Die Burg Rabenstein

Die Burg Rabenstein, die kleinste mittelalterliche Burg Sachsens, findet erstmals Mitte des 14. Jahrhunderts urkundliche Erwähnung, wurde aber wahrscheinlich schon zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert erbaut.

Unweit des Burgfelsens, auf dem die heutige Burganlage steht, befinden sich das Schloss Rabenstein sowie der Stausee Oberrabenstein, an den sich der Rabensteiner Wald anschließt.

Nach mehrmaligen Besitzerwechsel zwischen dem Benediktinerkloster Chemnitz und verschiedenen Adelsgeschlechtern gelangte die Burg Rabenstein 1546 in den Besitz des sächsischen Herrscherhauses, den Wettinern. Bis 1619 war sie dem Verfall preisgegeben.

Mit dem Kauf der Burg und des Vorwerks durch den kurfürstlichen Oberforstmeister Hans Georg von Carlowitz wurde der Verfallprozess gestoppt und die verfallene Burg ab 1620 restauriert. Zu dieser Zeit erhielt der Turm seine barocke Haube und der Rittersaal wurde mit Wandmalereien ausgestattet, die Tiere abbildeten.

Sein Nachkomme in 4. Generation, Hans Carl von Carlowitz erkannte auf seinen Reisen durch das Europa des 17. Jahrhunderts, dass Holz ein knapper Rohstoff war. Der immense Holzbedarf als Baumaterial und Brennstoff unter Tage und zur Verhüttung machte eine planvolle, nachhaltige Bewirtschaftung dieser Ressource notwendig. Bedeutung erlangte Carlowitz als Verfasser des ersten eigenständigen Werkes über die Forstwirtschaft, Sylvicultura oeconomica. In seinem Werk fasste er das forstliche Wissen seiner Zeit zusammen, erweiterte es durch eigene Erfahrungen und formulierte erstmals das Prinzip der forstwirtschaftlichen Nachhaltigkeit.

Die Familie Carlowitz musste die Burg im Jahre 1774 aufgeben und verkaufen. Zwei Jahre später wurde das heute als Schloss Rabenstein bezeichnete Herrenhaus unweit der Burg errichtet. Das Burgareal wurde im alten Ritterstil wieder aufgebaut und die Parkanlage nach englischem Stil verschönert – dafür wurde die Unterburg abgerissen. 

Seit 1998 ist die Burg öffentlich zugänglich und kann von Besuchern besichtigt werden.

"...Dass es eine continuierliche beständige und nachhaltende Nutzung gebe / Weiln es eine unentberliche Sache ist / Ohne welche das Land in seinem Esse nicht bleiben mag"

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