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Trau Dich 57 - Der irre Öko-Professor Multi-cache

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Hidden : 1/22/2011
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
3 out of 5

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Geocache Description:


Waldemar Wiesengrund (Name geändert) war ein typischer Jugendlicher der 1980er Jahre. Er hatte lange, bunte Haare, schmiedete Schwerter zu Pflugscharen und kämpfte gegen das Waldsterben und die Vergiftung der Gewässer, der Böden und der Luft mit Industrieabfällen, Autoabgasen und künstlichen Chemikalien. Auf seinem Fahrrad gab es einen Aufkleber mit dem Spruch von einem Indianerhäuptling. Kinder hatte er zwar keine, von diesen aber schon einmal einen Planeten geliehen.

Um die Natur besser vor dem schädlichen Einfluß der Menschen zu bewahren, studierte er Biologie und spezialisierte sich auf Botanik.

Während der politischen Wende wirkte er an der Gründung der Ortsgruppe der Grünen Partei der DDR mit. Zunächst weckte die Wende zahlreiche Hoffnungen auf Verbesserungen. 1989 durften erstmals Messungen über Gewässerbelastungen durchgeführt und die Ergebnisse veröffentlicht werden. Die neue Regierung der DDR verkündete, daß die Wirtschaft der DDR eine Dreckschleuder sei und daß es so nicht weitergehen könne. Bald wurden strenge Richtlinien erlassen.

Auch die Einheit sah Wiesengrund positiv. Zum einen wurden viele der Betriebe, die die Umwelt belasteten, geschlossen. Zum anderen erhielt Wiesengrund eine gut ausgestattete Professur an der Universität Leipzig in der Biologischen Fakultät. Dort gab er regelmäßig Vorlesungen zum Thema "Wie der Schutz der Natur die Gesundheit der Menschen verbessert".

Doch dann änderte die sächsiche Staatsregierung ihren politischen Kurs. Wirtschaftswachstum war nun das Wichtigste, denn nur eine Regierung, die die Arbeitslosigkeit effektiv bekämpfen würden, würde gewählt werden. Wiesengrund sah sich bald nur noch als ökologisches Feigenblatt. Seine Vorschläge wurden mittels Salami-Taktik kleingeredet und untergebuttert. Beim Bau des neuen BMW-Werkes wurden zahlreiche Bäume gefällt, aber keine Ein-Liter-Autos in Produktion gegeben. Für Wiesengrunds Professur wurden allmählich die Mitarbeiterstellen zusammengestrichen, und die DFG lehnte diverse Forschungsanträge ab. Die Studenten der 1990er Jahre im neuen, verschulten Bachelor/Master-Studiengang wandten sich neoliberalen Ideologien zu. Sie sahen sich nicht mehr als Retter der Wale und Wälder, sondern als Humankapital, das sich selbst zu vermarkten hat, und achteten daher nur noch auf ihre Karrieren, um bei einem Unternehmen unterzukommen, daß den Indianern des Regenwaldes ihre natürlichen Heilpflanzen wegnahm. Zu Ostern wurde nicht mehr für den Frieden demonstriert, stattdessen fuhr man zur Love Parade, um im XTC-Rausch zu Techno-Gewummere die Berliner Parks einzusauen. Die Kinder, denen Wiesengrund einen gereinigten Planeten zurückgeben wollte, erwiesen sich als ebenso schreckliche Müllproduzenten, Luftverpester und Auto-Rüpel wie ihre Vorfahren.

Irgendwann gab es einen Knacks bei Professor Wiesengrund. Sein Rauschebart wurde chaotischer. Seine Vorlesungen und Seminare hatten nun Titel wie "Gäa ohne Homo insapiens", "Die Umwelt braucht uns nicht" oder "Die Rache der Natur". Er pflegte immer weniger Kontakt zu Kollegen, reiste nicht mehr auf Konferenzen, vernachlässigten seine Aufgaben. Immer mehr Zeit verbrachte er in seinem hermetisch abgeschotteten, abseits gelegenen Forschungskomplex, zu dem außer ihm de facto niemand Zugang hatte. Jahrelang wußte niemand, was er dort trieb. Offiziell gab er ein Forschungsprojekt an, für das er extrem niedrige Kosten veranschlagte und daß er mit zahllosen nichtssagenden, aber unverständlichen Fremdwörtern beschrieb, so daß niemand so genau nachfragte. Der Dekan der Biologen war froh, daß er dem Sächsischen Kultusminister melden konnte, daß Wiesengrund endlich "mit der Züchtung einiger exotischer Schlingpflanzen ruhiggestellt" sei.

Zunächst fiel es gar nicht auf, daß einige Studenten fehlten. Die meisten waren in Leipzig ohnehin nur mit dem Zweitwohnsitz gemeldet und in den Semesterferien oft monatelang nicht anwesend. Wenn doch mal ein Student bei der Polizei als fehlend gemeldet wurde, dann hieß es oft "Nicht weiter schlimm, wenn da einer fehlt. Diese Studenten arbeiten eh nicht, alles nur faule Mitesser. Und am Ende wollen sie dann ein Riesengehalt beziehen und uns Vorschriften machen." oder "Sind nur Kerle. Das ist gut für die Statistik, wenn es da ein paar weniger sind. Uns fehlt es an jungen, hochqualifizierten Frauen, weil die alle in den Westen abhauen." Erst als einige wohlsituierte Bürger aus Holzhausen nicht mehr auftauchten, wurden intensivere Ermittlungen eingeleitet.

Schließlich kam alles ans Licht. Die Polizei erhärtete den Verdacht gegen Wiesengrund und bewirkte einen richterlichen Durchsuchungsbefehl für seinen Forschungskomplex. Dieser mußte gewaltsam aufgebrochen werden. Für das, was dann rechts gleich hinter dem Haupteingang am Schornstein des "Menschenstalls" genau geschehen ist, gibt es keine unabhängigen Zeugen. Unterschiedliche Beamte machten widersprüchliche Aussagen. Einige sagten, Wiesengrund habe sich durch einen Sprung selbst gerichtet, andere sprachen von einem Unfall, der den tödlichen Sturz bewirkt haben soll.

Bei der Durchsuchung des Geländes fand man heraus, daß der Professor eine neue Pflanze züchtete, die er "Tentaculata rabiata antihumana" nannte, eine Kreuzung aus Schlingpflanze und Fleischfressender Pflanze. Zwei Studenten konnten noch lebend aus einem Verlies befreit werden. Man fand auch Videoaufnahmen, die zeigten, wie die Opfer an Ketten über den Pflanzen hingen und langsam verdaut wurden. Offenbar wollte Professor Wiesengrund Pflanzen schaffen, die sich sehr schnell ausbreiten, alle Menschen verschlingen und ihre Bauwerke zerstören würden, um so die Erde in einen menschenfreien Zustand zurückzuversetzen. Außerdem züchtete er Riesenratten, die selbst resistent gegen Krankheiten wie AIDS sein, aber viele Menschen anfallen, beißen und infizieren sollten, um so den Prozeß der Befreiung der Erde schneller voranzutreiben!

Nach dem offiziellen Abschluß der Untersuchungen wurde die Einrichtung zerstört. Die Pflanzen wurden oberflächlich mit irgendeiner Chemikalie besprüht und knickten ein. Irgendein Staatssekretär formulierte eíne Verordnung, die das Betreten des Geländes untersagte; diese wurde irgendwo abgedruckt und abgeheftet; der Aktenordner setzt in irgendeinem hinteren Regal Staub an.

Gerüchte hielten sich, daß der Professor irgendwo noch Unterlagen zu seinen Forschungen oder einen geheimen Schatz aus unterschlagenen Greenpeace-Spendengeldern versteckt haben soll, doch nie wurde etwas gefunden. Niemand glaubte an die angebliche Geheimbotschaft, die der Professor eine Minute vor seinem Tod noch hinterlegt haben soll.

So wuchs Gras über die Sache. Die verlassene Einrichtung zerfiel und wurde vergessen. Wiesengrunds Professur wurde nicht neu besetzt. Ökologisch motivierte Foschung geriet gänzlich in Mißkredit und wurde eingestellt. So kann ein einziger Übeltäter eine gesamte Gruppierung in Mißkredit bringen! Die eingesparten Forschungsgelder flossen in die "Bio City" Leipzig, wo die Wissenschaftler nun heimlich versuchen, versklavte Embryonen zu klonen und genetisch so zu manipulieren, daß sie resistent gegen giftige Chemikalien sind und daher in der verseuchten, verstrahlten und vergifteten natürlichen Umwelt der Zukunft besser angepaßt überleben.

Und niemand stellt die Frage, ob es nur Gras ist, was da wächst ...

Gibt es wirklich Wagemutige, die mit einem großen, breiten Kreuzschraubomaten und einer Taschenlampe bewaffnet der Sache auf den Grund gehen wollen? Bei manchen unheimlichen Orten kommt es gelegentlich vor, daß wachsame Anwohner nachts gedämpfte Schreie hören. Doch hier nicht - hier gibt es keine Anwohner ...

Bislang weiß man nur von einer Gruppe Dschungelforscher, die lebend zurückgekehrt ist. Sie berichtete allerdings, auf ein Gebäude gestoßen zu sein, in dem Wiesengrund Riesenratten gezüchtet hatte. Diverse Kadaver dieser Tiere hatte die Gruppe in einem wenig reinlichen Haus vorgefunden, von denen die meisten in einem überfluteten Keller vor sich hin verwesten. Darüber war sie derart schockiert gewesen, daß sie nicht weiter ins Innere des Geländes vorgedrungen war, sondern schleunigst die Flucht ergriffen hatte!

Additional Hints (Decrypt)

Fg. 0: Fgnegxbbeqvangra buar Fgngvba, nore zvg Rvatnat Fg. 1: Jb jne qre Cebsrffbe mh qrz Mrvgchaxg, nyf re rvar trurvzr Anpuevpug uvagreyvrß? Fg. 2: KKBK. Avpug irefgnaqra? Nyfb abpuzny: ++B+. Fg. 3n: Nhtrauöur.

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)