Sauerland Wandern #3 - Unterstand *Latrop*

Dieser Tradi gehört zur Golddorf Route *Latrop* und soll bei der Wegfindung helfen.
Er ist leicht und einfach versteckt.

Achtung:
Hier handelt es sich um ein Naturschutzgebiet/Biotop. Die offiziellen Wege müssen für die Wanderung und das Suchen nach den Tradis zu keiner Zeit verlassen werden.
Latrop wurde 2004 als Bundesgolddorf im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ausgezeichnet und erhielt auf europäischer Ebene zwei Jahre später den zweiten Platz. Zahlreiche Fachwerkhäuser, liebevoll restauriert, stehen eingebettet in eine Bilderbuchlandschaft aus Wiesen und Wäldern, leicht am Hang gelegen in einem der schönsten Täler des Rothaargebirges. Hier gibt es keinen Durchgangsverkehr, und die reizvolle Landschaft ist ein Paradies für Naturfreunde und Erholungssuchende.

Allgemeines zur G-Route:
Unser Dorf soll schöner werden bzw. Unser Dorf hat Zukunft - so lauten die Namen der Wettbewerbe, an denen sich Orte bis zu 3.000 Einwohnern beteiligen können und dabei ihr Dorf herausputzen und von der schönsten Seite zeigen. Rund um Schmallenberg im Sauerland haben gleich zwölf Dörfer schon einen Goldtitel auf Bundes- oder Landesebene geholt. In diesen Orten hat der Sauerländische Gebirgsverein (SGV) die sogenannten Golddörfer-Routen eingerichtet.
Die Golddorf Routen sind zu meist kürze Touren, die auch ungeübte Wanderer an einem Vormittag oder einem Nachmittag problemlos laufen können. Meistens geht es rund um das ausgezeichnete Dorf, damit man die schönsten Eindrücke genießen kann.

Besonderheiten des Ortes Latrop:
Kultstätte aus vorchristlicher Zeit. 1257 wurde erstmals ein Johannes von Latroph in einer Urkunde benannt. Aus Überlieferungen ist bekannt, dass sich zwischen dem heutigen Oberfleckenberg und dem Grubental mehrere Hofgruppen befanden. Die größten waren Wiesentrop, Gellentrop und Latrop. Alle diese Orte wurden nach Gründung der Stadt Schmallenberg im Jahr 1244 durch Einwirkung der Soester Fehde um 1444 bis 1449 verwüstet. Aber auch andere Ursachen für die Aufgabe der Dörfer sind bekannt. So kann kaum angezweifelt werden, dass die Orte an der Latrop eine Einbuße der Bevölkerung durch Pest und andere Seuchen erfahren haben. Spätestens gegen Ende des 15. Jahrhunderts war in diesem Tal keine einzige Hofstätte mehr bewohnt. Wer von Fleckenberg durch das enge Latroptal nach Latrop geht, wird kaum glauben wollen, dass etwa 1800 m östlich von Oberfleckenberg an der Mündung der Gelmecke in den Latropbach auf der südlichen Talseite vor dem Jahre 1500 ein Ort lag, der nachweislich aus mindestens 7 Höfen bestand. Wo die Häuser genau gestanden haben, kann angesichts der gegenwärtigen Nutzungsverhältnisse nicht mehr gesagt werden. Etwa 2 km unterhalb von Latrop an der Einmündung des Etmecker Siepens ins Latroptal lag die Siedlung Wiesentrop, die um 1500 nach den Meßhaferregistern aus 4 Höfen bestand. Die Gemarkung dieser Höfe reichte von der Etmecke bis zur Lüttmecke. Im Talabschnitt zwischen dem Bamicker Siepen und dem Buttersiepen verzeichnet eine noch vorhandene Kartenskizze aus dem Jahre 1750 der Marken von Gellentrop und Wiesentrop die Uberreste von Wiesentrop. Außer Gellentrop und Wiesentrop wurde im Latroptal im späten Mittelalter auch der Ort Latrop wüst. Die Meßhaferregister nennen hier allerdings nur 2 Höfe. Die Häuserzahl dieses Ortes dürfte aber größer gewesen sein. denn der Ort hat sogar eine eigene Kapelle gehabt. In einem Zeugenverhör von 1576 wird der Kirchhof als die Stätte dieser Kapelle erwähnt. Der Erzbischof von Köln als Landesherr im kölnischen Herzogtum Westfalen verbot, die durch Fehden und Seuchen verödeten Dörfer, die sogenannten Wüstungen, wieder aufzubauen. Die in die befestigte Stadt Schmallenberg geflüchteten ehemaligen Bewohner aus dem Latroptal trieben aber ihr Vieh von Schmallenberg auf die alten vereinsamtem Weideplätze und nutzten ebenfalls die Waldungen. Im Jahre 1617 besichtigte der Abt des Klosters Grafschaft das einstige Latrop. Er fand die verfallenen Mauern und Keller und stellte fest, dass auch dort früher schon einmal eine Kirche gestanden hatte. Er schickte einen Baumeister und Klosterknechte nach Latrop, die dort zunächst einen großen Viehstall und ein Wohnhaus zur Bewachung errichten sollten. Dadurch sahen sich aber die Bürger von Schmallenberg in ihren Rechten geschmälert. Sie zogen mit Armbrüsten, Hellebarden und Äxten hinaus nach Latrop und vertrieben die Bauleute. So kam es zum Rechtsstreit vor dem kurkölnischen Offizialgericht in Werl. Dieser Rechtsstreit dauerte von 1618 bis 1630. Hierbei wurden wertvolle Schenkungsakten herangezogen. Der Abt berief sich in der Klageschrift auf eine Urkunde von 1290, durch die dem Kloster Grafschaft das ganze Latroper Gebiet geschenkt worden sei. Die Bewohner der Stadt Schmallenberg zogen ihrerseits durch ihren Anwalt die ältesten Leute als Zeugen heran, um nachzuweisen, dass es in Latrop nie einen Hof gegeben hätte. Aber in diesem Streit siegte die Abtei Grafschaft, während den Schmallenbergern ihre Rechte in Wiesentrop und Gellentrop belassen wurden. Im Jahr 1738 wurde die St.-Hubertus-Kapelle errichtet. 1906 entstand nach den Plänen von Joseph Buchkremer die St.-Josefs-Kapelle. Die Kapelle erhielt erst in den 1920er Jahren eine Orgel und Glocken. 1897 wurde in Latrop die erste Schule gebaut, aber rund 70 Jahre später im Jahr 1968 wieder geschlossen wurde.
Waldarbeitermuseum
Seit 2003 gibt es in der „Alten Mühle“ in Latrop das liebevoll zusammengestellte Waldarbeitermuseum. Dort wird die Geschichte des Dorfes, insbesondere in der Verbindung mit der Arbeit im Wald und der Holzverarbeitung, dargestellt. Das sehr schön gestaltete kleine Museum im ehemaligen Waldarbeiterdorf Latrop erzählt von der Arbeit der Förster, der Holzfäller und Fuhrleute, zeigt ihr Arbeitsgerät und ihre Hilfsmittel und spart auch die neueren Techniken nicht aus. Der Wald hat seine Bewohner schon immer ernährt, und mit welchen Werkzeugen in früheren Jahrhunderten gearbeitet wurde, das zeigt die Sammlung des Museums auf anschauliche Weise. Zum Vergleich gibt es auch moderne Werkzeuge wie Motorsägen zu sehen. Alte Lohnlisten der Revierförsterei, Wirtschaftspläne und umfangreiche Informationen darüber, wie Latrop als Walddorf sich entwickelte, runden die Sammlung ab.
Bildstock „Mutter Anna“
Figürlich dargestellt ist in diesem Bildstock die Mutter Anna, die ihr Kind Maria, die spätere Gottesmutter, auf dem Schoß hält. Der Bildstock ist in der Zeit der ersten Ansiedlung in Buttersiepen aus Aberglauben errichtet worden. Man glaubte damals, dass es an dieser Stelle spukte. Begründet wurde der Spuk damit, dass die Pferde, die die schwer beladenen Holzwagen zogen, hier trotz Peitschenschlägen nicht weitergingen. Überliefert wurde auch, dass die Figur aus dem Bildstock des öfteren für private Beschwörungen entwendet worden sein soll, aber immer wieder zurückgestellt wurde. Es ist naheliegend, dass der Spuk damals insbesondere aus Sicht der Kirche ein Glaubensproblem darstellte. Aus dieser Zeit stammt wahrscheinlich die noch heute bekannte Bezeichnung Hexenplässken (Hexenplätzchen) für das kleine Grundstück unmittelbar an der Straße in Buttersiepen. schöne Gasthöfe (Grubental, Hubertushöhe, Hanses Bräutigam) im Ort
Viel Spaß auf der Wanderung wünscht
Joerg73