Sedimentablagerungen im Torf: unter'm Watt
Watt iss unter'm Watt??
Torf

Jadebusen
Kurze Infos zum Wattlaufen, bzw. Wattwandern!?
Wattlaufen und auch Wattwander kann sehr entspannt funktionieren, je nachdem worüber man geht. Gerade bei dieem EC sollte man seine Fähigkeiten nicht unterschätzen, denn es gibt hier keine "Betonpiste" wo man mit Sneakers drüber gehen kan. Auf diesem Weg gibt es alles, was das Watt zu bieten hat: Vom Sand und Mischwatt bis hin zum ermüdenden Schlickwatt.
Endlos Zeit kann man hier auch nicht einplanen, denn es ist eine Zeitfrage, bis das Wasser wieder steigt!
Ebenso weise ich hier auf den Link am Ende des Listings hin, der den Tidenkalender in Dangast beinhaltet.
Nun geht es direkt zum EC:
Auf dem Fußweg zum Leuchtturm Arngast können wir an dieser unscheinbaren, mitten im Jadebusen gelegenen Stelle, nach dem abgelaufenen Wasser, unter einer kleinen, feinen und unterschiedlich dicken Schicht Schlickwatt, Torf entdecken. Nach dem Beiseiteschieben, Buddeln oder nicht wirklich tiefen Grabens des Schlickwatt's, findet sich der Torf: der dort ganz ruhig vor sich hinliegt.
Wie aber kommt der dahin?
Arngast war früher ein Kirchspiel und mit dem Festland verbunden. Nach mehreren starken Sturmfluten im Mittelalter hatte sich Arngast auch einen Namen als Insel gemacht. So geschehen nach der Sturmflut im Jahre 1509. Die Insel Arngast hatte danach eine Größe von ca. 6 km². Sie war damals die Größte von 45 Inseln. Immer wieder verkleinerten verschiedene Sturmfluten die Insel, bis sie ca. vierhundert Jahre später verschwand und vom Wasser in Besitz genommen wurde.
Der Grund im Jahre 1883 hierfür war, dass der Jadebusen incl. Arngast dem Reichskriegshafen Wilhelmshaven “zugeschlagen“ wurde. Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser oder das Errichten von Deichen wurde somit verboten.
Letztendlich verschwand die Insel nach mehreren Sturmfluten im Winter 1904/1905. In den Jahren 1909 -1910 wurde auf der Sandbank der ehemaligen Insel Arngast der heute noch sichtbare Leuchtturm gebaut.
Widmen wir uns jetzt mal dem Torf:
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Torf
Wenn man Ablagerungen findet, die noch ca. 30% organische Substanz aufweisen, sich der Rest aus Wasser, Mineralien und anderen Schwebstoffen besteht, nennt man sie Torf. Findet man weniger als 30% Ablagerungen, dann kennt man diese unter dem älteren Wort: Moorerde.
Grundsätzlich unterscheiden wir den Torf in verschiedene Torfarten:
Die Variationen reichen vom Weißtorf zum Brauntorf bis hin zum Schwarztorf. Diese findet man übereinanderliegend in unterschiedlichen dicken Schichten in der vorher genannten Reihenfolge. Außer dem Namen unterscheiden sie sich in den Strukturzersetzungen der ehemaligen organischen Substanz und aus früherer Zeit gaaaanz wichtig: durch den Heizwert.
Der Weißtorf ist das jüngste Mitglied in der Torffamilie und liegt demnach wo? Natürlich ganz oben! Im Weißtorf sind noch starke Strukturen der abgelagerten Pflanze erkennen. So sind manchmal noch Blätterstrukturen erkennbar, teilweise auch Gräser und kleines Astwerk. Er hat auch die hellste Farbe aller Torfarten. Zum Heizen war er am wenigsten geeignet. Weißtorf ist auch bekannt unter dem Begriff: Rasentorf.
Der Brauntorf liegt schon etwas länger und auch etwas tiefer. Hier kann man vielleicht noch mit dem Auge die Zusammensetzung der Strukturen erkennen. Bestimmt sind diese allerdings besser unter einem Mikroskop erkennbar. Ansonsten sind nur strukturlose Körper zu erkennen, da die Zersetzung hier schon fortgeschritten ist. Dieser wird auch Faser- oder Bunttorf genannt. Getrocknet wurde er bedingt auch gerne zum Heizen genommen.
Fazit: Braun-,bzw. Fasertorf besteht aus brauner, bereits strukturlos gewordener Masse und ist mit Fasern schwer zersetzbaren Pflanzenmaterials durchzogen.
Der Schwarztorf ist die untere, tiefste und älteste Torfschicht. Hier ist die Zersetzung der organischen Substanz aufgrund der immer andauernden Verdichtung durch die oberen Schichten am weitestens fortgeschritten. Strukturen sind quasi nicht mehr erkennbar. Diese tiefste Schicht des Torflagers, auch Pechtorf genannt, ist dunkler und kompakter als Fasertorf. Er ist der älteste, schwerste Torf und zeigt kaum noch erkennbare Pflanzenreste.
Wie in vielen anderen Gegenden gab es auch hier verschiedene Moore. Moore haben gerne die Eigenschaft zu wachsen. So lagern sich organische Sedimente: Blätter, Gräser oder auch Flüssigkeiten, die sich der Schwerkraft beugen müssen auf dem Boden ab. Ehemalige Schwebstoffe setzen sich also übereinander, bildeten auch hier laufend neue, sich überlagernde Schichten.

Torf
Was für ein Watt findet sich hier?
Hier gibt es verschiedene Arten vom Watt, die bei Niedrigwasser alle auf dem Weg dorthin zu finden sind. Ich kann entweder über das Watt, also den Meeresboden gehen, oder ich sinke ein. Wie tief auch immer, schlimmsten Fall bis zu den Knien. Hier bildete sich in der Nacheiszeit, also vor ca. 11700 Jahren, dieser Sedimentkörper aus Sand und Schlick. Auch hier entstehen durch Ablagerungen von Schwebstoffen, die in die Ufernähe transportiert worden sind und sich in der Gezeitenzone absetzten, die verschiedensten Arten von "Watt's", und zwar:
Sandwatt und Mischwatt: Dieses enthält wenig Wasser in den Sedimenten. Beim "Begehen" ein "fester Untergrund" nicht nachgebend. Beide Wattformen sind eng miteinander verbunden. Mischwatt ist mit Wattwürmern dicht besiedelt und hat eine etwas kleinere Korngröße.
Schlickwatt: Dieses bildet sich eigentlich an geschützten Stellen, hier im Schutz der ehemaligen Insel Arngast. Schlickatt ist sehr sauerstoffarm. Durch die hier stattfindende Biodeposition bilden sich nährstoffreiche Gebiete. Wegen der fehlenden Sauerstoffzufuhr ist dieses Schlickwatt sehr dunkel. Blätter, Gräser oder auch Flüssigkeiten, die sich der Schwerkraft beugen, setzen sich auf dem Boden ab. Ehemalige Schwebstoffe setzen sich also übereinander, bildeten auch hier laufend neue, sich überlagernde Schichten. Schlickwatt nimmt im Wattenmeer den kleinsten Teil vom vorhandenen Watt ein.

Watt im Jadebusen
Eure Aufgaben:
1. Welche Art von Watt befindet sich hier über dem Torf?
2. Wie tief liegt an dieser Stelle der Torf unter dem Watt?
3a. Welche Art Torfschicht befindet sich hier unter dem Watt?
3b. Beschreibe mit eigenen Worten welche Farbe der Torf genau hier hat und warum ist dieses so?
Hierzu solltest du eine kleine Probe vom Torf mitnehmen und diesen zu Hause nach dem Abspülen genau betrachten und mir das Ergebnis mitteilen.
4a. In welchem Zustand befindet sich der Torf und warum ist dieses so? (Dieser Torf ist nass und das braucht in der Antwort nicht erwähnt werden.)
4b. Beschreibe mit eigenen Wörtern was du erkennen kannst und welche Strukturen von Pflanzen erkennbar sind.
5. Welche Sedimente haben sich im Torf abgelagert?
6. Welche Korngröße haben die hier gefundenen Sedimente?
7. Als Beweis deines Besuchs füge deinem Log bitte ein Foto von dir, deinem GPS und/oder einem anderen persönlichen Gegenstand von dir aus der Umgebung der Listing-Koordinaten hinzu. Dieses ist seit dem 10.06.2019 den Ownern eines EC's wieder gestattet und dieses auch als Logbedingung erlaubt. Auf Grund der massenweisen Weitergabe von EC-Lösungen im Internet erlauben GSA und Groundspeak es den EC-Besitzern seit dem 10. Juni 2019 wieder, ein Foto als Beweis des Besuches zu fordern.
Dieser EarthCache sollte am Besten in einem Team oder einer Gruppe und nur bei Niedrigwasser/Ebbe angegangen werden, die hohen Wertungen haben ihre Berechtigung. Alleine kann man natürlich auch versuchen dorthin zu kommen, aaaber: Teamwork ist hier angesagt. Sollte die eigene Kraft und Ausdauer überschätzt werden, ist ein Rückzug auf alle Fälle angebracht, frei nach dem Motto: Sich selber schützen, ist am wertvollsten.
Auf Wunsch der zuständigen Mitarbeiterin der Nationalparkverwaltung, Niedersächsisches Wattenmeer, (welche die Genehmigung für diesen EC bescheinigt hat) sollte ein zertifizierter Wattführer zugegen sein.
Zur besseren Planung einer bevorstehenden Wanderung ist nachstehend der Link zum Tidenkalender in Dangast: https://de.windfinder.com/tide/dangast
Quellen:
Der Jadebusen: https://de.wikipedia.org/wiki/Jadebusen
Torf: https://de.wikipedia.org/wiki/Torf
Aussagen des Wattführers bei verschiedenen Wattwanderungen.
Bilder und Skizzen: Thomas T. Jones