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Amperkiesel EarthCache

Hidden : 10/5/2015
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Amperkiesel

 

Amperkiesel

Der Fluss
Die Amper bildet zusammen mit der Ammer ein zusammenhängendes Flusssystem und stellt ein natürliches Hochwasserrückhalte- und Absetzbecken für die Hochwässer samt Geschiebe der Ammer dar. Diese entspringt südlich von Oberammergau im Ammergebirge und fliesst dann bei Fischen in den Ammersee. Bei Stegen fliesst der Fluss dann als Amper wieder aus dem See heraus, bis sie dann hinter Moosburg in die Isar mündet.

Die Amper ist auf weite Strecken reguliert und wird durch die Anlage von Wehren und Kanälen zur Stromerzeugung genutzt. Die Restwasserstrecken enthalten bei Niedrigwasser viele Kiesbänke. Sie bestehen aus dem Abtragungsschutt der Alpen, der von den Eiszeitgletschern ins Alpenvorland transportiert wurde. Die Kiesel sind zwar wegen des geringeren Gefälles kleiner als in der Isar, aber die stoffliche Zusammensetzung ist in beiden Flüssen gleich. Kalke, Dolomitgestein und Sandsteine aus den nördlichen Kalkalpen sind die Hauptbestandteile, daneben Steine aus den Zentralalpen.

 

Wortbedeutung Kiesel
Kiesel oder Kies stammt aus dem mittelhochdeutschen Wort kis und bedeutet grobkörniger steiniger Sand. Es bezeichnet eine Korngröße und ist ein weitverbreitetes Lockersediment bzw. ein Lockergesteinsboden.

 

Herkunft der Kieselsteine
Die Ammer/Amper durchquert im Alpenbereich zum grössten Teil Schichten der Trias (vorwiegend Wettersteinkalk und Hauptdolomit) sowie Jurakalke. Der Hauptdolomit nimmt den flächenmässig überwiegenden Teil in den nördlichen Kalkalpen ein. Schichten der Kreidezeit und des Tertiärs (Molasse) tragen in untergeordnetem Mass zur Vielfalt der Gesteinsfracht bei. Ein Grossteil des Materialtransportes nach Norden fand in den Eiszeiten mit dem Isargletscher als Moränenmaterial statt. Der kristalline Anteil an der Geröllfracht (hauptsächlich Gneise) entstammt ausschliesslich dem von Gletschern herangeschafften Moränenmaterial. Es sind somit Steine enthalten, deren Herkunft bis an den Alpenhauptkamm und südwestlich bis in die Schweizer Alpen hineinreicht.

Alpengeologie Bildquelle: http://www.isar-kiesel.de

 

Hauptbestandteile der Geschiebefracht
Der weitaus grösste Anteil an der Geschiebefracht der Amper besteht aus alpinen Sedimentgesteinen der Triaszeit. Es sind vorwiegend Flachwasserkalke und Dolomite sowie Riffkalke, die in den Randbereichen eines Urmeeres namens Tethys gebildet wurden. Sie gehören vorwiegend dem Hauptdolomit, inkl. Plattenkalk (Vorkarwendel, Bayerische Voralpen), sowie dem Wettersteinkalk (vorwiegend aus dem Karwendelgebirge) an.

 

Farben der Kieselsteine
Die Kiesel in der Amper sind ausschliesslich Gesteine der Alpen und des Alpenvorlandes. Den grössten Anteil nehmen dabei Gerölle mit verschiedensten Grautönen von fast weiss bis dunkelgrau ein. Bisweilen kommen auch gelbliche bis braungräuliche Farben vor, die meist als Kalksteine aus der Trias stammen. Bunte, rötliche Steine kamen vorwiegend aus der Jura zur Ablagerung. Graugrünliche Sandsteine weisen meist aus der Kreidezeit hin, während grünliche Kristallingesteine den Zentralalpen entstammen. Quarze sind meist milchig weiss.

 

Gefügemerkmale
Die Korngrössen reichen von feinstkörnig (keine Komponenten erkennbar) bis grobkörnig, wobei die Komponenten sehr gleichartige aber auch ganz unterschiedliche Grössen aufweisen können. Meist leicht erkennbar ist auch, ob die Komponenten kristallin ausgeprägt oder sedimentärer Herkunft sind. Auch die stoffliche Zusammensetzung kann recht gleichförmig aber auch sehr vielfältig sein. Die Anordnung der Gesteinskomponenten kann unregelmässig, sortiert, laminiert oder geschichtet sein. Diese petrographischen Merkmale können meist gut zur Bestimmung der Steine herangezogen werden.

Folgend einige Beispiele für Gefügemerkmale an Kieselsteinen:
(1) Kalkstein: Homogener Aufbau aus feinsten Karbonatteilchen, keine Gefügemerkmale wie Einregelung, Schichtung o.ä. erkennbar. Glatte Oberflächenstruktur.
(2) Sandstein: Vorwiegend Quarzteilchen < 1 mm mit relativ einheitlicher Größe. Keine Gefügemerkmale wie z.B. Schichtung. Rauhe Oberfläche.
(3) Kristallingestein: Grobkörniges Gefüge aus hellen und dunklen Komponenten. Mineralkörner richtungslos verteilt. " Granitisches Gefuege "
(4) Fossilkalk: Biogene Komponenten z.B. Muschelschalen sind in feiner, mikritischer (=schlammiger) Kalkmatrix angereichert.
(5) Gneis: Grobkörniges Gefüge mit gut erkennbarer Schieferung aufgrund von Druck- und Temperatureinwirkung im Zuge der Gesteinsmetamorphose.
(6) Sandstein: Mit ausgeprägter Schichtung. Diese entsteht aufgrund von Wechseln der Sedimentationsbedingungen und daraus resultierenden Wechsel der Sedimentzusammensetzung bzw. der Korngrößen bei der Ablagerung.
(7) Kalkstein: Laminitisches Gefüge. Entstehung im Ebbe- Flutbereich durch zyklische Algenmattenbildung.
(8) Vulkanisches Gestein mit porphyrischem Gefüge. Es ist ein Stein mit großen Mineraleinsprenglingen in feiner kristalliner Grundmasse.
(9) Breccie: Eckige Gesteinskomponenten herrschen in diesem grobklastischen Gestein vor.
(10) Konglomerat: Im Unterschied zur Breccie prägen hier vorwiegend gerundete Gerölle das Erscheinungsbild des Gesteins.

Gefuegemerkmale Kieselsteine

Bildquelle: http://www.isar-kiesel.de

 

Gänge (Adern, Spalten)
Bei tektonischer Beanspruchung , z.B. in der Nähe von Störungszonen, können Gesteine zerbrechen, die Brüche nennt man Klüfte. Werden diese von kalkhaltigen Lösungen durchströmt, so können die Kluftspalten im Laufe der Zeit ganz mit Calcit ausgefüllt werden. Kieselige Steine (z.B. rote Radiolarite) des Kalkalpin sind besonders spröde und daher oft reich an verheilten Brüchen. Klüfte und Gänge in Gneisen und Schiefern des zentralalpinen Bereiches sind nicht mit Calcit sondern mit meist milchig trübem, fettglänzendem Quarz gefüllt.

Klüfte in Radiolarit Bildquelle: http://www.isar-kiesel.de

 

Formmerkmale der Kieselsteine
Der Gerölltransport ist Ursache für die An- und Abreicherung von Gesteinen unterschiedlicher Zusammensetzung. Kriterien hierfür sind die Festigkeit, Verwitterbarkeit und Löslichkeit des Gesteinsmaterials. Aus diesem Grunde werden brüchige und sonst leicht zerstörbare Gesteine flussabwärts rasch aus dem Schotter verschwinden. Nur widerstandsfähige Gesteine liefern Gerölle, die längere Zeiträume bestehen können. Es ist dabei weniger die Härte, als vielmehr die Zähigkeit massgebend, ob ein Geröll ausgebildet wird das beständig ist.

Zu Unterscheiden sind die zwei voneinander unabhängigen Parameter Geröllform (Gestalt) und Abrundungsgrad.

Gestalt: Geometrisch können folgende Grundformen unterschieden werden: kugelig (knollig), ellipsoid (eiförmig), flach (plattig), stengelig.

Abrundungsgrad: Dieser hängt vom Material, der Transportweite und den auftretenden Abrasionskräften des Transportmediums ab. Als grobe Einteilung gilt: extrem kantig und splittrig, beginnende Kantenverrundung, mittlere Verrundung, Kandenrundung, Rundung.

Formung: Flache Gerölle erhalten ihre Gestalt durch Zertrümmerung grösserer Gerölle.
Der Abrieb setzt am stärksten an den Flächen mit kleinem Krümmungsradius ein. Dadurch wird der grosse und mittlere Durchmesser ( z , x ) kleiner, während der kleine ( y ) ungefähr gleich bleibt. Das Geröll wird dadurch dickplattiger. Die Art des Transports bzw. der Bewegungsweise hat einen wesentlichen Einfluss auf die Formbildung. Flache Gerölle treten, aufgrund der nur in eine Richtung gerichteten Bewegung, gehäuft in Flußschottern auf (im Gegensatz zu Strandschottern, wo aufgrund der Hin- und Herbewegung statistisch mehr rundliche Formen auftreten)

Form

Bildquelle: http://www.isar-kiesel.de

Korngrößenbereich: Flussschotter umfassen einen weiten Korngrössenbereich. Im Gegensatz zu glazialen Schottern tritt allerdings der Feinanteil (Sand, Silt) sehr stark zurück.

 

Versteinerungen
Mit etwas Glück kann man Fossilien (Versteinerungen) bzw. deren Abdrücke finden.
Besonders (makro-)fossilreich sind neben Gesteinen der Kössener Schichten, Riffkalke der oberen Trias, der Allgäuschichten (=Liasfleckenmergel) sowie manche Steine des Helvetikum und der Molasse.

Hier als Beispiel Gerölle mit Korallen (rechts) und Muschelschalen (links und unten)

Fossilien

Bildquelle: http://www.isar-kiesel.de

 

Geschiebe
Als Geschiebe bezeichnet man von Gletschereis (glazial) fortbewegtes Gesteinsmaterial, als Geröll von fliessendem Wasser (fluviatil) fortbewegtes Gesteinsmaterial. Amperschotter kann zu einem nicht unerheblichen Anteil als glazifluviatil transportiertes Material eingestuft werden, d.h. er hat beide Transportarten erfahren. Durch die Eisbewegung und die gegenseitige Reibung des Moränenmateriales von Innen- und Grundmoräne wurde das Geschiebematerial unter erhöhten Druckbedingungen geschrammt, gekritzt und poliert. Während die Kritzer schon nach kürzestem Transportweg im fliessenden Wasser nicht mehr erkennbar sind lassen Gerölle mit konkaven Formen, ausgeschliffenen Einbuchtungen, ihre Herkunft als vom Gletschereis transportiertes Material erkennen. Sie werden als Kehlgeschiebe bezeichnet.

 

Kieslückensystem
Das Lückenystem der Kiesbänke im Fluss und an seinen Ufern sowie an den Rändern von aufgelassenen Kiesgruben dient als Lebens- und Schutzraum für Kleinlebewesen, insbesondere Fliegen- und Käfer-
larven sowie Fischlaich. Von ihnen ernähren sich Wasservögel wie Flussregenpfeiffer, Bachstelze und Wasseramsel. An ganz wenigen Stellen in Seitenbächen lebt auch noch die Bachmuschel. Steilwandige
Uferanbrüche sind ideale Stellen, an denen Eisvögel ihre Brutröhren anlegen können.

 

Sohlrampen
An mehreren Stellen der regulierten Amper mussten Sohlrampen aus Wasserbausteinen eingebaut werden, um das Geschiebe zurückzuhalten und zu verhindern, dass sich der Fluss eingräbt und die Ufer
nachbrechen. Hier sieht die sonst zahme Amper aus wie ein wilder Gebirgsfluss.

 

Quellen
- http://www.isar-kiesel.de
- http://www.die-natur.gewinnt-immer.de Faltblatt zu Projekt 606 Amperkiesel und Co.

- http://www.wikipedia.de

 

Logbedingungen
Um diesen EC loggen zu können, erfülle folgende Aufgaben und schicke sie mir
unter Verwendung Deines GC-Namens sowie des EC-Namens zu. Du darfst danach gleich loggen. Falls etwas nicht passen sollte, melde ich mich bei Dir. Bitte keine Lösungen in Deinem Log. Ich behalte mir vor, diesen dann kommentarlos zu löschen.

(1) Die Koordinaten zeigen auf eine Kiesbank in der Amper. Beschreibe kurz mit eigenen Worten, wie diese Kiesbank entstanden sein könnte und welche Gegebenheiten hier vor Ort dafür notwendig sind (mindestens zwei Faktoren).

(2) Bei Niedrigwasser ist das Wasser maximal knöchelhoch. Gehe nun auf diese Kiesbank und betrachte Dir die Kieselsteine als Ganzes hinsichtlich Größe, Form und Farbe (wie sie auch im Listing beschrieben sind). Welche Gemeinsamkeiten stellst Du fest, welche Unterschiede? Begründe kurz Deine Antwort.

ACHTUNG: Mach dies nur bei Niedrigwasser und/oder bei schwacher Strömung. Bring Dich nicht selbst in Gefahr!

Alternativ kannst Du diese Aufgabe auch vom Ufer aus lösen.

(3) Nahe den Koords findest Du am westlichen Mast der Windevorrichtung einige Kiesel. Manche von ihnen weisen aderartige Gefüge im Stein auf. Ist diese Aderstruktur bei allen gleich oder weisen sie Unterschiede auf (z. B. Netzstruktur, paralleler Verlauf)? Begründe auch hier kurz Deine jeweilige Antwort.

(4) Klaube Dir an dem Mast einen der Kiesel auf und beschreibe es unter Verwendung der im Listing genannten Merkmale (Größe, Form, Körnung, Farbe, Alter, Gefügemerkmale, etc.). Füge optional ein Foto des Kiesels Deinem Log bei (freiwillig, keine Logbedingung!).

Lege danach bitte den Stein dorthin wieder zurück.

(5) Gehe nun auf dem Feldweg parallel zum Ufer etwa 100m flussabwärts entlang. Was findet Du hier in der Amper vor? Warum wurde dies angelegt?

(6) Freiwillig: Mache optional ein Bild von Dir / Deinem GPS an der Amper und füge es Deinem Log bei.


Viel Spaß beim Lösen dieses Earthcaches. Ich freue mich auf Deine Antworten!

Als Belohnung darfst Du dann folgendes Banner in Dein Profil einbinden:

Amperkiesel_Banner

<p style="text-align: center;"><a href="http://coord.info/GC64KVK"><img alt="Amperkiesel" height="120" src="http://cirdan5.lima-city.de/GC64KVK/Amperkiesel_banner.png" title="Earthcache Amperkiesel"</a></p>

 

ACHTUNG: Bitte nordwestlich (vor) der Windachbrücke an der Stegener Staße am Klärwerk parken, wenn Du von Eching her kommst. Hinter der Brücke hat die Polizei mit hohem Bußgeld wegen Falschparken im Naturschutzgebiet gedroht. Auch wenn dort keine Beschilderung auf ein Parkverbot hinweist, geh die knappe 100m weiter zu den einzelnen Stationen. 

 

Additional Hints (No hints available.)