Mit der römischen Herrschaft des Augustus (63 v.Chr.-14 n.Chr.) wurde zwischen Rhein und Waal u.a. das kleine Militärlager Harenatium errichtet, um gegen die freien Germanen jenseits des Rheins agieren zu können. Es lag wie so viele andere am Niederrhein an den Verbindungswegen Nimwegen - Xanten - Köln. Aus diesem militärischen Lager entwickelte sich im Laufe der Geschichte der heutige Ort Rindern.
Dabei sind für die frühe Geschichte des Ortes bis auf einen bei Tacitus (58-ca. 120) überlieferten Aufstand der benachbarten Bataver gegen die Römer keine weiteren Ereignisse aus der 450 jährigen römischen Herrschaft in der Nähe von Harenatium zu lokalisieren bzw. festgehalten worden. Dieser batavische Aufstand verdeutlicht jedoch die bedeutsame Funktion von Harenatium als Brückenkopf zwischen den damaligen Verläufen der Flüsse Rhein und Waal.
Das 5. Jh. wird als „Jahrhundert des Übergangs“ bezeichnet. Die Landbevölkerung am Niederrhein blieb zunächst trotz lebhafter Übernahme römischer Zivilisation im Grunde doch ihren heimischen Sitten treu. Mit dem Ende des weströmischen Reiches verlassen am Anfang des 5. Jh. die Soldaten und Kaufleute unter politischem Zwang die römischen Standorte am Niederrhein: Vieles zerbrach, doch die Kirche überdauerte.
Einer Urkunde aus dem Jahre 720/1 n. Chr. kann man entnehmen, dass ein Graf Ebroin der zu Ehren des hl. Petrus und des hl. Johannes Bapt. errichteten Kirche in Rindern erhebliche Besitzungen schenkte, darunter auch die Marienkirche in Millingen. Custos/Abt dieser Kirche mit kleinem Klösterchen war damals schon der hl. Willibrord. Historiker vermuten, dass dem hl. Willibrord die Rinderner Kirche vom Hausmeier Karl (nach 717) oder von dessen Vater Pippin (vor 714) geschenkt wurde. Bei dieser Kirche handelt es sich um eine kleine Rundkirche mit einer lichten Höhe von nur 5 Metern. Vor dem 12. Jahrhundert wurde diese Kirche durch ein Längsschiff erweitert.
Im 19. Jahrhundert ist das Gebäude so baufällig - und wohl auch zu klein - geworden, dass man eine neue, größere Kirche im neugotischen Stil errichtete (1870-72). Die Tuffsteine, aus denen das kleine Chörchen der alten Kirche bestand, wurden wiederverwendet: Aus ihnen wurde auf der Nordseite der Kirche eine Nische erbaut, die heute als Taufkapelle dient. So gibt es in der Willibrord-Kirche die schöne Verbindung zwischen den uralten steinernen Zeugen, die auch schon der hl. Willibrord gesehen hat - und den ganz jungen Christen, wenn sie zur Taufe in die Kapelle getragen werden.
Erwähnenswert ist noch eine Erinnerungstafel im Altarraum der heutigen Kirche. Sie weist auf die junge Frau Johanna Sebus hin, die am 13. Januar 1809 bei einem Deichbruch in Wardhausen ertrank, als sie eine Nachbarin retten wollte.
Ursprünglich lag das Grab von Johanna Sebus natürlich außerhalb der Kirche, auf dem Friedhof. Durch den größeren Neubau geriet die Grabstätte aber unter den heutigen Altarraum. Die Steinplatte erinnert an diese junge Frau, die sicherlich weniger durch Gedanken der Aufklärung als durch das Christentum geprägt und so zu dieser selbstlosen Tat fähig war.
Quellen:
MvB: Willibrord als Missionar am unteren Niederrhein;
http://www.st-willibrord-kleve.de/unsere-kirchen---unsere-orte/rindern/index.php
Der Cache:
Begib dich zu den Stationen und beantworte folgende Fragen:
Forum Arenacum
N 51° 48.787 E 006° 07.617
A = Wie viele Stufen führen zum Eingang?
Johanna Sebus Schule
N 51° 48.783 E 006° 07.618
B = Wann wurde das Gebäude erbaut? (Quersumme)
Statue
N 51° 48.790 E 006° 07.647
C = Was ist der vierte Buchstaben des Vornamens? (Zahlenwert)
St. Willibrord Kirche Rindern
N 51° 48.806 E 006° 07.664
D = Wie viele Fahnenmasten befinden sich am Portal?
E = Wie viele einzelne Fahrradabstellplätze gibt es vor der Kirche? (Quersumme)
F = Wie viele vierblättrige Kirchenfenster hat die gesamte Kirche?
Informationstafel
N 51° 48.828 E 006° 07.682
G = Wann wurden erste Gebäudereste entdeckt? (Quersumme)
H = Welchem Gott war der heutige Altarstein einst als Weihestein geweiht? (Jupiter = 1; Venus = 2; Mars = 3)
Die Koordinaten des Finals lauten:
N 51° (2*B+2*F).(A-C)(D)(B-G)
E 006° 0(A-D).(A-E)(D)(H)