Hallo liebe Freunde des Geocaches!
Diese Runde befasst sich mit dem Leben der Bienen. Wir wollen euch zu Bienenfreunden machen.
Uns liegt das Thema sehr am Herzen, weil wir uns für das Hobby der Imkerei entschieden haben und wissen, was wir alles den kleinen Insekten zu verdanken haben.
Um euch das Thema näher zu bringen, haben wir ein ganzes Bienenjahr für euch beschrieben. Die Runde verläuft durch Wald und Wiesen, seid also gut angezogen für hohes Gras, struppiges Gewächs und evtl. auch Schlamm.
Plant insgedsamt etwa 1-2 Stunden ein. Die Runde ist knapp 3 Kilometer lang.
Viel Spaß und vielleicht begleitet euch ja eine Biene zur nächsten Blumenweide.
Startpunkt
Euer Cache-Mobil könnt ihr an den angegebenen Park-Koordinaten abstellen.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich der Startpunkt unserer Reise (= Listingkoordinaten). Wenn ihr hier einen Blick über die Hecke in Richtung Saarbach riskiert, könnt ihr einige Beuten erkennen, in denen das Bienenvolk wohnt und seinen Honig lagert.
Wie viele Bienen in so einer Beute leben und welche Strecke sie fliegen müssen, um ein Honigglas zu füllen, erfahrt ihr an den folgenden Stationen. Löst vor Ort die Aufgaben und notiert euch die Ergebnisse, um am Ende zum Final zu gelangen und um euch ins Logbuch eintragen zu können.
Lauft nun über die Wiese rechts des Saarbachs und ihr gelangt zu Station 1.
Station 1 Herbst
Das Bienenjahr beginnt im Herbst. Anders als bei uns Menschen, die zu der Zeit in der Sonne ruhen, nutzen Bienen den August und September für reichliche Vorbereitungen auf den kommenden Winter.
Zunächst schlüpfen die so genannten Winterbienen. Diese haben ein längeres Leben als ihre Schwestern und dienen im Winter dazu, den Bienenstock und die Königin zu wärmen. Je mehr Winterbienen überleben, desto leichter können sie die Wärme im Bienenstock halten. Die Sommerbienen hingegen sterben im Herbst.
Eine weitere wichtige Herbstaufgabe ist natürlich der Nahrungsvorrat. In dieser Jahreszeit lagern Bienen die letzten Futtervorräte Honig in ihren Waben ein. Diese dienen dann der Überwinterung, da sie im Winter kein Futter finden können.
In dieser Dose findest du den "Vordruck" einer Bienenwabe. Auf Grundlage dieser Wachsplatte konstruieren die Bienen ihre Waben.
A1 = Anzahl der Wabenecken
Folgt nun dem kleinen Trampelpfad rechts des Saarbachs und haltet euch an dem kleinen Holzsteg nochmals rechts, um zu Station 2 zu gelangen.
Station 2: Winter
Meist von Oktober bis Februar halten die Bienen mit ihrer Königin Winterruhe. Sie bilden im Bienenstock eine Traube. Je kälter es draußen wird, desto enger kuscheln sich die Bienen aneinander. Dabei ist die Königin stets in der Mitte der Traube. Fällt die Temperatur unter 10°C beginnen Bienen in ihrer Behausung mit die Flügeln zu vibrieren und erzeugen durch das Muskelzittern Wärme. So kann es im Hause der Biene auch bei Minustemperaturen bis zu 30°C warm sein.
Heutzutage haben wir im Winter auch Temperaturen über 10°C. Bienen fühlen das Wetter. Wenn die Temperatur über 10°C steigt, beginnen sie Reinigungsflüge zu Wasserstellen, machen erste Erkundungsflüge nach Nahrung und erledigen auch Toilettengänge. Bienen sind reinliche Insekten. Sie erledigen Notdurften nur außerhalb des Bienenstocks und pflegen regelmäßig ihr Bienenkleid.
In dieser Dose hält eine kleine Biene ihren Winterschlaf. Eine bunte Decke hält sie warm.
B2 = Anzahl der Bienen auf der Bettdecke
Station 3: Frühling
In den Monaten März und April steigt die Population des Volkes. Die Winterbienen sterben nach getaner Arbeit und ihre Schwestern, die Sommerbienen, schlüpfen. Diese beginnen auch die ersten Erkundungsflüge nach Futterquellen.
Das Bienenvolk ist strukturiert und jeder hat seine Aufgabe. Es gibt 3 Arten von Honigbienen: Königin, Arbeiterin und Drohne.
Die Königin ist von allen die Größte. Sie ist einerseits zuständig für den Nachwuchs, andererseits leitet sie ihr Volk durch bestimmte Duftstoffe, sodass diese wissen, was zu tun ist. Königinnen können zwischen 3 bis 5 Jahre alt werden, bevor sie sterben und eine neue Königin schlüpft.
Arbeiterinnen sind immer Weibchen, die allerdings keinen Nachwuchs zeugen können. Im Sommer leben sie meist 6 Wochen, während die Winterbienen bis zu 9 Monate alt werden können. Ihre Aufgabe besteht je nach Alter darin den Bienenstock zu putzen, den Nachwuchs (Larven) zu pflegen, an den Waben zu bauen, das Volk zu bewachen und schließlich Nektar von Pflanzen zu sammeln. Die Arbeiterinnen machen den größten Teil des Volkes aus.
Drohnen sind die einzigen männlichen Bienen. Sie sammeln keinen Honig. Ihre Aufgabe besteht allein darin, mit der Königin auf den Hochzeitsflug zu fliegen und sich mit ihr zu paaren. Ist ihnen das gelungen, sterben sie. Wenn nicht, werden sie später im Jahr vom Volk verstoßen.
Die einzigen Bienen die Stechen sind die Arbeiterinnen. Drohnen haben keinen Stachel und Königinnen einen verkümmerten, der nur für einen Stich gegen eine Rivalin eingesetzt wird. Denn es kann nur eine Königin herrschen!
Bienen können bis zu 24 km/h schnell fliegen. Ihre Flügel dienen aber nicht nur zum Flug. Mit diesen können sie im Sommer den Bienenstock abkühlen und im Winter erwärmen. Außerdem dienen sie auch der Kommunikation. Das typische Summen entsteht durch den Flügelschlag. Durch verschiedene Tänze zeigen die Bienen untereinander die Entfernung, Richtung und Qualität von Nahrungsquellen an. Der Rundtanz, eine Bewegung bei der sich die Biene im Kreis bewegt, bedeutet, dass sich ergiebige Pflanzen im 100-m-Umkreis vom Volk befinden. Bei dem Schwänzeltanz bewegt sich die Arbeiterin in einer achtförmigen Figur. Dazu bewegt sie auf der geraden Strecke mehr oder weniger ihr Hinterteil - sie schwänzelt. Es bedeutet eine nahrhafte Blumenweide ist weiter als 100 m entfernt.
In dieser Dose blühen die ersten Blumen des Frühlings und auch die erste Biene summt schon umher.
C3 = Quersumme der Anzahl der Blütenblätter
Station 4: Sommer
Hinweis: Die Station ist jederzeit zugänglich und nicht eingezäunt. Im Sommer erreicht ihr sie durch das hohe Gras, indem ihr um den Zaun herum geht.
In den Sommermonaten Mai bis Juli läuft die Suche nach Blütennektar und Pollen auf Hochtouren. Dieser eingesammelte Nektar wird von den Bienen in ihrer Honigblase gespeichert und in den Waben eingelagert. Die vielen verschiedenen Honigsorten, die wir kaufen können, entstehen durch die Vielzahl unserer Pflanzen, welche von den Bienen angeflogen werden. Honig kann bis zu 4 Mal im Jahr von Imkern geerntet werden. Für ein Glas Honig (500g) muss eine Biene rein rechnerisch bis zu 1,5 Mal um die Welt fliegen.
In den Sommermonaten ist das Bienenvolk am größten. Bis zu 50.000 Bienen können ihm angehören. Wird es aber zu eng in der Behausung, zieht das Volk eine neue Königin heran und die alte Königin verlässt das zu Hause mit gut der Hälfte des Volkes zu einer neuen Behausung. Diesen Vorgang nennt man Schwärmen. Es kann im Sommer oft auf dem Land beobachtet werden.
Schaue dir das Logo auf dem Glas genau an. Hier erkennst du die Beute in der die Bienen leben.
D4 = Anzahl der Ringe der Beute
Station 5: Wildbienen
In Deutschland gibt es über 560 bekannte Wildbienenarten. Die meisten davon leben solitär, das heißt alleine und nicht im Volk. Die kleinste in Deutschland beheimatete Wildbiene ist die Schmalbiene. Sie ist gerade einmal so groß wie ein Reiskorn.
Im Gegensatz dazu ist die größte Wildbiene die Blaue Holzbiene. Sie kann bis zu 3 cm groß werden.
Hummeln zählen in ihrer Gattung ebenso zu den Wildbienen. Sie sind eine der seltenen Arten, die ebenso wie die Honigbiene im Volk lebt. Sie gilt als soziale Wildbiene.
Im Allgemeinen sind Bienen schon seit über 100 Millionen Jahren auf unserer Welt. Nachweislich haben Ägypter vor rund 6000 Jahren schon Bienen in Tonröhren gehalten und effizient Honig geerntet.
In der Dose findest du eine Nudel (entspricht etwa der Größe einer Blauen Wildbiene) und Reiskörner (entsprechen etwa der Größe einer Schmalbiene), um einen Eindruck der Größenunterschiede der Insekten zu bekommen.
E5 = Anzahl der Reiskörner
Station 6: Final
Die Insekten-Art Biene ist hauptverantwortlich für unsere reichen Ernten und die ökologische Artenvielfalt auf dieser Welt. Sie ist der wichtigste Pflanzenbestäuber, sowohl von Wild- als auch Kulturpflanzen. Das heißt: OHNE BIENEN KEINE ERNTE!
Von den bekannten Wildbienenarten in Deutschland sind 35,2% gefährdet und sogar 5,5% vom Aussterben bedroht. Natürliche Bienenstöcke sind nur noch sehr selten in Europa zu finden.
Welche Gründe gibt es für das Bienensterben? Einerseits große Agrargenossenschaften, die meist einseitig bepflanzen (Monokulturen). Bienen brauchen genauso Abwechslung bei der Nahrung, also viele verschiedene Nektare, wie wir Menschen. Andererseits kommt der vermehrte Einsatz von giftigen Pestiziden auf Feldern und auch im heimischen Garten hinzu.
Auch die veränderten Wetterbedingungen durch den voranschreitenden Klimawandel beeinflussen das Leben der Bienen immens. Durch immer wärmer werdende Winter sehen wir nun Bienen auch an Weihnachten und Silvestern fliegen. Das bringt ihren Lebensrhythmus durcheinander.
Nicht zu verheimlichen sind die eingeschleppten Krankheiten, die dem Bienenvolk vermehrt schaden. Um nur eine zu nennen: die Varroamilbe. Eingeschleppt durch Flugreisende die Honig oder Bienenprodukte aus Asien mitbrachten, hat sich diese Krankheit wie ein Lauffeuer in Europa verbreitet.
Was jeder Einzelne von uns machen kann, um Bienen zu helfen, ist ganz einfach.
Verwendet keine giftigen und chemischen Pestizide im Garten und in der Landwirtschaft! Behandelt euren Garten möglichst natürlich.
Gebt Insekten eine Behausung! Ob Insektenhotel oder ein kleines Loch in der Mauer, bald werden lebendige, dankbare Bewohner darin sein.
Kauft Honig von eurem lokalen Imker(-verein)! Die meisten Gläser sind erkennbar durch die Prägung des Deutschen Imkerbundes mit goldenem Deckel.
Lasst eure Wiese auch mal wachsen! Eine Wildblumenwiese lockt neue Bewohner an und gibt den Bienen noch mehr Nahrungsquellen. Außerdem ist es eine Augenweide.
Pflanzt bienenfreundliche Pflanzen! Ob auf Balkon, Terrasse oder im Garten. Hauptsache die Blumen blühen möglichst bis in den Spätsommer/Herbst hinein und geben den Insekten lange Futter.
Geht zu Station 6, lasst euch nieder und genießt die Ruhe der Natur. Vielleicht könnt ihr hier auch eine fleißige Biene bei der Arbeit beobachten. Dabei könnt ihr auch die Koordinaten des Finals berechnen.
N 50° 51.(A+C)(E)(D) E 012° 01.(B-E)(D-2)(B)