Herzlich Willkommen an einem kleinen Badesee in Fridolfing.
Falls das Wetter mitspielt, oder euch kühlere Temperaturen nichts ausmachen, lohnt ein Sprung ins kühle Nass. Vielleicht fallen euch dabei, genau wie auch uns, die vielen kunterbunten Kieselsteine auf, die es hier gibt. Und genau um diese Kieselsteine soll es auch bei diesem Earthcache gehen.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Lösen der kleinen Aufgaben und Erkunden der Steine.
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Bis zum Ende der letzten Eiszeit (Würmeiszeit) vor etwa 12.000 Jahren transportierten die Salzachgletscher große Mengen Geröll, Sand und große Felsbrocken in das Alpenvorland. Die kleinen Kieselsteine hingegen werden bis heute von der Salzach zugeschliffen und flussabwärts transportiert. Ergebnis dessen sind große Kiesbänke, die entweder Zwischenlager oder Endlager der Kieselsteine sind.
Während der, zwischen den Eiszeiten liegenden Warmzeiten, kam es durch den Rückzug der Gletscher in den alpinen Bereich zur Ablagerung der Sand- und Gesteinsmassen in Form von Moränenhügeln, Schotterterrassen und Seetonablagerungen.
Auf über 2.000 m Höhe entspringt die Salzach in den Kitzbühler Alpen. Ihr Weg erstreckt sich etwa 220 km bis zur Mündung in den Inn. Dabei durchfließt sie verschiedene geologische Zonen, was dazu führt, dass der Fluss eine große Vielfalt unterschiedlicher Gesteinsarten mit sich führt.

(Quelle: Infotafeln der Stadt Fridolfing am Badesee)
Weiße Quarzsteine, dunkelgrüne Serpentine und hellgraue Gneise stammen aus der Zentralgneiszone und Taunernschieferhülle (Gebiet der Hohen Tauern). Aus den nördlichen Kalkalpen stammt die unerschöpfliche Vielfalt bunter und teilweise fossilreicher Kalkgesteine. Die grauen und bräunlichen Sandsteine haben ihren Ursprung in der sich nördlich anschließenden Flyschzone. Weichere Schiefergesteine hingegen werden aufgrund der Länge der zurückgelegten Strecke zu feinem Sand zerrieben.
Ihr werdet sicher ebenfalls feststellen, dass die Kieselsteine in trockenem Zustand eher einheitlich und gräulich aussehen.
Dies ist eine Handvoll Kiesel, die wir bei unserem Besuch am See gefunden haben.

1. Quarz ist ein hartes Mineral, das aus Silizium und Sauerstoff besteht und nach Feldspat das zweithäufigste Mineral in der Erdkruste ist. Es zeichnet sich durch seine hohe Hitzebeständigkeit und piezoelektrischen Eigenschaften aus. Daher wird es häufig für die Herstellung von Schmuck und elektronischen Geräten verwendet. Dieser weiße körnige Quarz hat eine glatte Struktur und ist in diesem Fall flach mit einer Größe von etwa 1,5 cm x 2 cm.
2. Eine fossile Schnecke entsteht, wenn das Gehäuse der Schnecke nach ihrem Tod von Sedimenten (wie Sand oder Schlamm) bedeckt wird. Während die weichen Körperteile verrotten, bleibt das Gehäuse als Hohlraum zurück, der sich langsam mit Sediment füllt und schließlich zu Stein versteinert. Mit der Zeit kann sich das ursprüngliche Gehäuse auflösen, während der innere "Steinkern" zurückbleibt. Erkennbar ist das eingeschlossene Gehäuse einer Schnecke. Es ist hat sie Form einer Weintraube ist und ist etwa 3cm x 1,5cm , 1,5 cm groß. Der Stein hat eine regelmäßige Oberflächenstruktur.
3. Kalkgestein entsteht überwiegend durch die Ablagerung von Schalen und Skeletten mariner Lebewesen oder durch chemische Ausfällung aus Wasser. Kalkgesteine sind weltweit verbreitet und haben vielfältige Anwendungen, beispielsweise als Baustoff für Zement, als Rohstoff in der Glasherstellung oder als Düngemittel. Dieses bunte Kalkgestein mit einer glatten Oberfläche zeichnet sich durch seine rotbräunlichen zarten Linien aus. Es gehört mit einer Größe von einer 2€-Münze zu den größeren Kieseln im See.
4. In diesem rotbräunlichen Triaskalkstein finden sich Einschlüsse von Muschelschalen. Er hat die Form einer Kugel.Kalkstein hat, wie exemplarisch schon im 3. Beispiel im Listing, verschiedene Farben. Die unterschiedlichen Farbtöne entstehen durch Beimengungen von Mineralen und anderen geologischen Prozesse. Reiner Kalkstein ist weiß, aber Eisenoxide, Tonminerale oder bituminöse Stoffe können ihm graue, rote, gelbe oder schwarze Farbtöne verleihen. Auch Fossilien und die Entstehungsbedingungen spielen eine Rolle für das Aussehen.
5. Grünschiefer ist ein feinkörniges, metamorphes Gestein, das sich durch seine charakteristische grünliche Farbe und schiefrige Struktur auszeichnet. Es entsteht typischerweise in einem Bereich relativ niedriger bis mittlerer Temperaturen (etwa 300–500 °C) und Druck während einer Gesteinsumwandlung (Metarmophose). Ausgangsgesteine sind meist basische magmatische Gesteine wie Basalt oder Gabbro, seltener auch tonige Sedimentgesteine. Die Metamorphose wandelt die ursprünglichen Minerale in eine neue, stabilere Mineralzusammensetzung um, die dem Gestein seine typische Farbe verleiht
6. Serpentinit entsteht durch die Serpentinisierung. Das ist ein Metamorphoseprozess, bei dem ultrabasische Gesteine, typischerweise Peridotit, unter Einwirkung von Wasser und bei erhöhten Druck- und Temperaturbedingungen umgewandelt wird. Bei diesem Prozess werden die primären Minerale wie Olivin und Pyroxen in Serpentinminerale umgewandelt. Von den grünlichen Serpentiniten konnten wir eher wenige entdeckten. Sie sind mit ihrer flachen Form und einer Größe von 1cm x 1cm recht klein, fielen uns aber durch ihre Farbgebung auf.
In der Nähe der Listingkoordinaten und auch in der weiteren Umgebung findet ihr ein paar Infotafeln.
Sucht jetzt nach der Infotafel, welche die Kieselsteine thematisiert. Beantwortet folgende Aufgaben/Fragen per Nachrichtenfunktion:
1. Findet am Ufer des Sees vier unterschiedliche Steine und bestimmt sie. Möglicherweise hilft euch an der ein oder anderen Stelle die aufgestellte Tafel dabei. Geht bei eurer Bestimmung auf die Farbe, Größe und Oberflächenstruktur der ausgewählten Steine ein.
2. Gibt es eurer Meinung nach Kiesel, welche besonders selten bzw. häufig vorkommen? Welche Erklärungen könnte es dafür geben?
3. Eine der Infotafeln thematisiert Fossilfunde. Bitte beschreibt in eigenen Worten kurz, wie es dazu kommt, dass wir hier in dieser Region Meeresablagerungen, wie beispielsweise versteinerte Meeresmuscheln, finden können.
4. Fügt das Foto der Steine von Aufgabe 1 eurem Online-Log hinzu. Es ist nicht nötig (wäre aber schön), dass ihr das so darstellt, wie ihr das hier im Listing seht. Entsprechend der Logbedingung gemäß Earthcache-Guidelines vom 10.06.2019 ist eurem Online-Log ein Vor-Ort-Foto von euch oder einem persönlichen Gegenstand als Anwesenheitsbeweis hinzuzufügen.