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Alt-Wiener Spaziergang: Von Klassik zu Jazz Multi-cache

Hidden : 11/24/2017
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Kurzfassung

Touristisch angehauchter klassischer “Multi“.
 
Weglänge: ca. 2 km. Nicht stufenfrei, und üblicherweise bei Tageslicht besser machbar.
 
Dauer: weniger als 1 Stunde (ohne Irrtümer ;-).

Einleitung

 
Dieser Cache ist Teil einer Serie von Touristenpfaden der Wiener (Innen-)Stadt. Die anderen verfügbaren sind auf dieser Liste zu finden.
Wie bei den meisten anderen liegt der Schwerpunkt auch hier auf interessanten Plätzen/Infos, welche der eine oder andere Tourist vielleicht doch noch nicht kennt. Die einzelnen Stationen sind nicht übermäßig schwierig gehalten.
 
 

Der Weg

Der sechste Teil der Trilogie startet bei Wolfgang Amadeus. Er hieß übrigens mit vollständigem Taufnamen „Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart“, das Amade(us) in der Mitte hatte der kleine Scherzkeks selbst erfunden. Er komponierte bis 1791 einige der bedeutendsten Werke klassischer Musik, seitdem kompostiert er nur noch - wobei sein Grab nach wie vor unauffindbar ist. Entgegen anderslautenden Gerüchten ist die Zauberflöte von ihm - und nicht von Beate Uhse.

Das Denkmal steht seit 1953 im Burggarten, früher stand es auf dem Albertinaplatz. Das Relief auf der Vorderseite zeigt zwei Szenen aus „Don Giovanni“. Der Entwurf des Künstlers Viktor Tilgner wurde beim Künstlerwettbewerb ursprünglich nur zweiter, trotzdem bekam er den Auftrag - eine typische Wiener Lösung halt. In Tokio steht eine Kopie des Denkmals als Geschenk der Stadt Wien. Wieviele billige Kopien irgendwo in China stehen, ist nicht bekannt.

Mozart ist im zarten Alter von sechs Jahren auf dem Denkmal abgebildet. Aber wo ? Es liefert die die Variable A.
2 = Als Putten-Figur auf der rechten Seite
5 = Auf der Vorderseite
8 = Auf der Rückseite

Wem das zu schwierig war, der bedenke, dass Putten normalerweise ein Ausdruck beim Golfen ist. Na egal, wir gehen jedenfalls vor dem Denkmal stehend ein paar Schritte zur Basislinie des mit Blumen dargestellten Notenschlüssels in der Rasenfläche zurück und halten uns dann (mit Blick auf Mozart) links, um gleich darauf rechts bei den Wegweisern an der Rückseite des Hofburg-Gebäudes in Richtung Palmenhaus entlang zu gehen.
Wenn du nach 100 Metern links einen schwarzen Zaun siehst, bist du falsch und musst vorher rechts abbiegen. Wenn du generelle Orientierungsprobleme mit unklaren Ausdrücken wie „links" und „rechts" hast, besorge dir eine Begleitung oder halte dich an die Wegpunkte im GPS-Gerät deines Vertrauens.

Die häufigste Palme ist heutzutage die Facepalme, was vor allem an den sozialen Medien liegt. Im linken Flügel des hier befindlichen Glaspalastes befindet sich ein besuchbares Haus für die dem Menschen gefährlichsten Tiere (die Flatterviecher im Bauch) samt tropischen Pflanzen, der rechte Teil wird von einem Kaffeehaus genutzt. In einem solchen löst der Wiener am liebsten seine Probleme, indem er so lange sitzen bleibt, bis das Problem die Nerven verliert.

Über dem Eingang zum Schmetterlingshaus kannst du einen ebensolchen mit mindestens zwei Meter Spannweite sehen. Seine Farbe liefert uns die Variable B.
1 = orange
3 = grün
9 = schwarz

Wir gehen links an der Palmenschmetterlingsglashütte vorbei und umrunden das seltsame eckige modern aussehende Gebäude, welches derzeit temporär als Ausweichquartier des im Umbau befindlichen Parlaments genutzt wird. Der Zirkus ohne Elefanten, aber jeder Menge Clowns ist im Moment auf verschiedene externe Häuser aufgeteilt und hat seinen aktuellen großen Sitzungssaal in der Hofburg. Einfluss auf die hier Steuergeld vernichtenden Volksrepräsentanten haben bekanntlich nur drei Gruppen: Lobbyisten, Terroristen und Wähler - letztere aber nur alle 5 Jahre.

Im gegenüberliegenden hinteren Eck des kleinen Platzes findest du einen schmal wirkenden Eingang mit grüner Tür. Lass dich nicht davon abhalten, einzutreten - dieser Schleichweg durch die Hofburg ist den lokalen Aborigines wohlbekannt. Du gehst geradeaus, bis du an einen kleinen Hof kommst, wo sich die Hofburgkapelle befindet. Du durchquerst den Hof der Länge nach und gehst links in einen niedrigen Durchgang mit Gittertor.

Dort im Durchgang befindet sich rechter Hand eine Stiege. Ihr Name liefert dir die Variable C:
1 = Botschafter
2 = Zehrgaden
3 = Säulen

Auch den nun folgenden etwas größeren Hof mit dem Zugang zur Burgkapelle durchquerst du und kommst zum großen "Inneren Burgplatz" der Hofburg, in dessen Mitte das Denkmal vom Zweiten Kaiser Franz steht. Das riesige Ding wurde in Mailand gegossen und mit 16 Zugochsen und 18 Pferden in 33 Tagen von dort nach Wien gezerrt.
Auf den Seitenfronten des achtkantigen Pfeilers sind die Tätigkeiten des Volkes dargestellt: damals waren das noch Handel und Gewerbe, Bergbau, Ackerbau, Wissenschaft, Kunst und Heldentum. Heutzutage wären es wohl Raunzen, Maulen, Meckern, Granteln, Nörgeln, Lamentieren und Jammern.

Der Kaiser wird auch noch von einer Anzahl sitzender Kolossalstatuen umgeben. Ziehe von deren Anzahl den oben stehenden Kaiser ab, das liefert dir die Variable F.

Eine Einladung, mit dem Kaiser zu speisen, war übrigens früher eher gefürchtet als beliebt. Der Kaiser war nämlich bekannt dafür, wenig und schnell zu essen. Natürlich wurde ihm als ersten serviert und bis der letzte Gast etwas bekommen hatte, war er oft bereits fertig. Gemäß Hofetikette durfte aber niemand Weiteressen, sobald der Kaiser Messer und Gabel niedergelegt hatte. So mancher Gast ist daher ebenso hungrig von der Tafel aufgestanden, wie er sich niedergesetzt hatte. Deshalb machte das unweit entfernte Sacher auch ein gutes Geschäft mit diesen zuvor unterversorgten Menschen.

Wir durchqueren auch diesen Hof und verlassen ihn durch das linke gegenüberliegende Eck. Hier treffen wir auf den Ballhausplatz, wo sich der Eingang zum Bundeskanzleramt und zum Bundespräsidenten (darf man den obersten Herren der Hofburg jetzt als „Burger King“ titulieren ?) befinden. Der etwas unsymmetrische Platz wurde vor nicht allzu langer Zeit aus sicherheitstechnischen Gründen Chaos-bepollert, Wiener kennen die kurzen Säulen seitdem als Mahnmal für politische Geldverschwendung.
Rechts ums Eck kannst du den Wasserwellen-Lebens-Brunnen, eine aus Lapis Lazuli Gestein bestehende Skulptur sehen - bewege dich darauf zu und gehe an ihr vorbei in die Bruno-Kreisky-Gasse hinein. Du erreichst den Minoritenplatz mit der gleichnamigen Kirche. Auf dem Platz findet man auch eine etwas seltsame schlanke, hohe Statue zu Ehren von Bundeskanzler Figl samt seinem Kopf. Unterhalb dessen und seines Namens stehen eine Reihe von lebenszeitinfomierenden Ziffern, deren Anzahl dir die Variable D liefern.

Wir überqueren den Minoritenplatz und gehen in die (na, wie wird sie wohl heissen?) Leopold-Figl-Gasse. An ihrem Ende treffen wir auf die Herrengasse, welche ihren Namen vor langer Zeit von den Adeligen bekam und vor nicht allzu langer Zeit in eine Fußgängerzone alias Begegnungszone umgewandelt wurde. Letztere Bezeichnung ist besonders für ein Volk zynisch, welches nicht einmal das Konzept der Rettungsgasse ausreichend verstanden hat.

Von dort aus sehen wir jedenfalls auf einer links liegenden Ecke eines der berühmtesten Kaffeehäuser Wiens. Einst war das Kaffeehaus die Keimzelle des Bürgertums, heute fotografieren dort Kevin und Mandy ihre Latte. Egal - die Anzahl der Worte im Namen des Lokals (sie beginnen alle mit demselben Buchstaben) liefert dir die Variable H.

Aufgrund der direkten Korrelation zwischen Bekanntheitsgrad und Preisen verzichten wir auf den Besuch des Kaffeehauses und gehen die Figlgasse geradeaus weiter. An ihrem Ende halten wir uns rechts und dann gleich die nächste Möglichkeit links in eine schmale Gasse, welche „Haarhof“ genannt wird und sich in der Mitte zu einem winzigen Platz erweitert, welcher im Sommer für Speis&Trank äußerst beliebt ist.
Das Haar bezieht sich übrigens auf Flachshaar von Flachshändlern, die früher dort ihren Handelsplatz hatten und hat nichts mit dem Suppeninhalt der dort servierten Restaurantbrühe zu tun.

Wir halten uns weiterhin strikt geradeaus und überqueren den großen Platz „Am Hof“ auf seiner rechten Ostseite, d.h. gehen direkt an der "Kirche am Hof" vorbei. Diese hat außer diesem simplen auch einen anderen komplizierteren Namen, welcher sich auf eine Anzahl von Chören der Engel bezieht. Diese Anzahl liefert uns Variable J.

Am Ende des Platzes bleiben wir rechts und gehen im nordöstlichen Eck in die Drahtgasse, welche an das Gewerbe der Draht(seil)zieher erinnert. Wir haben Nerven aus ebensolchen und erreichen ein paar Meter weiter den Judenplatz, auf dem sich außer einem großen Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer auch das Denkmal eines Dichterfürsten befindet. Die Anzahl der Buchstaben seines Namens liefert dir die Variable K.

Wir bleiben dem Dichter auf den Versen und gehen an ihm vorbei. Geradeaus vorbei lockt ein Lokal, welches paradiesähnliche flüssige Genüsse verspricht. Wir verzichten schweren Herzens auf diese und marschieren in die Jordangasse und torkeln in einem „S“ am Kino vorbei geradeaus weiter.
Nach einem etwas schrägen „Acculux“ Geschäft auf der rechten Seite, in welchem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint, treffen wir auf eine Straße, in welcher früher die Tuchhändler in Laubengängen ihre Waren feilboten. Dort biegen wir links ab und halten uns danach gleich rechts, weil wir den großen Platz namens „Hoher Markt“ überqueren.

Etwa in seiner Mitte befindet sich der „Vermählungsbrunnen“ mit einigen Figuren. Auf Ebene der Säulen befinden sich einige Figuren. Zähle die Anzahl der Figuren mit Flügeln und ziehe davon die Anzahl der Figuren ohne Flügel ab - das liefert dir die Variable E.

Ungefähr auf Höhe des Brunnens befindet sich in Richtung Norden die Judengasse, welche wir entlangschreiten. Wir widerstehen der lukullischen Versuchung, die Seitenstettengasse rechts in Richtung Bermudadreieck hinunter zu folgen, sondern bleiben weiter stur geradeaus, bis wir zur Ruprechtskirche kommen. Sie stammt nach der Legende aus dem Jahr 740 und ist die älteste in ihrer Grundsubstanz noch bestehende Kirche Wiens.
Sie hat ihren Namen vom Schutzpatron der Salzschiffer, dort wurde das zum Kochen beliebte Natriumchlorid über 300 Jahre lang vom Salzamt an Einzelhändler verkauft. Noch heute dient dieser Amtbegriff den Wienern mit ihrem Hang zum Zynismus als ultimative Beschwerdestelle bei Behörden.

Rechts vom Eingang zur nur doch eher winzigen Kathedrale hängt eine Steintafel mit einigen Kreuzen. Die Anzahl der gleich großen Kreuze (ohne das Kreuz in der Mitte) liefert dir die Variable I.

An der Ruprechtskirche weiterhin geradeaus vorbei treffen wir auf eine Treppe. Ihre Stufen sind nicht normgerecht, dürfen aber aufgrund des Denkmalschutzes nicht umgebaut werden. Nach EU-Richtlinien dürfen Rolltreppen maximal 3 km/h schnell fahren - wir fassen das als persönliche manuelle Challenge auf und poltern rasant auf die Grünfläche des Morzinplatzes hinunter.
Die Benennung des Platzes erfolgte übrigens 1888 nach Oberst Vinzenz Graf Morzin, der als letzter seines Geschlechts der Stadt Wien eine Million Gulden (heutiger Wert etwa 14 Millionen Euro) für Arme, Waisen und körperbehinderte Kinder vermacht hatte.

Am Ende der Treppe gehen wir ebendieser folgend geradeaus am Südrand des Schwedenplatzes noch ein paar Meter, bis wir rechter Hand den Eingang vom „Jazzland“ sehen, das durch eine Art eckigen Torbogen gekennzeichnet ist.
Das Jazzland unterhalb der von dir zuvor besuchten Ruprechtskirche wurde 1972 gegründet und ist damit der älteste Jazzkeller Österreichs. Hunderte von US-Stars traten hier bereits auf.
Schau nach oben, der Lokalname hat ein Logo, welches "Punkte“ an den Buchstaben hat. Die Anzahl der Punkte im Buchstaben „J" liefert dir die nunmehr letzte notwendige Variable G.

Solltest du zu weit gegangen sein, endest du an der Ecke zur Rotenturmstraße beim Restaurant zum goldenen „M“ (andere bezeichnen es auch als „Schachtelwirt“, „amerikanische Botschaft“ oder „Schnellfressladen zur gelben Schwalbe“), welches Kunden aus allen Alters- und Fettschichten anlockt.

Der Schwedenplatz, auf welchem du jetzt die finalen Koordinaten ausrechnest, grenzt an den Donaukanal. Die Jüngeren unter uns brauchen nach diesem Kanal erst gar nicht auf Youtube zu suchen, den gibt es nur hier. Im Mittelalter war das der Hauptarm der Donau, bis die Einwohner genug von den dauernden Überschwemmungen hatten und das Wasser mit viel Aufwand regulierten. Trotzdem blieb es lange eine wichtige Wasserstraße und etwas weiter stromabwärts wurde das Donaudampfschifffahrtsgesellschaftsdirektionsgebäude (juhu, die Autokorrektur gibt auf!) 1855 eröffnet.

So, das war’s. Wir sind mit Wolferl bei Klassik gestartet und bei Jazz angelangt, unser Weg ist zu Ende. Geschmäcker sind verschieden und es ist eine Tatsache, dass man heutzutage kaum mehr jemanden mit Nacktfotos im Internet erpressen kann - aber eine Drohung der Veröffentlichung persönlicher Musik-Playlisten wirkt noch immer. Aus diesem Grund sind die besten Partys jene, wo du eine große Flasche Wein, gute Musik und keine Gäste einlädst.

Den Cache findest du der üblichen Notation folgend bei

Nord 4A BC.DEF + 0.015'
Ost 016 GH.IJK - 0.019'

Sollten die ermittelten Koordinaten viele Kilometer weit von deinem Standort entfernt sein, liegst du definitiv falsch. Du wirst schon noch ein Stückchen gehen, eine Ebene überwinden und am Finalort auch bißchen Mut beweisen müssen, falls es jahreszeitlich bedingt viele Muggels dort gibt, aber du schaffst das schon ! ;-)

Für alle, die immer noch unsicher sind, gibt es hier einen Geochecker:

Alt-Wiener Spaziergang: Von Klassik zu Jazz


Sei bitte beim zurückgeben der Dose etwas vorsichtig, sie hält nur an einem bestimmten Punkt - und stürzt sonst ab.

Danke an fossie23 und schaf1 für den wertvollen Beta-Test. Den Skippern wünsche ich viel Spaß beim Googeln, den Listencachern üble Zahnschmerzen.

Additional Hints (Decrypt)

Svany: hagra nz Raqr, bora.

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)