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EC - Sedimente des Perm am Solhopberg EarthCache

Hidden : 6/24/2014
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
4 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Dieser Earthcache ist nichts für Statistiker, die einen schnellen Punkt abgreifen wollen.
Bitte parkt an den Parkkoordinaten und geht den Rest zu Fuss.
Hinter der Schranke (siehe Wegpunkt) führt ein alter verwitterter Forstweg in den Aufschluss.
Der Weg zum Aufschluss ist teilweise zugewuchert.
Es muss mit Dornen, Ranken und umgefallenen Bäumen gerechnet werden.
Die T-Wertung schwankt je nach Jahreszeit, weshalb ich sie etwas höher angesetzt habe.
Aber hier kann man im Profil eine einmalige Sedimentschicht anschauen, die es sonst nirgendwo zu sehen gibt.

Seesen die Stadt am Meer - vor über 250 Mio. Jahren
Sedimente des Perm am Solhopberg

Am Solhopberg sind in aufgelassenen alten Steinbrüchen die basalen Sedimente (Werra-Folge) des Zechstein aufgeschlossen. Gut 200 m östlich der Steinbrüche sind in einer Böschung auf einer Weide auch schlecht aufbereitete konglomeratische Sandsteine des Rotliegenden (siehe Wegpunkt REF3) zu sehen. Der direkte Kontakt beider stratigraphischer Einheiten ist allerdings nicht zu beobachten.

Auch das Zechsteinprofil läßt sich nur durch Schürfe komplettieren. Es beginnt mit dem Kupferschiefer, der mit 30 cm Dicke eine normale Mächtigkeit aufweist. Ein Zechsteinkonglomerat ist nicht ausgebildet. Der Kupferschiefer lagert den oben erwähnten Rotliegendsedimenten auf. Er ist von schwarzgrauer Farbe und sehr fein geschichtet. Er wurde im warmen meist sauerstoffarmen etwas tieferen Wasser gebildet. Der Kupfergehalt beträgt 1% über die gesamte Folge. Wegen dieses Erzgehalts wurde der Kupferschiefer um 1862 versuchsweise abgebaut. Zwei Kilometer nördlich des Solhopbergs wurde der Schiefer durch die Firma Bartlingck & Co., Seesen aufgeschlossen. Dieses Grubenfeld “Mathilde” wurde dann an die “Silber- und Kupferminengesellschaft New Mansfeld zu London” verkauft. Der Abbau lohnte jedoch nicht und wurde schon nach wenigen Jahren eingestellt.

Über dem Kupferschiefer folgt der Zechsteinkalk. Er ist von grauer bzw. dunkelgrauer Farbe und überwiegend fest ausgebildet. Etwa 3 Meter über der Basis ist allerdings eine Mergellage eingeschaltet, die an den Kupferschiefer erinnert.

Die darüberliegende Abfolge zeigt Anzeichen bewegteren Wassers. Es sind aufwärts im Profil immer mehr Bänke mit sogenannten Onkoiden entwickelt. Onkoide sind rundlich-flache Gebilde, die sich lagenweise um einen Kern gebildet haben. Die einzelnen Hüllen werden von Algen gebildet, die sich auf der Oberfläche angesiedelt haben, feine Sedimentpartikel einfangen und an das Korn binden. Meist geschieht dies durch Blaugrünalgen. Da Algen Licht benötigen, bilden sich Onkoide im durchlichteten Wasser. Es gibt Übergangsformen zu Stromatolithen. Durch ihren lagigen Aufbau weisen Onkoide auf zumindest zeitweise bewegteres Wasser hin (Flachwasserbereich subtropischer/tropischer Meere).

Darüber folgt eine Brekzie, die aus zerschlagenen Zechsteinkalk- Partikeln besteht. Dies muß ebenfalls im flachen bewegten Wasser bei steigendem Meeresspiegel geschehen sein. Danach kam es aber bereits wieder zu einer Verflachung, wie eine 10 cm dicke Stromato- Stromatolithenbank, die sogenannte “Seesener Algenbank" anzeigt. Den Abschluß bilden wenige Dezimeter Mergel und mergelige Kalke, die durch Algen gebildet wurden.

Ganz oben in den Steinbruchswänden ist noch der ausgelaugte Anhydrit der Werra-Folge zu sehen.

Man kann also zusammenfassend sagen, die Gesteine am Solhopberg wurden in unterschiedlichen Wassertiefen gebildet, die durch schwankende Meeresspiegelstände gesteuert wurden. Zusätzlich war eine untermeerische Schwelle (sog. Eichsfeld-Schwelle) wirksam. Ihr Verlauf war von Nordost nach Südwest gerichtet. Die Nähe zu dieser Schwelle und die schon genannten anderen Faktoren bewirkten eine zyklische Bildung von chemischen Sedimenten, wie Kalken oder von aufbereiteten Gesteinen, wie Sandsteine, Konglomerate und Brekzien. Die vorgestellten Gesteine bildeten sich alle unter sehr heißem Klima in einem flachen Binnenmeer.

Nutzung

Es sind Absatz- oder Sedimentgesteine und zwar Karbonate (Kalksteine und Dolomite), die sehr fest sind und als Werk und Bausteine gebraucht wurden. Die Kirche in Bornhausen ist u.a. aus dem Zechsteinkalk vom Solhopberg gebaut worden.



Das besondere an diesem Aufschluss stellt jedoch ein Stromatolith dar:


Seesener Algenbank

Die Seesener Algenbank ist ein Stromatolith. Solche Gesteine wurden und werden von Bakterien meist im hypersalinaren (übersalzenen) Milieu aufgebaut. Sie halten Sedimentpartikel fest und bilden so lagige Strukturen ab. Das geschah so schon vor über 3,5 Milliaden Jahren und findet heute noch in der berühmten Sharkbay in Australien statt. Die Erde ist 4,6 Milliarden Jahre alt. In Deutschland sind die Blumenkohlartigen Strukturen aus dem unteren Buntsandstein am bekanntesten, z.B. im Harly, oder auch bei Hahausen ganz in der Nähe vom Solhopberg. Wegen ihrer Einmaligkeit wird die Bank als "Seesener Algenbank" bezeichnet.

Quelle: Jürgen Vespermann


Logbedingungen

Um diesen Earthcache zu loggen beantwortet bitte folgende Fragen:

1. Schaut Euch die Zechsteinschicht genau an und erläutert mir Oberfläche, Struktur und Farbe.

2. Vergleicht den Zechsteinkalk mit dem Oberrotliegenden am Wegpunkt 3.
Welchen Unterschied könnt ihr feststellen?

3. Welche Schichten werden nur durch schurf sichtbar?

4. Könnt ihr die "Seesener Algenbank" im Profil erkennen?
Wenn ja, im welchen Bereich befindet sie sich.


Beantwortet mir die Fragen übers Kontaktformular von meinem Account
(ihr dürft mailen und dann loggen, ich melde mich wenn mit den Antworten etwas nicht stimmen sollte!)

OPTIONAL:

Über ein Foto von euch oder eurem GPS am Fotopunkt würde ich mich freuen.
(nach den neuesten Guidelines keine Logbedingung mehr)


Fotopunkt (Koordinaten siehe Wegpunkt)

Bitte keine Fotos vom Aufschluss (Spoiler)!!!!

Ergänzung 23.08.2014:
Es gibt seit neuesten hier zwei Tradis, die ihr mit dem Earthcache gut verbinden könnt
Tradi am Solhopberg GCA5D4 (visit)
Schatz am Solhopberg GC5ABZ0 (visit)

Um den Weg hinter der Schranke besser zu finden, halten Euch leicht rechts !!!



Additional Hints (No hints available.)