Ich hatte endlich eine schöne Stelle entdeckt, die eine Tupperdose für einen Geocache aufnehmen konnte. Ein kleines Hügelchen, knapp zwanzig Meter westlich vom Weg in den Wald hinein, mit etwas Moos abgetarnt. Perfekt.
Ich wollte gerade die Koordinaten aufnehmen, als mir mein GPS-Gerät dieses grässliche "Batteries low" anzeigte. Jetzt hatte ich nur noch meinen guten alten Kompass, der macht nie solche Zicken.
Und wie der Zufall will, sah ich in 129° meinen Freund, das Betawölfchen, durch den Wald schleichen. Er passierte gerade eine mir wohlbekannte markante Wegkreuzung, deren Koordinaten ich früher schon mal mit N 52° 18.332 E 014° 10.439 eingemessen hatte.
"Hey, warte mal auf mich, ich brauche mal kurz dein GPS-Gerät", rief ich ihm zu. Doch er schien mich nicht zu hören und ging einfach weiter. Ohne groß nachzudenken nahm ich die Beine in die Hand und rannte in seine Richtung, immer in der Hoffnung, dass er jeden Moment stehen bleiben würde. Doch den Gefallen tat er mir nicht. Ich musste also ständig meinen Kurs korrigieren, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren.
Nach knapp 22 Minuten und 20 Sekunden strammen Marsches hatte ich ihn endlich eingeholt.
"Mensch, hast du keine Ohren?", fragte ich japsend und sank erschöpft auf einen kleinen Baumstumpf.
"Ich hab dich echt nicht kommen hören.", meinte er schelmisch grinsend. "Aber ich weiß, dass deine Geschwindigkeit die dreifache von meiner war. Eine reine Frage der Mathematik also, dass du mich eingeholt hast."
"So, so", murmelte ich. Aber wo hatte ich denn nun meinen Cache versteckt?
Ich bat Betawölfchen, die Koordinaten unseres Zusammentreffens aufzunehmen. N 52° 18.667 E 014° 10.884, das sollte reichen, um wieder zur Dose zurück zu finden.