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Die Zarpener Wallberge EarthCache

Hidden : 4/22/2015
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


 

Die Zarpener Wallberge

Dieser EarthCache führt euch in einen geschützten und empfindlichen Biotop – bleibt deshalb bitte unbedingt auf dem Weg. Nach den angegebenen Koordinaten zu Füßen des großen Wallberges führt euch der Weg auch zum zweiten Wegpunkt nach oben. Dieser ist allerdings auf den meisten Karten nicht eingetragen, aber öffentlich zugänglich, breit und gut begehbar.
Der Weg ist im Winterhalbjahr und bei vielen Niederschlägen teilweise in einem schlechten Zustand. Falls ihr mit dem Rad kommt, stellt euch darauf ein, einen Teil des Weges schieben zu müssen.

Was ist das Besondere an diesem Gebiet? Beim Zarpener Os, dem eine Länge von insgesamt 12 km (Reinfeld-Ahrensbök) zugeschrieben wird, ist die Erforschung seiner Bildung noch nicht vollständig abgeschlossen. Sie ist die größte Struktur dieser Art in Schleswig-Holstein. Die Geologen hielten dieses große Gebiet früher für eine Endmoräne. In der Literatur findet man deshalb widersprüchliche Aussagen zu dem markanten Höhenzug. Immer wieder ist aber auch von den Zarpener Wallbergen die Rede. Die Einschätzung dieser großen Geländestruktur wird unter Geologen sehr kontrovers diskutiert. Vielleicht werden wir eines Tages wirkliche Gewissheit haben, wie es zur Bildung und Einordnung dieses geologisch sehr spannenden Gebietes kam. Wenn du die nachstehenden Erläuterungen liest verstehst du vielleicht, weshalb nur Bohrungen mit Geschiebeuntersuchungen Gewissheit bringen würden. Allein die Größe verhindert bisher die weitere Untersuchung. Sicher ist aber wohl, dass es sich um eine sehr komplexe Os-Moränen-Struktur handelt.

Bei den Erläuterungen und Skizzen nehme ich starke Vereinfachungen vor. Geologen mögen mir dies verzeihen.

Nordwestlich von Zarpen wird die Landschaft durch markante, lange, wallähnliche Höhenzüge, sogenannte Oser bzw. Esker, geprägt. Sie verlaufen von Nordost nach Südwest. Dieses entspricht der Fließrichtung der während der letzten Kaltzeit von Skandinavien kommenden Eismassen bzw. deren Schmelzwässern. Aus diesem Grund zeigen praktisch alle Oser in Norddeutschland diesen Verlauf von etwa Nord nach Süd. Während der letzten, der Weichseleiszeit, war nur etwa die Hälfte (Nord-Süd-Richtung) Schleswig-Holsteins von Eis bedeckt. Während der älteren, der Saale-Eiszeit, war dagegen auch die Westküste betroffen. Deren Esker sind inzwischen weitgehend zerstört.

Die stark vereinfachte Abbildung zeigt den grün umrandeten Bereich des Lübecker Beckens. Am Rande dieses gekennzeichneten Bereiches - der damaligen Eisrandlage - bildeten sich die Endmoränen – also westlich und südlich des Zarpener Raumes. Unterhalb des Gletschers dagegen bildeten sich Grundmoränen, d.h. es lagerte sich Geröll bzw. typischer Geschiebemergel ab. Auch Aufpressungen des Gerölls sind denkbar. Dieses Material besteht aus einem Gemisch aus Schluff, Sand, Kies und Steinen – unsortiert, also von der Größe her bunt gemischt.

 

Was ist ein Wallberg?

Wallberge (Oser, Esker) sind durch Ablagerungen, aber auch Aufpressungen von Geschiebemergel, sowie Sanden und Kiesen entstanden. Sie bildeten sich am Ende der letzten Kaltzeit beim Schmelzen der Gletscher unter oder im Eis, wo infolge des hohen Druckes der Schmelzpunkt des Wassers herabgesetzt war. Durch die Strömung wurde das unsortierte Gesteinsmaterial, das der Gletscher mitgeführt hat, durch Sedimentation im fließenden Wasser sortiert. Die größeren Steine setzten sich schnell unten ab, während Sande und Tone weiter oben blieben und sich erst später absetzten. Deshalb kann nur durch weitere Untersuchungen sichergestellt werden, ob es sich um einen echten Os handelt, da nur dessen Sedimente eine Sortierung und Schichtung zeigen. Da die Ablagerungen von Eis umgeben waren, bildeten sich nach dem Abschmelzen des Eises sehr steile Flanken, vergleichbar mit einem Bahndamm. Die meisten Oser (Esker) sind mehrere Kilometer lang bei einer durchschnittlichen Höhe von 40-50 m. Ihre Breite beträgt weniger als 150 m.

 

Moränen dagegen sind oft höher und wesentlich breiter als Esker. Endmoränen findet man nur an Eisrandlagen. An deren Rand lagerte sich das mitgeführte Geröll des Gletschers beim Stillstand und Schmelzen des Eises ab.

 

 



 

Der vermeintliche große Wallberg spaltet sich bei Zarpen in 3 Strukturen auf, die im Höhenprofil deutlich an Oser erinnern. Auch deren geringe Höhe und Breite ist typisch für Oser (s. Abbildungen unten).

 

 

 

 

Befindet man sich auf dem Weg von Zarpen nach Rehhorst fällt nicht nur die Steigung auf. Man „erklimmt“ schon auf dem Weg zum Parkplatz den ersten Wallberg.  Bald sieht man auf der rechten Seite einen Teich, sowie ein auffälliges Waldstück. Wir befinden uns an dem markantesten der Zarpener Wallberge, der aus geomorphologischer Sicht besonders wertvoll ist. Beim Näherkommen im Wald (Zarpener Wohld) auf dem Fußweg erschließt sich die Besonderheit des Geländes. Sehr steil geht es links vom Weg aufwärts. Die starken Steigungen, ähnlich einem Bahndamm sind typisch für Wallberge. Zur Rechten sieht man zunächst den Henkenteich, im Waldbereich den Bahrenteich.

 

 

 

Hier, im Kernbereich bei Zarpen, spaltet sich der 12 km lange Wallberg (links) in drei Einzelformen auf, getrennt jeweils durch Täler (rechts).

Du weißt, bei einem EarthCache sind einige Aufgaben zu erledigen. Schicke die Antworten bitte an mein Profil. Dann kannst du loggen – aber bitte ohne die Antworten. Bei Bedarf melde ich mich bei dir.

  1. Etwa westlich einer Linie Flensburg, Schleswig, Rendsburg, Neumünster, Henstedt-Ulzburg findet man praktisch keine Wallberge in der Landschaft. Erkläre kurz den Grund dafür.
  2. Die Koordinaten führen dich zum Fuße des großen Wallberges. Wenn du magst, mach hier ein Photo mit dem Berg im Hintergrund. Das ist natürlich freiwillig.
  3. Folge dem Weg nach oben bis zum Wegpunkt

    N53° 52.798' E10° 29.670'

    Beschreibe bitte kurz Besonderheiten im Gelände - betrachtet in südwestlicher und nordwestlicher Richtung. Auf welcher Höhe befindest du dich hier?
  4. Wenn du noch etwas weiter aus dem Wald heraus gehst kannst du die Geländestruktur, die insgesamt eine Länge von 12 km hat, gut überblicken. Entspricht diese deinen Erwartungen an einen Wallberg? Oder meinst du auf einem Moränenrücken zu sein?
    Was spricht für bzw. gegen einen Wallberg / eine Moräne / Endmoräne?

 Weitere Antworten können alle geologisch Interessierten von der weiteren Erforschung dieser großen Struktur erhoffen. Vielleicht wird das „Rätsel“ um den großen Wallberg irgendwann gelöst und ich kann diesen EarthCache präzisieren.

 

 

Ich wünsche viel Spaß mit diesem EarthCache.

AlteMoni

 

Quellen

  1. Wikipedia

  2. Kreis Stormarn
     
  3. Umweltdaten Land S-H

  4. Wikipedia

  5. Eigene Bilder und Skizzen

 

 

 

 


 

Additional Hints (No hints available.)