Geschichte über Sperlhammer
Das kleine Sperlhammer war einst ein großer Name beim Glasschleifen
Zeuge alter Handwerkskunst
In früherer Zeit lieferte die Haidenaab die Energie zum Antrieb von Bearbeitungsmaschinen. Mit Hilfe der Wasserkraft betrieb bereits 1478 ein gewisser Sperl einen Eisenhammer. Das Roheisen wurde dazu mühsam mit Ochsenkarren bis aus Amberg hierher geschafft. 1733 nannte sich der Besitzer sogar Sperl von der Haidenaab. Von ihm leitet sich der Ortsname ab.
Der Niedergang der Eisenindustrie in der Oberpfalz führte zu einer Neuausrichtung der Hammerwerke. Nun veredelte man Glas. Das zunächst aus dem Bayerischen Wald herbeigeschaffte Glas war so uneben, dass es für eine Spiegelherstellung ungeeignet war. Es musste mit Sand und Schmirgel (Eisenoxid) glatt geschliffen werden. Dieses rote Poliermittel verfärbte nicht nur die verstaubten Arbeiter, sondern auch die nähere Umgebung. Die Arbeit war zwar im Vergleich zu Tagelöhnen in der Landwirtschaft
gut bezahlt, doch die gesundheitliche Belastung mag man sich kaum vorzustellen.
Gegen Ende der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden die Glasschleifereien endgültig geschlossen. Die billigere und dazu weitaus präzisere Flachglasherstellung (das heiße, flüssige Glas schwimmt bis zur Abkühlung auf einem Zinnbett) hatte den Manufakturen, wie man diese Kleinbetriebe nannte, aber nur im übertragenen Sinne das Wasser abgegraben. Gleich nebenan bei Weiherhammer steht so eine Fabrik, die "Flachglas".
Juni 2010
Wurde das marode Gerippe der Glasschleife, aber trotzdem noch mächtig wirkende Gemäuer des Glaswerks Sperlhammer abgerissen.
Heute treibt in Sperlhammer die Haidenaab ein kleines E-Werk an.