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Stolpersteine - Wider das Vergessen Multi-cache

This cache has been archived.

Dr. Dolor: Die Zeiten ändern sich im Leben ... Das muss ich immer wieder feststellen. Interessen verschieben sich und man hat immer weniger Zeit für Dinge, die man früher intensiver betrieben hat. Auch das Thema "Geocaching" bleibt davon nicht verschont.

Nach langen Jahren als Owner geht dieser Cache nun heute ins Archiv. In Zukunft werde ich mich mehr darauf konzentrieren (wenn es mein Zeitkonto zulässt), Caches zu suchen als zu legen und mache hiermit in meiner Homezone Platz für Neues.

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Hidden : 7/21/2012
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


Stolpersteine - Wider das Vergessen
"Ein Mensch ist vergessen, wenn sein Name vergessen ist"


Einleitung:

Zu Beginn der 1990er Jahre hat der Kölner Künstler Gunter Demnig das Projekt "Stolpersteine" ins Leben gerufen.Stolpersteine sind Gedenksteine, die an die Vertreibung und Ermordung der Juden und anderweitig Verfolgter im Nationalsozialismus erinnern. Sie werden von Gunter Demnig persönlich jeweils vor dem letzten frei gewählten Wohnort des Opfers mit der Aufschrift "Hier wohnte..." in das Pflaster des Gehwegeseingelassen. Ziel der "Stolpersteine" ist die zufällige Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus im Alltag.

Mittlerweile liegen mehr als 40.000 Stolpersteine in über 8200 Städten und Gemeinden in Deutschland und dem benachbartenAusland (Stand Juli 2013). Die Opfer des NS-Terrorregimes werden mehr undmehr aus der Anonymität herausgeholt. Durch die Aufarbeitung so vieler Biographien wird ein Andenken an den einzelnen Menschen ermöglicht, der aus seinem Leben mitten in Deutschlandund Europa herausgerissen wurde, um in der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie einen grausamen Tod zu  sterben.

Seit der Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler sich einstimmig für eine Teilnahme der Kreisstadt an dem Projekt "Stolpersteine"ausgesprochen hat, haben Stadtverwaltung und Stadtarchiv in Kooperation mit dem Bürgerverein "Synagoge" und im Rahmen eines Arbeitskreises umfangreiche Recherchen zu den jüdischen Familien im Stadtgebiet betrieben. Dazu zählte die Sichtung von Archivmaterial, die Anfrage bei anderen Archiven, Standesämternund ehemaligen NS-Lagern, die Recherche im Internetsowie die Kontaktaufnahme zu Nachkommen, Zeitzeugen und Heimatforschern.

Aus Bad Neuenahr-Ahrweiler wurden im Jahr 1942 mehr als 60 Personen deportiert und ermordet - darunter alte Menschen und Kinder, vormals vermögende Hotelbesitzer ebenso wie arme Händler. Häufig traf es sogar ganze Familien.

Die ersten Stolpersteine der Kreisstadt wurden am Donnerstag, den 19. April 2012 in der Poststraße in Bad Neuenahr ins Pflaster gesetzt - unter großer Anteilnahme von Bürgern, von denen etliche für diese Aktion eine Patenschaft übernommen haben, sowie zahlreicher Schüler aus den umliegenden Schulen. Künstler Gunter Demnig verlegte an acht verschiedenen Stellen in Bad Neuenahr insgesamt 30 Stolpersteine. Weitere Stolperstein-Verlegungen folgten in den Stadtteilen Heimersheim am 13. April 2013 und Ahrweiler am 12. November 2014. Jeder der zehn mal zehn Zentimeter großen Pflastersteine ist mit einer Messingplatte mit Inschrift überzogen und liegt nun jeweils vor dem Haus, in dem der mit Geburts- und Todes- beziehungsweise Deportationsdatum Genannte seinen letzten frei gewählten Wohnort hatte.


Seit dem 28.07.2015 gibt es ebenfalls einen weiteren Multicache, welcher die Stolpersteine in Ahrweiler behandelt.
 






Der Cache:

Dieser urbane Kurzmulti führt euch über insgesamt sechs Stationen zu einigen ausgewählten Stolpersteinen im Stadtkern von Bad Neuenahr. An den einzelnen Stages müsst ihr Fragen beantworten - die Lösungszahlen benötigt ihr zur Berechnung der Finalkoordinaten.

Aufgrund der teils dichten Bebauung in den Straßen der Neuenahrer Inenstadt, ist der GPS-Emfpang teilweise etwas unzuverlässig. Trotzdem sollten die einzelnen Stationen so angelegt sein, dass alle Stolpersteine gut zu entdecken sind. Wenn ihr euch den jeweiligen Koordinaten nähert, einfach mal auf den Boden schauen und ihr werdet sicherlich fündig werden.

Station 1
N50° 32.691  /  E007° 08.415 (Jesuitenstraße 28): Familie Friesem


Carl Friesem und seine aus Bad Neuenahr stammende Ehefrau Jeanette, genannt Nettchen, waren angesehene und beliebte Bürger, die seit  1919 ein Malergeschäft in der Jesuitenstraße besaßen. 1936 sahen sie sich aufgrund der für die Juden immer schlechter werdenden wirtschaftlichen Bedingungen gezwungen, mit ihren beiden Kindern Hermann und Lieselotte von Bad Neuenahr nach Koblenz zu ziehen. Carl Friesems Versuch, dort als Handwerker besser Fuß fassen zu können, scheiterte jedoch. 1938 musste er auf staatliche Anordnung sein Geschäft in Koblenz schließen. Am 22. März 1942, dem 12. Geburtstag von Tochter Lieselotte, wurden alle vier Familienmitglieder vom Koblenzer "Judenhaus" Bahnhofstraße 27 nach Izbica deportiert. Sie wurden für tot erklärt.

Ihr befindet euch am Startpunkt, dem Haus Jesuitenstraße Nummer 28. Hier befinden sich gleich vier Stolpersteine. Eine Jahreszahl ist auf allen vier Steinen gleich.

Addiert die einzelnen Ziffern der gesuchten Jahreszahl und erhaltet [ A ].


Station 2
N50° 32.663  /  E007° 08.398 (Kreuzstraße 18a): Regina Lichtendorf


Nur wenige Meter von Station eins entfernt, könnt ihr den nächsten Stolperstein entdecken:

Das jüdische Kaufhaus der Familien Borg & Lichtendorf warb lange Zeit damit, das größte Kaufhaus in Bad Neuenahr zu sein. Nach dem Tod von Hermann Borg 1917 führte das Ehepaar Emanuel und Regina Lichtendorf das Geschäft eigenständig weiter. Ab 1933 verschlechterte sich ihre wirtschaftliche Situation aufgrund der nationalsozialistischen antijüdischen Boykottmaßnahmen so sehr, dass die Familie Lichtendorf verarmte. Sie verkaufte ihr Haus und fand Unterkunft in der Wendelstraße 11. Emanuel Lichtendorf starb dort 1940 an Krebs. Regina Lichtendorf wurde 1942 deportiert. Ihren Kindern Charlotte und Manfred war zuvor noch die Flucht ins Ausland gelungen.

Die Summe der Zahlenwerte der einzelnen Buchstaben des Geburtsnamens der ehemaligen Bewohnerin des dazugehörigen Hauses sei [ B ] (siehe Inschrift Stolperstein).



Station 3
N50° 32.685  /  E007° 08.353 (Wadenheimer Straße 8): Ehemaliger Standort der Synagoge Bad Neuenahr


Nach einem Abstecher in eine kleine Seitenstraße, befindet ihr euch nun am ehemaligen Standort der Synagoge von Bad Neuenahr. Erbaut im Jahre 1901 nach den Plänen des Neuenahrer Bauunternehmers und Architekten Heinrich Schmitz, wurde sie während des Pogroms am 10. November 1938 von den Nazis verwüstet und niedergebrannt. Heute erinnert hier eine Gedenktafel an das Bauwerk.

Wie viele Buchstaben hat das zehnte Wort auf der Tafel? Die Zahl sei [ C ].

Benutzt am besten den kleinen Durchgang bei N50° 32.710  /  E007° 08.280 um zur nächsten Station zu gelangen.


Station 4
N50° 32.711  /  E007° 08.252 (Poststraße 10): Familie Baer


Ludwig Baer und seine aus Bad Neuenahr stammende Frau Thekla Baer geb. Vos betrieben in Puderbach eine Warenhandlung, die sie jedoch zwangsweise aufgeben mussten. Da sie auch ihre dortige Wohnung räumen mussten, zog das Ehepaar mit Tochter Irene im März 1941 in das Haus von Theklas Bruder Ludwig Vos in die Poststraße 10 in Bad Neuenahr. Ein Teil der Familie Vos war bereits aus Deutschland ausgewandert. Ludwig Vos gelang noch im September 1941 die Ausreise über Spanien in die USA. Die Familie Baer wurde von Bad Neuenahr aus am 25. April 1942 in das Sammellager Brohl und von dort weiter Richtung Osten deportiert. Sie wurden für tot erklärt.

Schaut euch hier nicht nur die Stolpersteine an, sondern lasst auch euren Blick ein wenig über den Platz schweifen, da ich nun folgendes von euch wissen möchte:

Wie viele Holzbänke mit Metallrahmen sind unmittelbar um den Brunnen herum aufgestellt? Die gesuchte Zahl sei [ D ].

Addiert die Ziffern der drei Geburtsjahre auf den Stolpersteinen für [ E ].


Station 5
N50° 32.599  /  E007° 08.235 (Poststraße 37): Familie Borg


Gustav Borg, geboren 1887, hatte das Hotel "Stadt London" in der Poststraße 37 von seinem Vater Abraham übernommen. Das Hotel wurde als Familienbetrieb geführt. Mutter Henriette war über viele Jahre bei der Geschäftsführung behilflich, Ehefrau Elsa kochte und die weiblichen Verwandten halfen immer wieder in der Hauswirtschaft. Im November 1938 hatten SS-Leute auch das Hotel "Stadt London" beschädigt. Ab 1939 musste Gustav Borg sein Hotel als Sammelstätte für Juden aus Bad Neuenahr und aus anderen Orten an Rhein und Ruhr zur Verfügung stellen. Auch Gustavs Schwester Else Epstein, ihr Mann Schlomo und deren Sohn Armin kamen dort unter. Während es Gustav Borgs Sohn, Günter, bereits gelungen war, über eine Bürgschaft eines Onkels in die USA auszuwandern, trat Tochter Ruth Borg, zuvor Schülerin auf dem Calvarienberg, 1940 eine Stelle als Schwesternschülerin im jüdischen Krankenhaus in Köln an. Ihre Spur verliert sich dort. Sie wurde für tot erklärt. Am 25. April 1942 wurden Gustav Borg und seine Ehefrau Elsa in das Sammellager in Brohl deportiert. Das Schicksal des Ehepaares ist unbekannt. Sie wurden für tot erklärt. Die 81-jährige Henriette Borg sowie Else, Schlomo und Gustav Epstein wurden in Sobibor ermordet.

Gleich sieben Stolpersteine erinnern hier vor Ort an das Schicksal der Familen.

Schaut näher hin: Zwei Geburtsjahre, welche jeweils für sich genommen, "glatt" durch 10 teilbar sind, liegen genau 10 Jahre auseinander. Addiert deren Ziffern, um [ F ] zu erhalten.


Station 6
N50° 32.588  /  E007° 08.300 (Lindenstraße 4): Familie Vos


Das Ehepaar Max und Bertha Vos hatte das Hotel "Meyer-Bismarck" um 1920 im aufstrebenden Kurbad zusammen mit der Schwester von Max Vos, Else Soberski, gekauft. Sie führten es als Familienunternehmen unter strenger religiöser Aufsicht des Kölner Rabbiners Dr. Wolf. Später führte Else Soberski das Hotel alleine weiter. Max und Bertha Vos zogen in die Pension Gottschalk in der Kreuzstraße. Nachdem das Hotel während des Novemberpogroms 1938 schwer beschädigt worden war, musste Else Soberski das Hotel aufgeben. Es wurde 1939 zwangsversteigert. Während ihrer Tochter Ruth die Auswanderung nach Palästina gelang, zog Else Soberski nach Moers, von wo sie 1941 in das Ghetto Riga deportiert wurde. Max und Bertha Vos mussten im April 1942 in das "Judenhaus" in der Poststraße 37 umziehen, von wo sie am 19. Mai zunächst nach Niederzissen und dann weiter in das Ghetto Theresienstadt deportiert wurden. Bertha Vos starb am 26. Dezember 1942 in Theresienstadt. Max Vos wurde in das Vernichtungslager Auschwitz gebracht, wo er am 15. Mai 1944 ermordet wurde. Das Schicksal der Söhne Alfred und Walter Vos ist nicht bekannt.

Hier findet ihr vor Ort die letzten vier goldenen Steine auf unserer kleinen Runde durch Bad Neuenahr. Ihr erhaltet [ G ], wenn ihr die Anzahl der unterschiedlichen Nachnamen auf den Stolpersteinen nennen könnt (ohne eventuelle Geburtsnamen).

Nun schaut euch weiter um: Schräg gegenüber (in Blickrichtung Ahrufer) solltet ihr eine sogenannte "Orthopädiegerechte" Ruhebank erkennen können. Auf deren Rückenlehne befindet sich eine Plakette mit einer vierstelligen Jahreszahl. Nehmt die erste Ziffer dierser vierstelligen Zahl und ihr erhaltet [ H ].


Final
Addiert die acht Zahlen von [ A ] bis [ H ] und ihr erhaltet X. Zur Kontrolle: Die einstellige Quersumme von X beträgt 9. Den Final findet ihr dann bei:


N50° 32.000 + 479 + X

E007° 08.000 + 158 + X



Zusatzinformationen
  • Bei schneebedeckten Straßen & Wegen im Winter, ist der Cache eventuell nicht machbar (ihr sucht ja schließlich auf dem Boden).
  • Bis auf wenige hundert Meter handelt es sich um einen Rundweg. Die Wegstrecke beträgt etwas mehr als einen halben Kilometer, Zeitansatz = ca. unter einer Stunde.
  • Die Wege sind zwar Rollstuhl- & Kinderwagengeeignet, am Final benötigen Rollstuhlfahrer jedoch eine Hilfsperson.
  • Finalort & -Behälter passen zwar nicht ganz so ideal zum Thema dieses Multis, jedoch ist es recht schwer in der City von Bad Neuenahr einen Ort zu finden, der nicht total vermuggelt ist, dem Gedanken eines Rundweges entspricht, sowie einer etwas größeren Dose als einem Micro Platz bietet.
  • In der Finaldose ist Stauraum für kleine TBs und Geocoins.





Bemerkungen
29.05.2018: "Änderung" an Station sechs vorgenommen; Listing angepasst (Log)
07.04.2018: Cachekontrolle (Log)
17.03.2017: Cachekontrolle (Log)
24.07.2016: Cachekontrolle (Log)
23.12.2015: Dose & Logbuch ausgetauscht (Log)
29.07.2015: Listingupdate (
Log)
02.07.2015: Cachekontrolle (Log)
28.08.2014: Cachekontrolle (Log)
24.01.2014: Cachekontrolle (Log)
23.10.2013: Cachekontrolle (Log)
21.05.2013: Cachekontrolle (Log)
16.11.2012: Listing & Koordinatenberechnung geändert (Log)
31.08.2012: Cachekontrolle (Log)
08.08.2012: Final verlegt (Log)
31.07.2012: Koordinaten Final angepasst; Listing & Hint geändert (Log)
21.07.2012: FTF durch Hatiwu (Log)
21.07.2012: Veröffentlicht (Log)


Additional Hints (Decrypt)

[Final:] VC55-Obk; Zntargvfpu nz Zrgnyymnha (hagra); 2. Yäatffgeror iba erpugf [An der Dose: Keine Angst vor schwarzer Schrift auf gelbem Grund!]

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)