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Heimat Traditional Geocache

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klimacool: Werde die mini Serie langsam ausklingen lassen ... mir fehlt leider die Zeit um die Dosen aufrecht zu erhalten.

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Hidden : 8/12/2018
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


Geografie und Geologie

Das Gebiet von Kochstedt liegt vollständig auf den Ausläufern der eiszeitlichen Urstromtäler von Elbe und Mulde. Durch die Lage auf einer saaleeiszeitlichen Hochfläche liegt Kochstedt einige Meter über dem Stadtniveau von Dessau. Kochstedt wird dabei mittig von einem Nebenarm der Taube durchflossen. Bei den Böden in und um Kochstedt handelt es sich um mittel- bis flachgründige, lehmig-sandige bis sandige Böden mit lehmigem dichten Unterboden und zeitweiliger Staunässe im Oberboden.[2] Der Wasserspiegel liegt daher vergleichsweise hoch, während der eigentliche Grundwasserspiegel und damit die Hochwassergefahr niedrig ist. Aufgrund dieser eiszeitlichen Decksand- und Geschiebelehmschichten sind die Böden um Kochstedt vergleichsweise trocken und nährstoffarm und bieten damit hauptsächlich umfangreichen Kiefernforsten wie beispielsweise der Mosigkauer Heide oder dem Schwarzen Berg eine Wachstumsgrundlage.[3]

Geschichte

Slawen

Auf einer unmittelbar nördlich von Kochstedt gelegenen Anhöhe, dem sogenannten Zoberberg, befand sich spätestens seit dem frühen Mittelalter eine slawische Siedlung, die um das Jahr 600 auf dem nördlichen Teil dieser Anhöhe neben einer kleinen Trinkwasserquelle angelegt wurde. Bei archäologischen Grabungen, die in den frühen 1960er Jahren durchgeführt wurden, fand man sieben bis zehn kleinere Grubenhäuser die in einem Halbkreis von 15 bis 18 m angelegt worden waren. Offensichtlich wurde die Siedlung im Laufe ihrer Geschichte mehrfach zerstört und in ähnlichem Umfang jeweils räumlich etwas versetzt wieder aufgebaut. Nach ihrer letzten Zerstörung im 8. Jahrhundert wurde die Siedlung aufgegeben.[4]

Mittelalter

Auf dem umliegenden sandigen und von Kiefern bedeckten Boden entstand spätestens um 1180 das Dorf Cokstede.[5][6] Während umliegende Dörfer aufgrund von Dürren, Seuchen oder hohen Abgaben im 14. und 15. Jahrhundert wieder aufgegeben wurden, konnte sich das bäuerliche Dorf Cokstede halten.[5]

Fürstliches Vorwerk

Schließlich gründet Fürst Leopold 1706 nördlich des alten Dorfkerns das heutige Kochstedt zunächst als fürstliches Gut, ein sogenanntes Vorwerk.[7] Zwei Jahre später (1708) lässt er ein neues Dorf anlegen, um genügend Arbeitskräfte für das Vorwerk in Kochstedt anzusiedeln. Dazu wird durch Leopold auch Land aus dem Besitz der Stadt Dessau dem Vorwerk zugesprochen und den Bewohnern des Dorfes, den Kleinbauern bzw. den sogenannten Kossaten, zugeteilt. Damit ist für diese eine kleinbäuerliche Existenzgrundlage vorhanden.[5] Um 1740 werden daraufhin in Kochstedt bereits 32 Haushalte gezählt.[7]

Das fürstliche Vorwerk wird um 1760 in Teilen an verschiedene Landwirte verkauft und in den Folgejahren mehrfach weitergegeben. Das Stammgut geht 1811 an den Landwirt Christian Gebhard Nordmann, der die Gutshäuser neu aufbauen lässt. Von diesen Häusern ist das ehemalige Wohnhaus mit Spitztonnendach noch erhalten und somit das älteste Haus in Kochstedt und denkmalgeschützt. Als die Güter um 1850 gänzlich aufgegeben werden entsteht 1852 in ebendiesem Wohnhaus eine Schule die bis ca. 1920(?) bestand.[5] Heute befindet sich im historischen Gutshaus eine Arztpraxis (Stand 2016).

Kochstedter Mühle vor 1945

Mit der neu gewonnenen Unabhängigkeit vom Gut geht ein wirtschaftlicher Aufschwung Kochstedts einher, so dass um 1871 bereits 476 Einwohner gezählt werden können. Die Einwohnerschaft setzte sich dabei vor allem aus Kleinbauern (Kossaten), Kleinstbauern (Kolonisten bzw. Häusler) sowie Handwerkern und Waldarbeitern im nahegelegenen Mosigkauer Forst zusammen.[5] Ab 1873 befand sich am südwestlichen Ortsausgang in Richtung Quellendorf eine hölzerne Windmühle, welche über Generationen im Familienbesitz der Familie Hausigke stand. Die heutige Bushaltestelle „Kochstedt Mühle“ befindet sich in direkter Nähe. Die Mühle brannte bereits 1895 ab und wurde anschließend neu errichtet. Mit der Entwicklung Dessaus zur Industriestadt siedelten sich nun auch Angestellte und Arbeiter in Kochstedt an, so dass die Einwohnerzahl Kochstedts bis 1910 auf zunächst 785 gesteigert wurde.[5][6]

Industrialisierung

Am 9. Dezember 1897 wurde der öffentliche Personen- und Güterverkehr auf der Kleinbahnstrecke der Dessau-Radegaster Bahn aufgenommen, womit Kochstedt nun mit dem „Bahnhof Cochstedt“ in der Nähe des Lokals „Fichtenonkel“ eine günstige Bahnanbindung nach Dessau bekam. Der Betrieb der Strecke oblag zunächst der Allgemeinen Deutschen Kleinbahn-Gesellschaft (ADKG) und ab 1899 der neu gegründeten Dessau-Radegast-Köthener Bahn (DRKB).[9] Durch die Nähe und günstige Anbindung zur Industriestadt Dessau konnte die Einwohnerzahl schließlich bis 1939 auf 3000 gesteigert werden.[5] Für die neuen Einwohner wurden zwei Siedlungen errichtet: Die „Waldsiedlung am Zoberberg“ unmittelbar südlich vom historischen Zoberberg (vor allem für die Handwerker des Kasernenneubaus) sowie 1938 die „Gehag-Siedlung“ mit 82 Wohngebäuden im Südwesten von Kochstedt im Bereich der heutigen Siedlungsstraße. Zusätzlich erhielt das Dorf ein eigenes Rathaus, eine Drogerie, eine Kirche sowie das Traditionsgasthaus „Grüner Baum“.[5][10]

Ausschnitt aus einer historischen Landkarte des Herzogtums Anhalt von 1896 mit Linienverlauf der Kleinbahnstrecke u. a. durch Kochstedt

Durch die Einrichtung einer modernen Omnibuslinie zwischen Kochstedt und Dessau ab 1926 bekam die Kleinbahn eine ernsthafte Konkurrenz. Die Strecke wurde durch die Dessauer Straßenbahngesellschaft mit in der Dessauer Waggonfabrik hergestellten Fahrzeugen betrieben. Bis Ende der 1930er Jahre war die Kleinbahn unwirtschaftlich geworden, sodass am 15. September 1938 die Einstellung des Reiseverkehrs und die Stilllegung des Abschnitts Dessau–Kochstedt–Quellendorf erfolgte. Bis 1940 wurden sämtliche Gleisanlagen in diesem Bereich zurückgebaut.[11][9]

Zweiter Weltkrieg

Zwischen 1936 und 1938 wurde durch die deutsche Wehrmacht ein größeres Areal des an Kochstedt angrenzenden Mosigkauer Forstes gekauft und bis an die Straße nach Dessau eine Kaserne für das Flak-Regiment 26 errichtet. Diese war vorrangig aus strategischen Gründen zum Schutz der nahegelegenen Dessauer Junkers Flugzeugwerke und gut getarnt zwischen den bestehenden Baumgruppen errichtet worden. Zur Kaserne gehörten neben Mannschaftsunterkünften, Kantinen, Schulungsräumen, Kasinos und Gebäuden der Militärverwaltung ein eigenes (Heiz-)Kraftwerk sowie ein Wasserwerk nebst Brunnenanlage. Außerhalb des Kasernengeländes entstand im nahen Hirtenhauwald ein eigenes Klärwerk. Südlich des Kasernengeländes wurden Munitionsbunker und ein Wachlokal angelegt. Ein Betonplattenstraße von 1 km Länge führt bis heute an diese Stelle in den Forst. Ab 1938 konnte der neu errichtete Schießstand am Roten Hausbusch an der Straße nach Quellendorf für Schießübungen genutzt werden. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wechselten die in der Kaserne stationierten Flak-Regimenter mehrfach (nach dem Flakregiment 26 folgten die Flakregimenter 43 und 143). Auf dem historischen Zoberberg, auf dem – obwohl nur wenige Meter über dem Stadtniveau gelegen – freie Sicht über die Stadt Dessau besteht, wurde eine Flak-Stellung angelegt. Mit dem Ende des Krieges marschierten am 16. April 1945 amerikanische Soldaten der 3. amerikanischen Panzerdivision von Quellendorf kommend durch Kochstedt auf Dessau zu.[12] Von Bomben bislang verschont geblieben, kam es am Kochstedter Ortseingang sowie an den Panzer- und Minensperren in der Ortsmitte zu Gefechtshandlungen, wobei durch amerikanischen Artilleriebeschuss die Holzmühle zerstört und weitere Gebäude beschädigt wurden. Auch Menschenleben wurden gefordert.[13]

Nachkriegszeit

Die Kochstedter Kaserne wurde anschließend mit amerikanischen Soldaten besetzt. Nur zwei Monate später, am 1. Juli 1945, wechselte die Besatzungsmacht im Rahmen des Abkommens der Konferenz von Jalta sowie der darauf basierenden Beschlüsse der Berliner Erklärung, woraufhin eine Einheit der Roten Armee das Kasernengelände übernahm. Nachdem zwischenzeitlich erst eine staatliche Forstschule und anschließend ab 1948 Einheiten der Volkspolizei-Bereitschaften sowie eine Hochschule der Deutschen Volkspolizei stationiert waren, wurde aus der bestehenden Dienststelle der Volkspolizei am Standort Kochstedt 1952 eine Einheit der Kasernierten Volkspolizei formiert. Bereits 1953 mussten diese Einheiten Kochstedt wieder verlassen, da die Kaserne von nun an vollständig bis zum Abzug der Truppen 1992 Standort der 181. Raketenbrigade[14] sowie des 670. Artillerieregiments [15] der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland wurde. Dabei wurde der angrenzende Mosigkauer Forst als Standortübungsplatz genutzt.[12]

Die zerstörte Mühle wurde 1949 nur wenige Meter vom alten Standort entfernt als Motormühle neu errichtet und erneut von der Familie Hausigke übernommen. Sie existiert noch heute, ist aber nicht mehr in Betrieb.[5][6] Die Gemeinde Kochstedt wurde am 1. Juli 1950 nach Dessau eingemeindet und ist seitdem eigenständiger Stadtteil.[5]

Wohnidyll

Auf dem seit 1992 leerstehenden und beräumten Kasernengelände wird unter dem Namen „Waldsiedlung“ seit 1997 Bauland verkauft.[7] Auch ehemalige Kasernengebäude werden seitdem schrittweise saniert und sowohl als Wohnraum als auch als Seniorenheim und für das betreute Wohnen genutzt.[16] Außerdem wurde ab 1996 nördlich des alten Dorfes auf ehemaligem Ackerland als sogenannte Hirtenhau-Siedlung eine neue Wohnsiedlung mit einheitlichen Einfamilienhäusern angelegt und alle Häuser verkauft.[17] Durch den damit verbundenen Einwohneranstieg hat sich Kochstedt mit 4500 Einwohnern (Stand 2008) zum größten Vorort Dessaus entwickelt.[18] Im September 2006 wurde aus Anlass des 300-jährigen Bestehens Kochstedts ein Stadtteilfest gefeiert.[19]

 

Quelle: Wikipedia

Additional Hints (Decrypt)

Anab

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)