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In Memoriam Georg Heym Traditional Geocache

This cache has been archived.

ApproV: Leider wurde der Cache bis heute nicht wieder aktiviert und auch kein konkretes Aktivierungsdatum angegeben. Deshalb erfolgte heute die endgültige Archivierung dieses Caches.

Wenn du an dieser Stelle wieder einen Cache platzieren möchtest, kannst du selbstverständlich gerne ein neues Listing zum Review einreichen.

Mit freundlichen Grüßen,
ApproV (geocaching.com - Volunteer reviewer for Germany)

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Hidden : 1/6/2012
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:

In Ufernähe der Havel gelegen, ein wenig verborgen vor den zahlreichen Sommergästen, doch auch ohne Klettern und nasse Füße gut zu erreichen.

Please find a short English description below.

Über Georg Heym

Diesen Cache habe ich zu Ehren des frühexpressionistischen Dichters Georg Heym (1887-1912) versteckt, genau 100 Jahre nach dessen tragischem Unfalltod hier in der Havel am 16. Januar 1912.

Portrait Georg Heym Schon als Schüler betätigt sich Heym literarisch und publiziert als Abiturient 1907 ein erstes Drama. Im Winter 1909/1910 tritt Heym in Berlin dann dem soeben gegründeten Neuen Club bei, einem literarischen Zirkel, dem unter anderem Kurt Hiller, Jakob van Hoddis, Ernst Blass und Robert Jentzsch angehören. In dieser Zeit entstehen die epochalen Gedichte, mit denen Georg Heym Literaturgeschichte schreibt. Sein erster Gedichtband "Der ewige Tag" erscheint 1911 und ist gewiss das erste bedeutende Buch der frühexpressionistischen Lyrik. Vor der Kulisse der modernen Großstadt beschreibt Heym mit drastischen Metaphern und visionärem Gestus Bilder des Grauens und des Todes.

Das Gedicht „Die Dampfer auf der Havel“ schrieb der noch 23-jährige Georg Heym am 14. Mai 1911, acht Monate vor seinem Tod:

Georg Heyms Erstling

Der Dampfer weißer Leib. Die Kiele schlagen
Die Seen weit in Furchen, rot wie Blut.
Ein großes Abendrot. In seiner Glut
Zittert Musik, vom Wind davongetragen.

Nun drängt das Ufer an der Schiffe Wände
Die langsam unter dunklem Laubdach ziehn.
Kastanien schütten all ihr weißes Blühn
Wie Silberregen aus in Kinderhände.

Und wieder weit hinaus. Wo Dämmrung legt
Den schwarzen Kranz um einen Inselwald,
Und in das Röhricht dumpf die Woge schlägt.

Im leeren Westen, der wie Mondlicht kalt,
Bleibt noch der Rauch, wie matt und kaum bewegt
Der Toten Zug in fahle Himmel wallt.


Tod in der Havel

Am 16. Januar 1912 machte Georg Heym mit seinem Schulfreund Ernst Balcke einen Ausflug zur Havel zum Schlittschuhlaufen. Sie liefen die Havel abwärts – wohl beginnend von Schildhorn – über Lindwerder weiter in Richtung Schwanenwerder (als S-Bahn-Fahrer vermute ich, dass der Bahnhof Wannsee ihr Ziel war, da Balcke und Heym morgens mit der S-Bahn nach Pichelswerder fuhren und nach ihrer Tour wieder nach Charlottenburg zurück mussten).

Auf der Havel verließen Heym und Balcke – so berichteten es Augenzeugen auf Gatower Seite – die ausgesteckten Routen. Ernst Balcke brach in ein Eisloch ein, das man – auf halber Strecke zwischen Lindwerder und Schwanenwerder und 200 bis 300 Meter vom Ufer ab – für Angler geschlagen hatte. Dabei verletzte er sich schwer am Kopf und ging wohl sofort unter. Georg Heym versuchte seinem Freund zu helfen und brach dabei selbst ein. Offensichtlich konnte er sich noch eine Zeit lang am Eisrand festklammern. Waldarbeiter berichteten, sie hätten fast eine halbe Stunde Hilfeschreie gehört, dann sei es still geworden. Georg Heyms Leiche wurde vier Tage später geborgen, die von Ernst Balcke sogar erst Anfang Februar. Die Beisetzung Georg Heyms fand am 24. Januar 1912 auf dem Friedhof am Fürstenbrunner Weg statt. Das Grab ist nicht mehr erhalten.

Marcel Reich-Ranicki schrieb in der FAZ vom 18. Oktober 2003 über Georg Heym: „Der Lyriker und Novellist wäre vielleicht einer der größten Dichter Deutschlands geworden, jedenfalls des zwanzigsten Jahrhunderts.“ Wer mehr von Georg Heym lesen möchte, findet hier einige Gedichte und Erzählungen.

Der Cache liegt in Höhe des Unglücksortes. Von hier aus kann man auf die mutmaßliche Route blicken, die Georg Heym und Ernst Balcke am 16. Januar 1912 laufen wollten: Lindwerder im Norden, vorbei an Gatow am westlichen Havelufer und schließlich Schwanenwerder im Süden. Ihr sucht eine kleine L&L-Box, in der ich einige Schätze zum Tauschen hinterlassen habe. Ein Bleistift ist ebenfalls darin und soll auch darin verbleiben. Viel Spaß beim Suchen meines ersten versteckten Caches.

English Description

This cache is to commemorate the expressionist German poet Georg Heym (1887-1912) who - together with his friend Ernst Balcke - drowned and died in the Havel river in January 1912 at the age of 24. - You are searching for a L&L box containing at least a log book and a pencil.

Additional Hints (Decrypt)

Va rvarz hztrfgüemgra Onhz. Va n snyyra gerr.

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)