Erdnuckel, so wie ich einer bin, bewegen sich zumeist in Bodennähe.
Was seine Nach- aber auch seine Vor-Teile hat. Wie eben in diesem Fall, sonst wäre ich nie auf dieses geologisch sehr interessante Bodenprofil gestoßen.
Die Ravensburger Mulde, oder auch das Ravensburger Hügelland genannt, ist ein mehr als 1000 Quadratkilometer großes Gebiet, das im Nordosten Nordrhein-Westfalens und zum kleineren Teil im angrenzenden Niedersachsen entstanden ist.
Bei einem Spaziergang fand ich Erdnuckel nun an dieser Stelle horizonterweiternde und auffällige Schichten, sogenannte Bodenhorizonte, die im Profil gut zu erkennen sind. Diese geben Aufschluss über die Bodeneigenschaften. (Generell werden die verschiedenen Horizonte mit Großbuchstaben gekennzeichnet.)
Vom Begriff "Bodenhorizont" ist der Begriff "geologische Schicht" abzugrenzen:
Eine Schicht ist das Ergebnis geogener Prozesse, also z. B. von natürlicher Sedimentation oder künstlicher Aufschüttung im Zuge menschlicher Aktivitäten. Sie ist erkennbar an einem nicht durch Bodenbildung entstandenen Wechsel des Materials (z. B. Sand über Ton).
Bodenhorizonte sind hingegen das Ergebnis der Pedogenese (Bodenbildung).
In einer Schicht haben sich in der Regel mehrere Horizonte ausgebildet. Lediglich geringmächtige Schichten oder Schichten mit noch nicht fortgeschrittener Pedogenese weisen manchmal nur einen einzigen Horizont auf.
Folgendes Beispiel soll den Unterschied zwischen einem Horizont (pedogen) und einer Schicht (geogen) erläutern.
Im Voralpenland z. B. finden wir häufig eine Schicht aus Löss über einer Schicht aus neogenen Ablagerungen. Der Löss enthält Calciumcarbonat, die neogenen Sedimente sind oft carbonatfrei. In beiden Schichten fand Pedogenese statt. In der Löss-Schicht kommt es zu Humusakkumulation, Carbonatauswaschung, Verwitterung von primären Silikaten mit Bildung von Tonmineralen und vor allem (Eisen-) Oxiden. Danach schließlich zur Lessivierung (Tonverlagerung). Wenn die Löss-Schicht nicht allzu mächtig war, wird sie im Laufe des Holozän vollständig carbonatfrei und besitzt keinen C-Horizont mehr. Auch in der neogenen Schicht findet Bodenbildung statt, die oft schon lange vor dem Holozän eingesetzt hat. Es kommt zu Silikatverwitterung mit Bildung von Tonmineralen und Oxiden. Aus der geringmächtigen Löss-Schicht sind oft noch Tonminerale in den oberen Teil der neogenen Schicht eingewaschen.
Löss ist ein homogenes, ungeschichtetes, hellgelblich- graues Sediment, das vorwiegend aus Schluff besteht. Häufig wird daneben ein gewisser Karbonatanteil als wichtiges Kriterium angesehen. Löss wurde überwiegend vom Wind abgelagert, nach der Ablagerung im Boden aber meist verändert. Löss bedeckt etwa zehn Prozent der Erdoberfläche und ist vor allem in der gemäßigten Klimazone verbreitet. Er wurde zum größten Teil in den quartären Kaltzeiten gebildet. Löss ist Ausgangssubtrat für die ackerbaulich günstigsten Böden weltweit.
Nun aber genug Input und endlich zu meinen Aufgaben, damit du diesen EC loggen kannst:
Begib dich per pedes zu den Listing -Koordinaten und schau dir das dortige Bodenprofil genau an.
1. Wie viele Horizonte (Schichten) kannst du dort erkennen?
2. Wie dick sind jeweils die einzelnen Schichten?
3. Warum ist die unterste Schicht schlecht wasserdurchlässig?
4. Und jetzt darfst du dich einmal wie ein Erdnuckel fühlen: nimm von der gelblichen Schicht eine Probe und zerreibe sie in deiner Hand. Wie fühlt sich das an und warum ist das so?
5. Als Beweis deines Besuchs hänge deinem Log bitte ein Foto von dir, deinem GPS oder einem anderen persönlichen Gegenstand von dir in der Nähe der Listing-Koordinaten an. Dies ist Ownern eines EC's seit dem 10.06.2019 wieder gestattet.
Sobald du mir deine Antworten geschickt hast, darfst du loggen. Sollte etwas nicht stimmen, werde ich mich melden. Viel Spaß beim Besuch! Vielleicht triffst du ja den einen oder anderen Erdnuckel auf deinem Spaziergang.
Die Infos um Erdnuckels Neugier zu stillen, gab es bei der Stadt Bielefeld, in einigen meiner Schulbücher und bei Wikipedia.