Der Gechinger Sedansplatz
Wie lange der Sedansplatz als Festplatz von der Gechinger und Dachteler Bevölkerung genutzt wurde, ist nicht bekannt. Entsprechende Aufzeichnungen gibt es seit 1863, als der 50. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig, dem großen Sieg über Napoleon, auch in Gechingen festlich begangen wurde. Auf dem Festplatz war Gestrüpp und Reisig zusammengetragen und abends angezündet worden. Dabei hielt der Schultheiß eine Rede.
Aus den Aufzeichnungen der Heimatdichterin Tillie Jäger (1898-1976) geht hervor, dass der Platz 1872 nach dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 für eine Sedanfeier gewählt und hergerichtet wurde. Diese Feier, benannt nach der kriegsentscheidenden Schlacht bei Sedan, wurde damals als Friedensfest in ganz Deutschland begangen. 12 Linden wurden gepflanzt und zu „Friedenslinden“ geweiht, und es wurde ein Fest veranstaltet, das noch bis zur Jahrhundertwende Gesprächsstoff bot.
Wie viele große Feste da oben gehalten wurden, ist nirgends verzeichnet. Aber einmal hatte der Festplatz noch einen großen Tag. Das war im Herbst 1913, als ganz Deutschland, unter Beteiligung von Russland und Österreich, die 100jährige Wiederkehr der Völkerschlacht bei Leipzig feierte. Bei den Friedenslinden wurde, wie im ganzen Land, ein Höhenfeuer entfacht. Die Festrede wurde von Friedrich Eßig gehalten, der nicht einmal 3 Jahre später in der Schlacht von Verdun gefallen ist.
Die Friedenslinden waren ein beliebtes Wanderziel und auch der Sportunterricht der Gechinger Schule wurde auf dem Platz abgehalten. Neben allerlei Turnübungen wurde damals hauptsächlich Schlagball gespielt, eine Sportart, die heute fast keiner mehr kennt…
Wie Tillie Jäger weiter berichtet, fielen im April 1945 sechs Friedenslinden dem 2. Weltkrieg zum Opfer. Als die Franzosen schon im Nagoldtal standen, hatte droben auf dem Festplatz ein Geschütz Aufstellung genommen und ballerte in den Abendstunden völlig sinnlos in die Welt.
Dieser Geocache soll dazu beitragen, dass die heimatgeschichtliche Bedeutung dieses Platzes im Bewusstsein bleibt.
Drive-In-Cache, Parkplätze sind in unmittelbarer Nähe am Straßenrand verfügbar. Es bietet sich aber auch eine etwa 30-minütige Wanderung von der Ortsmitte aus an, bei der eine schöne Aussicht über Gechingen und das Hecken- und Schlehengäu genossen werden kann.
Bei dem Cachebehälter handelt es sich um einen 13 cm PETling ausgestattet mit Logbuch und Bleistift.