg bei Diedersdorf der Weinbergsee zu finden, ein schöner See, der zum Baden und Picknick machen einlädt.
Zum Cache:
Vom Start aus wendet euch in östliche Richtung und lauft zur Seelower Kirche, die nach Plänen von Schinkel und Siedler von 1830 - 32 gebaut wurde. 1945 wurde der Turm von der deutschen Wehrmacht gesprengt. Die Kirche brannte aus. Bis 1959 war sie ohne Turm wieder aufgebaut. Der Turm konnte durch eine Spende von Werner Otto (Otto-Versand) 1998 eingeweiht werden.
Der Weg führt ostwärts weiter bis zur alten Post an der Küstriner- Ecke Erich-Weinert-Straße. Während das Postgebäude schon seit ca. 20 Jahren leer steht, nutzen die Seelower jetzt die moderne Packstation, an der die Wanderung südsüdostwärts weiter bis zum "Nena-Felsen" vor der neu gebauten ev. Kindertagesstätte Arche Noah führt.
In Schlängellinie geht es in Richtung Süd weiter bis zur früheren B167, der heutigen K6435, und dann stadtauswärts in südsüdöstlicher Richtung bis zum nächsten Ort.
Vom Ortseingang aus folgen wir der erst 2013 neu gepflasterten Dorfstraße bis zum Teich, können dort rasten und schauen uns anschließend die barocke Dorfkirche links und den Kunstspeicher auf der rechten Straßenseite etwas genauer an.
Anschließend wird das Dorf, dem Radweg in südlicher Richtung folgend, verlassen. Knapp 600 Meter weiter erinnert die jetzt zu findende Letterbox im Feuchtbereich unter etwas Hölzernem an die älteste Letterbox im südenglischen Dartmoor.
Stempel, Stift und Logbuch sollen logischerweise im Cache bleiben, ebenso die Coinkopie unserer "1 Million Geocache Geocoin Antik Gold", die gern discovered werden kann.
Vergiss nicht die Ziffer für den Bonuscache und verschließe die Dose wieder ordentlich!
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