Achtung:
Bevor ihr euch näher mit dem Listing beschäftigt, schaut unten die Aufgabe 5 mit der Bedingung an. Wer das in der Form nicht akzeptieren will, der muss diesen EarthCache ja nicht absolvieren.
Da dieses ein Watten-Cache ist, ein wichtiger Hinweis vorab:
Wir haben für die Listingkoordinaten den Ausgangspunkt und Weganfang des öffentlichen Zugangs zum Watt in Duhnen, Nähe Ponton Café gewählt. Von dort aus könnt ihr dann den weiteren Weg selbst bestimmen. Bevor ihr euch jedoch mit den Aufgaben vor Ort beschäftigt, informiert euch unbedingt im Kalender über die Tiden hier in Cuxhaven/Duhnen. Hier gibt es den Tidenkalender für den Bereich.
Für kleine und große Forscher ᛫ der Wattboden ᛫ 🐛
Das Kuratorium "Boden des Jahres" stellt jedes Jahr am Weltbodentag, dem 5. Dezember, den neu gekürten Boden des Folgejahres vor. Für 2020 fiel die Wahl auf den Wattboden.
Wo kommen Wattböden in unseren Bereichen vor?
Wattenmeere und ihre Böden kommen weltweit an Meeresküsten mit Gezeiteneinflüssen vor. Sie entstehen an flachen Meeresküsten auf den Flächen, die zwischen Flut und Ebbe trockenfallen und an denen bei Flut Sand, Schluff, Ton und organisches Material wie Pflanzen- und Tierreste sowie Plankton sedimentiert werden können. Auch im Gezeitenrückstaubereich der ins Meer mündenden Flüsse entstehen Wattböden. Zwischen Den Helder in den Niederlanden und Esbjerg in Dänemark ist ein großes zusammenhängendes Wattgebiet entstanden. Über etwa 450 km Länge und durchschnittlich 10 km Breite hat sich ein hoch belebtes dynamisches Ökosystem entwickelt. Zum Meer hin wird dieses ca. 4500 km² große Gebiet durch zahlreiche Inseln, Halligen und Sandbänke abgeschirmt. An den Flüssen Ems, Weser und Elbe kommen im Gezeiteneinfluss Wattböden bis weit ins Landesinnere vor.
Die nachfolgende Grafik zeigt die in orange markierten Stellen der deutschen Bereiche mit Watten.

Watten sind ganz besondere Böden:
Der Bereich zwischen der mittleren Tideniedrigwasserlinie (Meeresüberflutung bei Ebbe) und der mittleren Tidehochwasserlinie (Meeresüberflutung bei Hochwasser) ist die Zone der Wattböden.
Folgende Faktoren machen diesen Lebensraum besonders dynamisch:
- Zweimal täglich wird die Fläche überflutet und fällt anschließend wieder trocken.
- Bei jeder Flut wird mineralisches Material (Sand, Schluff und Ton) sowie organisches Material (Plankton, einzellige Algen, Pflanzen- und Tierreste) abgelagert.
- Vor allem beim Rückzug der Überflutung wird Bodenmaterial erodiert und an anderer Stelle sedimentiert.
- Ein ständiger Wechsel von reduzierenden und oxidierenden Verhältnissen (Sauerstoffarmut und Anwesenheit von Sauerstoff) sowie von Licht und Dunkelheit durch Ebbe und Flut prägt die Lebensbedingungen.
- Der Salzgehalt des Meereswassers und des Bodenwassers ist nur für Organismen mit besonderen Anpassungen zu ertragen und kann stark schwanken.
Wattböden sind einzigartige Lebensräume:
Wattböden sind Schwellenböden, die zwischen den Unterwasserböden der Meere und den Landböden vermitteln. Sie sind damit Mittler zwischen einer anoxischen und einer oxischen (belüfteten, sauerstoffhaltigen) Lebenswelt. Damit diese besonderen Böden beiden Ansprüchen genügen können, sind sie Lebensort sehr unterschiedlicher Organismengruppen. Häufig bildet sich auf der Bodenoberfläche der Wattböden eine dünne Lage aus einzelligen Kieselalgen (Diatomeen). Sie brauchen wie alle Pflanzen Sonnenlicht und Kohlendioxid aus der Luft und bauen organische Substanz auf. Im Gegensatz zu mehrzelligen Pflanzen können sie sich aktiv bewegen und einige Millimeter bis Zentimeter in den Boden wandern. Sie bilden bräunlich-gelbe bis leicht grünliche gallertartige Biofilme auf der Bodenoberfläche. Unter einer millimeterdünnen mineralischen Deckschicht siedeln sich häufig Cyanobakterien an, die den Böden leicht grün bis blaugrün färben. Diese Bakterien sind Konsumenten, nutzen das Sonnenlicht und setzen Sauerstoff und Stickstoff frei.

Aus den abgelagerten jungen Sedimenten entwickeln sich vor allem durch mirkobielle Vorgänge und die Aktivität grabender Tiere Bodenhorizone in Abhängigkeit vom Sauerstoffgehalt in der jeweiligen Bodenzone. Typisch sind hohe Gehalte an Wasser mit mehrmaliger Wassersättigung am Tag und eine sehr lockere Lagerung. Ein saumartiger bis einige Zentimeter mächtiger Bereich an der Bodenoberfläche ist zeitweilig belüftet und meist gelbbraun bis rostfarben gefärbt. Darunter folgt eine graue bis schwarze unbelüftete Bodenzone, die häufig nach Schwefelwasserstoff riecht. Im Bereich der langsam ansteigenden Watten, nimmt die Korngröße des Bodenmaterials von der mittleren Tideniedrigwasserlinie zur mittleren Tidehochwasserlinie von Sand zu Schluff und Ton kontinuierlich ab. Das Sediment wird in Sandwatt, Mischwatt und Schlickwatt untergliedert. Vor allem das Schlickwatt besitzt neben mineralischen Komponenten (Feinsand, Schluff und Ton) organische Komponenten aus Plankton sowie Pflanzen- und Tierresten (Detritus).
Je nach Korngröße wird zwischen Sandwatt, Mischwatt und Schlickwatt unterschieden:
Sandwatt:
Das gut begehbare Sandwatt besteht aus gröber körnigem Sand mit einer Korngröße > 0,1 Millimeter im Durchmesser. Der Wassergehalt beträgt 25 %, 1 % organische Substanz sind typisch. Es ist optisch deutlich an der charakteristischen Rippenstruktur erkennbar.
Mischwatt:
Mischwatt findet sich in geschützten Lagen in Festlandnähe, auf Wasserscheiden, zum Teil auch im Brandungsschutz großer Inseln. Die durchschnittliche Korngröße liegt bei 0,06 – 0,1 Millimeter. Der Wassergehalt ist im Vergleich zum Sandwatt höher. Der Anteil der Biomasse am Wattsediment ist deutlich höher als im Sandwatt. So wird das Mischwatt unter anderem vom bekannten Wattwurm besiedelt. Durch die vielen an der Wattoberfläche liegenden Kothaufen, ist er leicht auffindbar.
Schlickwatt:
Das dunkle, fast schwarze Schlickwatt (< 0,06 mm) weist einen hohen Anteil an organischer Substanz auf (ca. 10 %) und verfügt über einen Wasseranteil von 50 bis 70 Prozent und ist sehr locker gelagert. Beim Begehen sinkt man leicht in die dunkle bis schwarze Masse ein.
Zu diesem EarthCache:
Hierzu laden wir die CacherGemeinde nebst Kind und Kegel ein, denn hier gibt es für jedes Alter wissenswertes zu erfahren und auch selbst auszuprobieren. Ziel ist es auch, durch diesen EarthCache einen Lerneffekt zu erzielen. Aus diesem Grunde geben wir ebenfalls einige verständlichere Erläuterungen und daran anschließend folgen die Fragen und Aufgaben, die ihr auf eurer Exkursion zu erledigen habt.
Als Empfehlung der Utensilien wären da: kleiner Kescher, kleine Dose, Löffel oder Schaufel, Notizblock, Stift; .. halt die notwendigen Sachen, um selbst auch kleinere Experimente zu machen.
Ganz wichtig:
Lasst die Tiere nicht länger als 5 Minuten in den Gefäßen! Bitte gebt Salzwasser ohne Sand in das Gefäß. Haltet euer MiniAquarium möglichst kühl und schattig, denn Wärme und Sonne schaden vielen Meerestieren. Alles, was Ihr im Watt findet, dürft Ihr behalten. Aber überprüft sorgfältig, ob das Tier nicht mehr lebt! Wenn Ihr Euch nicht ganz sicher seid, fragt die Mitarbeiter der Aufsicht am betreffenden Abschnitt des Strandes. Behaltet immer die Zeit im Auge, um nicht von der Flut überrascht zu werden und informiert euch daher vorab über die Zeiten der Tiden in dem Gebiet.
Etwas Wissenschaft:
Das Wattenmeer,so wie wir es heute kennen, ist erst nach der letzten Eiszeit entstanden, also vor einigen tausend Jahren. Vor dieser Eiszeit war die Fläche noch festes Land. Man konnte zum Beispiel von hier nach England laufen. Als nach der Eiszeit durch das schmelzende Eis der Meeresspiegel anstieg, wurden die tiefer liegenden Gebiete geflutet. So entstand die Nordsee. Das Wattenmeer ist weltweit einzigartiger Lebensraum, der vor allem wegen seiner besonderen Tier-und Pflanzenwelt so schützenswert ist.
Um diesen EarthCache zu loggen,
geht zu den Listing-Koordis und wählt diese auch als Startpunkt oder Weganfang. Wir haben unsere Erkenntnisse in diesen Bereichen gewonnen und nehmen sie daher auch als Referenzen für diesen EarthCache. Die Koordinaten sind demnach allerdings nur imaginäre Anhaltspunkte, denn die Bedingungen vor Ort ändern sich je nach Jahreszeit und Witterung und somit habt ihr in dem Bereich freien Lauf bei eurer Exkursion. Befasst euch dann mit den nachstehenden Aufgaben, deren Antworten ihr teilweise auch nur vor Ort finden werdet. Ihr benötigt hierzu lediglich Auffassungsgabe und Erkenntnisse, die Ihr durch eigene Ermittlungen dort erfahren müsst.
Hier folgt für euch die Aufgaben:
Nr. 1
Gehe ein Stück hinaus auf den Wattboden. Zeichne ungefähr eine Fläche von einem Quadratmeter in den Sand und schätze oder zähle nach nach, wie viele Tiere, Tierspuren und Pflanzen du in deinem Probequadrat findest.
a)
Notiere diese und teile sie uns mit.
b)
Was denkst du, wie viele kleine Krebse und Schnecken können in einem Quadratmeter vorhanden sein?
c)
Beobachte einmal in deinem Quadrat eine noch kleinere Fläche (ca 10x10cm) die kleinen Bläschen aus Sauerstoff. Was könnte das sein und um welche Mengen geht es dabei?
Nr. 2
Beim Buddeln ist dir sicher aufgefallen, dass der Wattboden unter der braunen Schicht schwarz wird und auch etwas nach faulen Eiern riecht.
Was denkst du, ist die logische Erklärung für den typisch faulen Geruch?
Nr.3
Möwen trampeln im nassen Watt mit ihren Schwimmfüßen einige Zeit auf einer Stelle. Dadurch entsteht eine flache Kuhle und im Boden vergrabene Herzmuscheln und andere Tiere werden herausgespült. Der Name Herzmuschel kommt von ihrem herzförmigen Querschnitt. Da bietet sich doch glatt ein kleines Experiment mit der folgenden Aufgabe an:
Trampele mindestens eine lebende Herzmuschel aus dem Boden, lege sie vor dir hin und beobachte einige Zeit, was dann damit geschieht.
Gräbt sich die Muschel wieder selbst ein?
Wenn ja, was war denn ausschlaggebend dafür?
Nr.4
Ihr habt sicherlich schon einmal einen Wattwurm gesehen. Der Wattwurm - überall hinterlässt er kleine Häufchen.
Aber was macht er genau?
Gräbt er Gänge oder Höhlen?
Und wozu das Ganze?
Beschreibe einmal, welche Verhaltensweise du an einigen Stellen beobachten konntest und was denkst du, welche Menge Sand ein einzelner Wattwurm pro Jahr produziert bzw. umgräbt.
Die Antwort auf diese Frage ist auch symptomatisch zum Thema Wattboden dieses EarthCaches.
5.
Auf Grund der massenweisen Weitergabe von EC-Lösungen im Internet stellen GSA und Groundspeak es den EC-Besitzern seit dem 10. Juni 2019 wieder frei, ein Foto als Beweis des Besuches zu fordern. Diese Bitte darf jedoch nicht die geologischen Fragen ersetzen, die ebenfalls so gestaltet sein sollen, dass der Besucher mit ihrer Beantwortung seinen Besuch nachweisen kann. Nimmt man den Fotobeweis in seine EC-Listings auf, muss man es dem Besucher frei stellen, ein Foto von sich selbst oder eines persönlichen Gegenstandes vor dem Hintergrund des besuchten Ortes zu posten.
In diesem Sinne nun unsere Bedingung für ein Foto am Ort der Exkursion und zwar bei der Erledigung der o.g. 1. Aufgabe. Um euch etwas mehr Spielraum zu geben, akzeptieren wir die Aufnahmen mit folgenden Hintergründen:
a) mit dem Ponton Café (saisonabhängig),
b) mit dem Zugang zur Wattwanderung,
c) mit der Kugelbake (weit sichtbar).
Dein Profil muß auf dem Bild nicht unbedingt zu erkennen sein, dafür aber evtl. ein Maskottchen oder ein CacherTool genau an der Stelle. Und auch jeder, der einen Logeintrag macht (ob im Team oder als Teilnehmer im Rudel), hat ein entsprechendes Bild seinem Log anzuhängen. Das ist die Bedingung für diese Aufgabe und daher werden Motive von anderen WayPoints nicht akzeptiert.
Es sollte nun auch verständlich sein, dass Logs ohne diesen speziellen bildlichen Nachweis kommentarlos gelöscht werden; … und da diskutieren wir auch nicht.
Eure Antworten
aus den Aufgaben schickt uns bitte per Mail und danach dürft Ihr den EarthCache sofort loggen. In den EarthCache-Guidelines ist bewusst nicht vorgesehen, dass auf eine Logfreigabe seitens des Owners gewartet werden muss. Wir werden die uns zugesandten Antworten und Lösungen auf ihre Richtigkeit prüfen. Sollte es gravierende Abweichungen zu denen geben, die wir erwarten dürfen, werden wir uns melden.
Anmerkung:
Können die Aufgaben 1 bis 4 nicht mindestens zu 75% erfüllt werden, ist auch ein Found it gemäß der z.Zt. gültigen Guidelines zu unterlassen. Found it- Logs, die - auch auf Nachfrage hin - ohne Antworten zu den Aufgaben kommen, werden demnach natürlich kommentarlos gelöscht. Aufgabe 5 mit dem Bildbeweis ist allerdings in jedem Falle zu belegen.
Noch was:
Bei diesem EarthCache handelt es sich nicht! um eine vom Nordseebad Cuxhaven und/oder involvierten Trägern initiierten bzw. angebotenen Dienstleistung und er soll auch nicht den Anschein erwecken. Daher können Ort und Träger nicht für etwaige durch Nutzer verursachte und davongetragene Schäden oder Fehlverhalten im Rahmen der Nutzung dieses EarthCaches haftbar gemacht werden.
Viel Vergnügen bei diesem EarthCache für die ganze Familie und wir würden uns natürlich über eine Weiterempfehlung an Freunde und Bekannte sehr freuen.
Team N51E06 🐸
Quellen:
Freundlichst Tourismus-Info Cuxhaven, Wikipedia, GeoPortal, bmel.de, Boden des Jahres.de, unsere Nordseeküste.de, freundlichst Pandakönig für die Erlaubnis, das untere Bild mit der tollen Collage über die Welt im Watt für dieses Listing zu nutzen, eigene Erkundungen und Erkenntnisse vor Ort.
English-Version:
"Unfortunately we needed to refrain from adding an English version as it would have made the listing too long, complex and confusing. In case you do need an English translation kindly do not hesitate to contact us and we will look for a solution. Or you may want to try an online translation service.
Thank you very much for your kind understanding."
Bernd of team n51e06