Ein Nachtfalter im Getreide auf der iberischen Halbinsel? - WTF!
Aber diesen enigmatischen Titel kann man auch anders entschlüsseln, wobei die rechte Hälfte des obigen Bildes die eigentliche Bedeutung schon vorwegnimmt.
Hierzu ein Blick ins Lexikon:
Eine Motte (frz. motte „Klumpen“, „Erdsode“) ist ein vorwiegend in Holzbauweise errichteter Burgtyp, dessen Hauptmerkmal ein künstlich angelegter Erdhügel mit einem meist turmförmigen Gebäude ist. Weitere deutsche Bezeichnungen sind Turmhügelburg, Erdhügelburg oder Erdkegelburg.
Der Begriff Haferspanien ist wohl auf den bekannten Lokalhelden Ritter Hoen (Huhn) zurückzuführen, der durch eine List die Windecker Bürger von einer Menge Steuerabgaben entlastete.
Dabei überreichte er als Abgesandter von Windeck dem Herzog zu Düsseldorf ein vorher präperiertes, steinaltes Haferbrot, welches exemplarisch für die Qualität der Gaben aus dem, ach so armen, Windeck stehen sollte. Nach der Entgegennahme verzichtete der Herzog auf weitere Abgaben aus diesem Bereich des Oberbergischen Kreises.
Hugo Fischer widmete diesem Ergeignis 1925 ein Gedicht:
"Zu Gnaden haltet! Bei meiner Ehr´,
mein bergischer Bauer hat nicht mehr;
für dieses (Brot) muss er sich plagen!"
(Gnädig der Herzog:)
"Habt ihr nichts Besseres in Euren Höh´n,
dann, Kämmerer, laß die Steuern steh´n
für Windeck und Waldbröls Lande!,"
Der Ritter griff sich in das Haar:
"Mein Haferspanien seit langem war
zu Steuern außerstande!"
Dieser Tradi führt euch also zu einer ehemaligen Mottenanlage in Windeck, von denen es insgesamt 5 Stück auf dem Gemeindegebiet gibt.
Eine ober und unterhalb liegende Terasse lassen sich heute noch gut erkennen.
Die Anlage ist als "Kulturdenkmal Burg Huen" auf der deutschen Grundkarte verzeichnet.
