Aber was bedeutet eigentlich IAA und was wurde da gemacht?
Um das zu klären blicken wir zurück in die Geschichte, kurz nach Ende des 2. Weltkrieg:
Während des „Kalten Krieges“ bezog die ehemalige Sowjetunion rund 231.000 Tonnen Uran für die Atomindustrie aus Lagerstätten im Raum Sachsen und Thüringen. Die 1954 gegründete SDAG Wismut (Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft) betrieb den Uranerzabbau bis 1990, das gewonnene Uranerz wurde auf verschiedenste Weise weiterverarbeitet. Sogenannte „Warenerze“ mit einem Urananteil >1% wurden direkt in die ehemalige Sowjetunion geliefert. Die „Fabrikerze“ hingegen wurden mechanisch oder chemisch konzentriert. Das bedeutet, dass die Fabrikerze in nahe gelegene Aufbereitungsanlage AB 102 Seelingstädt feingemahlen wurden und, je nach Beschaffenheit des Erzes durch Zugabe von Säuren oder Basen das Uranoxid („Yellow cake“) herausgelöst wurde. Übrig blieben schlammige Rückstände, die sogenannten „Tailings“. Diese wurden in industrielle Absetzanlagen (IAA) eingespült.
Zur Anlegung einer Schutzzone um die industriellen Absetzanlagen musste der Ort Culmitzsch weichen. Die Aufgabe des Ortes wurde beschlossen und die Bewohner wurden zwangsumgesiedelt. In den Jahren 1964 bis 1970 wurden die Gebäude des Ortes vollständig abgerissen.
Nach den Uranerzabbau 1990, ging die SDAG Wismut als Eigentum in die Bundesrepublik Deutschland über. Die daraus entstande Wismut GmbH, hat die Aufgabe die hinterlassenschaften des Uranerzabbau zu beseitigen.
Sofortmaßnahmen
In den ersten Jahren nach dem Ende der Urangewinnung mussten vor allem Sofortmaßnahmen der Gefahrenabwehr an allen Standorten erfolgen. Freiliegende Spülstrände wurden vorerst mit mineralischem Boden bedeckt, um das Abwehen radioaktiven Staubes zu reduzieren. Zum Schutz der Oberflächengewässer und Grundwasserleiter wurden Sickerwasserfassungen erweitert und neu errichtet.
Technologie
Parallel zu diesen ersten Maßnahmen wurden verschiedene Sanierungsoptionen untersucht. Ziel war es, einen langfristig sicheren Zustand der Anlagen zu erreichen. Im Ergebnis der Untersuchungen wurde die so genannte trockene In-situ-Verwahrung als die wirtschaftlichste Variante gewählt. Der heißt, die Schlammteiche werden am Ort verwahrt, dabei wird das Freiwasser entfernt, die eingelagerten feinkörnigen Rückstände werden unter Zuhilfenahme von geotechnischen Hilfsmitteln stabilisiert und schließlich mit mineralischen Materialien in mehreren Schichten abgedeckt. Diese Technologie wird prinzipiell an allen vier Standorten angewandt.
Die "Kernsanierung" im Bereich IAA Culmitzsch, werden voraussichlich im Jahr 2027 abgeschlossen sein.
Um das Versteck zu finden müsst ihr nicht den Zaun überwinden, da alles was dahinter Firmengelände der Wismut GmbH ist. Bitte nutzt auch die angegebene Parkmöglichkeit, da die Aussichtsplattform auch als Werkszufahrt der Mitarbeiter genutzt wird, außerdem sollten die restlichen ca. 120m für geübte Cacher kein Problem darstellen.
Quellenangabe: Wikipedia, Wismut GmbH, tensar