Einleitung
Seit sieben Jahren sind wir dem besten Hobby der Welt verfallen. In dieser Zeit haben wir so einige tolle, lustige, beeindruckende, spannende, erinnerungs-, denk- und gelegentlich fast unglaubwürdige Abenteuer erlebt. Insbesondere auch einige Male, bei denen wir im Nachhinein dachten "Schwein gehabt!".
Sieben auserwählte Erlebnisse wollen wir nachfolgend mit euch teilen. So oder so ähnlich könnte es sich zugetragen haben.
Wir leben in einer Welt, in der Traum und Wirklichkeit nah beieinander liegen, in der Tatsachen oft wie Fantasiegebilde erscheinen, die wir uns nicht erklären können. Können Sie Wahrheit und Lüge unterscheiden?
Hat sich das Ganze wirklich so zugetragen oder hat sich hier ein Autor einen kleinen Scherz erlaubt? Die Antwort erfahren Sie am Ende des Geocheckers.
Eine der dargestellten Geschichten ist erlogen. Dieses Geocacher-Garn liefert den Schlüssel zur Koordinatenfindung. Viel Spaß!
Die schon wieder
Ein spannender Multi führte uns in das hohe Gras nahe eines Zauns, um dort Ausschau nach einem Gulli-Deckel zu halten, den es zu öffnen, herunterzusteigen und dort eine Zahl für die nächste Station zu finden galt. Gerade als wir das gräserne Areal verlassen hatten, hielt vor uns ein Geländewagen mit zwei grimmigen Insassen, die uns im scharfen Ton fragten, was wir denn hier zu suchen hätten, da es sich (angeblich!) um ein Privatgelände handele. Als wir unser Hobby und damit den Grund erklärten, warum wir hier waren, winkten sie erleichtert und zufrieden - aber dennoch ziemlich genervt und (halb)wissend - mit den Worten ab: "Immer diese Geochecker..." [sic!] Von ihrem Vorhaben, die Polizei zu rufen, rückten die Beiden dann glücklichweise ab. Schwein gehabt!
Corona in 4K
Nachdem wir wegen einer klitzekleinen Pandemie leider zuerst unsere von langer Hand geplante Reise durch das Großbritannien und dann auch noch unsere Konzertreise hatten absagen müssen, entschlossen wir uns für Plan B. Kurzerhand unternahmen wir eine kleine Deutschlandreise und hatten es uns dabei nicht nehmen lassen, dennoch die Caches zu absolvieren, auf die wir lang - sehr lang - hatten warten müssen. Für immer im Gedächtnis bleiben wird uns dabei ein Cache der von den Nachkommen eines Handwerkers aus einer sehr alten Zunft handelt, bei dessen Arbeit es darum geht, lose Pergamentseiten in einer sinnvolle, stabile und dauerhafte Anordnung zu bringen. Schöner hätte unser 4000. Cache nicht sein können. Diese Reise bescherte uns auch noch so viele weitere erinnerungswürdige Caches, dass wir gar nicht mehr so böse über die Ausfälle durch Corona waren. Auf diese Weise haben wir das Beste daraus gemacht und last minute unseren Sommerurlaub gerettet. Schwein gehabt!
Der "Wanderweg"-Test
Ein Hang mit gefühlt mehr als 100 % Gefälle, feuchtes Laub und lockeres Erdreich sind eine ungünstige Konstellation. Doch einen wahren Cacher hält das nicht davon ab, sich wagemutig der fast unerreichbaren Dose zu nähern und sie erfolgreich zu bergen, auch wenn der kleine Fiesling sich dabei auch noch in einem Baum versteckt, den es zu beklettern galt. Das mit dem Bergen ging auch irgendwie, doch der Abstieg sollte es in sich haben und das gleich doppelt. Erst eher semi-elegant vom Baum geplumpst und im Anschluss noch den halsbrecherischen Hang mit Vollgas heruntergeschlittert ging doch noch alles glücklich und ohne schlimmere Blessuren aus. Schwein gehabt! Einzig die gesamte Kleidung war dermaßen voller Matsch, dass man hätte denken können, man wäre durch eine Kloake gerobbt (nicht, das man das als Geocacher nicht auch tun würde, wenn es um einen Find geht!). Allerdings begegneten uns auf dem Rückweg noch zwei Damen der Stadtverwaltung, die uns geradeheraus fragten, wie uns denn der neue Wanderweg gefiele. Wir fragen uns bis heute, wie dieser Wanderweg wohl aussehen muss, wenn den Beiden unser bis in die letzte Kleidungsfaser verdreckter Anblick nicht seltsam vorkam.
Der (Off-)Road-Trip
Auf dem Weg zu einem Geocaching-Event hatten wir einen kurzen Zwischenstopp eingelegt. Selbstverständlich keine profane Pause, sondern nur ein kurzer Halt, um einen weiteren Cache zu bergen. Das Bergen gelang auch völlig problemlos, nur wurde das Cachemobil dabei ein kleines Stückchen zu weit in den viel zu matschigen Boden geparkt. Es war zwar ein weiteres Team anwesend, allerdings jeweils nur in einer maximal reduzierten Stärke. Bis zum Event waren es immerhin noch 7 Kilometer und wir hatten uns schon beinahe damit abgefunden, dass wir diesen Weg wohl zu Fuß gehen müssen, um dort ein paar Mitcacher um Hilfe bei der Rettung des treuen Gefährts zu bitten, doch mit vollem Krafteinsatz gelang es doch noch, das Auto aus dem Dreck und wieder auf die Straße zu befördern. Schwein gehabt!
Just one more Geocache!
Ein Cachetag wie jeder andere. Die Sonne ging schon langsam unter, während wir immer noch unermüdlich auf der Suche nach der einen letzten Dose für heute waren. Wie das immer so ist, geht dann alles schief, das GPS-Gerät versagt, der Deckel klemmt - Feierabend für heute. Doch den einen, der auf dem Heimweg liegt, den holen wir noch und prompt erleben wir ein Deja-Vu: das GPS-Gerät spinnt wieder, noch dazu bleibt der Pulli im Ast hängen. Das war jetzt aber echt die letzte Dose... oder? Ein bisschen Schwund ist immer! Aber was ist denn das? Ein neuer Cache auf dem Radar! Das Listing verspricht einen schnellen Fund, simpel in einer bequemen Höhe am Baumstamm aufgehängt. Wäre der Pulli nicht nochmal hängen geblieben, hätte der Deckel nicht erneut geklemmt, dann wäre das vielleicht alles nicht passiert. Aber plötzlich - ein Geräusch aus dem Hintergrund, der Pulli reißt, im Baumstamm bleibt die Angel klemmen, ein Schwein fällt vom Himmel!... Ein Wildschwein? Ein Jäger? Die Cache-Apokalypse? Nein, nur ein weiterer Cacher auf FTF-Jagd. Schwein gehabt!
Einer der cachte, das Fürchten zu lernen
Ein gruseliger Nacht-Cache in einer beschaulichen Gemeinde zwischen Niederbayern und Niemandsland lehrte uns das Fürchten. Bei einer Zwischenstation waren wir in tiefster Nacht nahe des Waldrands auf eine nicht näher erkennbare Gruppe von Menschen an einem Lagerfeuer gestoßen. Trotz unserer Bemühungen, leise und unauffällig zu sein, entdeckte uns die Schar. Die Gespräche verstummten abrupt und zwei Gestalten näherten sich schnell unserer Position. Eiligen Schrittes ergriffen wir die Flucht durch den düsteren, hügeligen und schwer durchquerbaren Wald, doch erst nach einigen hundert Metern gelang es uns endlich, unsere Verfolger abzuschütteln. Schwein gehabt! Doch der Spuk war noch nicht vorbei, denn im weiteren Verlauf des Nacht-Caches hörten wir seltsame Tierlaute und kurz vor Schluss griff uns tatsächlich ein Wesen an, das wir nicht genau erkennen konnte. Flatterte es? Krabbelte es nur einfach eilig an uns hoch und sprang dann fort? Genau so schnell wie sie uns angriff, war diese scheinbare Mischung aus Vogel und Eichhörnchen auch schon wieder verschwunden. Was es war? Wir werden es nie erfahren...
Canyoning am Gardasee
Bei einem Kurzurlaub am Gardasee haben wir einen der landschaftlich herausragendsten Caches unserer Cacher-Karriere gehoben. In einem verlassenen Canyon haben wir ein wahres Abenteuer erlebt. Auch wenn das Wasser ziemlich eisig war und das Wetter uns zwischendurch mit einem Regenschauer überrascht hat, war es im teils hüfthohen Wasser ein echtes Erlebnis. Auf halbem Wege wurde es sogar dann unfreiwillig noch ein bisschen abenteuerlicher, da leider eine Station zu fehlen schien und wir den Rest der Strecke mehr oder weniger im Blindflug zu absolvieren hatten. Dann hinderte uns ein hohes, verschlossenes Tor am Weiterkommen, was es also zu überklettern galt. Fast wären wir dort jämmerlich hängen geblieben, doch wir schafften es dann doch noch. Ganz am Ende hätten wir dann noch beinahe die Dose nicht gefunden, doch irgendwann zeigte sich der gar nicht so kleine Fiesling doch noch an passender Stelle. Was für ein Abenteuer. Und wieder mal: Schwein gehabt!
Schlusswort
- kein Drive-In! Bitte am Parkplatz-Wegpunkt parken!
- beachtet die Attribute!
- vergesst eure Angel nicht!
- seid vorsichtig, unauffällig und rücksichtsvoll!