Station 1
N50° 32.691 / E007° 08.415 (Jesuitenstraße 28): Familie Friesem
Carl Friesem und seine aus Bad Neuenahr stammende Ehefrau Jeanette, genannt Nettchen, waren angesehene und beliebte Bürger, die seit 1919 ein Malergeschäft in der Jesuitenstraße besaßen. 1936 sahen sie sich aufgrund der für die Juden immer schlechter werdenden wirtschaftlichen Bedingungen gezwungen, mit ihren beiden Kindern Hermann und Lieselotte von Bad Neuenahr nach Koblenz zu ziehen. Carl Friesems Versuch, dort als Handwerker besser Fuß fassen zu können, scheiterte jedoch. 1938 musste er auf staatliche Anordnung sein Geschäft in Koblenz schließen. Am 22. März 1942, dem 12. Geburtstag von Tochter Lieselotte, wurden alle vier Familienmitglieder vom Koblenzer "Judenhaus" Bahnhofstraße 27 nach Izbica deportiert. Sie wurden für tot erklärt.
Ihr befindet euch am Startpunkt, dem Haus Jesuitenstraße Nummer 28. Hier befinden sich gleich vier Stolpersteine. Eine Jahreszahl ist auf allen vier Steinen gleich.
Addiert die einzelnen Ziffern der gesuchten Jahreszahl und erhaltet [ A ].
Station 2
N50° 32.663 / E007° 08.398 (Kreuzstraße 18a): Regina Lichtendorf
Nur wenige Meter von Station eins entfernt, könnt ihr den nächsten Stolperstein entdecken:
Das jüdische Kaufhaus der Familien Borg & Lichtendorf warb lange Zeit damit, das größte Kaufhaus in Bad Neuenahr zu sein. Nach dem Tod von Hermann Borg 1917 führte das Ehepaar Emanuel und Regina Lichtendorf das Geschäft eigenständig weiter. Ab 1933 verschlechterte sich ihre wirtschaftliche Situation aufgrund der nationalsozialistischen antijüdischen Boykottmaßnahmen so sehr, dass die Familie Lichtendorf verarmte. Sie verkaufte ihr Haus und fand Unterkunft in der Wendelstraße 11. Emanuel Lichtendorf starb dort 1940 an Krebs. Regina Lichtendorf wurde 1942 deportiert. Ihren Kindern Charlotte und Manfred war zuvor noch die Flucht ins Ausland gelungen.
Die Summe der Zahlenwerte der einzelnen Buchstaben des Geburtsnamens der ehemaligen Bewohnerin des dazugehörigen Hauses sei [ B ] (siehe Inschrift Stolperstein).
Station 3
N50° 32.685 / E007° 08.353 (Wadenheimer Straße 8): Ehemaliger Standort der Synagoge Bad Neuenahr
Nach einem Abstecher in eine kleine Seitenstraße, befindet ihr euch nun am ehemaligen Standort der Synagoge von Bad Neuenahr. Erbaut im Jahre 1901 nach den Plänen des Neuenahrer Bauunternehmers und Architekten Heinrich Schmitz, wurde sie während des Pogroms am 10. November 1938 von den Nazis verwüstet und niedergebrannt. Heute erinnert hier eine Gedenktafel an das Bauwerk.
Wie viele Buchstaben hat das zehnte Wort auf der Tafel? Die Zahl sei [ C ].
Benutzt am besten den kleinen Durchgang bei N50° 32.710 / E007° 08.280 um zur nächsten Station zu gelangen.
Station 4
N50° 32.711 / E007° 08.252 (Poststraße 10): Familie Baer
Ludwig Baer und seine aus Bad Neuenahr stammende Frau Thekla Baer geb. Vos betrieben in Puderbach eine Warenhandlung, die sie jedoch zwangsweise aufgeben mussten. Da sie auch ihre dortige Wohnung räumen mussten, zog das Ehepaar mit Tochter Irene im März 1941 in das Haus von Theklas Bruder Ludwig Vos in die Poststraße 10 in Bad Neuenahr. Ein Teil der Familie Vos war bereits aus Deutschland ausgewandert. Ludwig Vos gelang noch im September 1941 die Ausreise über Spanien in die USA. Die Familie Baer wurde von Bad Neuenahr aus am 25. April 1942 in das Sammellager Brohl und von dort weiter Richtung Osten deportiert. Sie wurden für tot erklärt.
Schaut euch hier nicht nur die Stolpersteine an, sondern lasst auch euren Blick ein wenig über den Platz schweifen, da ich nun folgendes von euch wissen möchte:
Wie viele Holzbänke mit Metallrahmen sind unmittelbar um den Brunnen herum aufgestellt? Die gesuchte Zahl sei [ D ].
Addiert die Ziffern der drei Geburtsjahre auf den Stolpersteinen für [ E ].
Station 5
N50° 32.599 / E007° 08.235 (Poststraße 37): Familie Borg
Gustav Borg, geboren 1887, hatte das Hotel "Stadt London" in der Poststraße 37 von seinem Vater Abraham übernommen. Das Hotel wurde als Familienbetrieb geführt. Mutter Henriette war über viele Jahre bei der Geschäftsführung behilflich, Ehefrau Elsa kochte und die weiblichen Verwandten halfen immer wieder in der Hauswirtschaft. Im November 1938 hatten SS-Leute auch das Hotel "Stadt London" beschädigt. Ab 1939 musste Gustav Borg sein Hotel als Sammelstätte für Juden aus Bad Neuenahr und aus anderen Orten an Rhein und Ruhr zur Verfügung stellen. Auch Gustavs Schwester Else Epstein, ihr Mann Schlomo und deren Sohn Armin kamen dort unter. Während es Gustav Borgs Sohn, Günter, bereits gelungen war, über eine Bürgschaft eines Onkels in die USA auszuwandern, trat Tochter Ruth Borg, zuvor Schülerin auf dem Calvarienberg, 1940 eine Stelle als Schwesternschülerin im jüdischen Krankenhaus in Köln an. Ihre Spur verliert sich dort. Sie wurde für tot erklärt. Am 25. April 1942 wurden Gustav Borg und seine Ehefrau Elsa in das Sammellager in Brohl deportiert. Das Schicksal des Ehepaares ist unbekannt. Sie wurden für tot erklärt. Die 81-jährige Henriette Borg sowie Else, Schlomo und Gustav Epstein wurden in Sobibor ermordet.
Gleich sieben Stolpersteine erinnern hier vor Ort an das Schicksal der Familen.
Schaut näher hin: Zwei Geburtsjahre, welche jeweils für sich genommen, "glatt" durch 10 teilbar sind, liegen genau 10 Jahre auseinander. Addiert deren Ziffern, um [ F ] zu erhalten.
Station 6
N50° 32.588 / E007° 08.300 (Lindenstraße 4): Familie Vos
Das Ehepaar Max und Bertha Vos hatte das Hotel "Meyer-Bismarck" um 1920 im aufstrebenden Kurbad zusammen mit der Schwester von Max Vos, Else Soberski, gekauft. Sie führten es als Familienunternehmen unter strenger religiöser Aufsicht des Kölner Rabbiners Dr. Wolf. Später führte Else Soberski das Hotel alleine weiter. Max und Bertha Vos zogen in die Pension Gottschalk in der Kreuzstraße. Nachdem das Hotel während des Novemberpogroms 1938 schwer beschädigt worden war, musste Else Soberski das Hotel aufgeben. Es wurde 1939 zwangsversteigert. Während ihrer Tochter Ruth die Auswanderung nach Palästina gelang, zog Else Soberski nach Moers, von wo sie 1941 in das Ghetto Riga deportiert wurde. Max und Bertha Vos mussten im April 1942 in das "Judenhaus" in der Poststraße 37 umziehen, von wo sie am 19. Mai zunächst nach Niederzissen und dann weiter in das Ghetto Theresienstadt deportiert wurden. Bertha Vos starb am 26. Dezember 1942 in Theresienstadt. Max Vos wurde in das Vernichtungslager Auschwitz gebracht, wo er am 15. Mai 1944 ermordet wurde. Das Schicksal der Söhne Alfred und Walter Vos ist nicht bekannt.
Hier findet ihr vor Ort die letzten vier goldenen Steine auf unserer kleinen Runde durch Bad Neuenahr. Ihr erhaltet [ G ], wenn ihr die Anzahl der unterschiedlichen Nachnamen auf den Stolpersteinen nennen könnt (ohne eventuelle Geburtsnamen).
Nun schaut euch weiter um: Schräg gegenüber (in Blickrichtung Ahrufer) solltet ihr eine sogenannte "Orthopädiegerechte" Ruhebank erkennen können. Auf deren Rückenlehne befindet sich eine Plakette mit einer vierstelligen Jahreszahl. Nehmt die erste Ziffer dierser vierstelligen Zahl und ihr erhaltet [ H ].
Final
Addiert die acht Zahlen von [ A ] bis [ H ] und ihr erhaltet X. Zur Kontrolle: Die einstellige Quersumme von X beträgt 9. Den Final findet ihr dann bei:
N50° 32.000 + 479 + X
E007° 08.000 + 158 + X
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