Der Buddha von Arguamul
Seit geraumer Zeit steht nun schon ein großer, marmorner Buddha in einem Holzverschlag an der Dorfstraße von Arguamul. Die Einwohner verehren ihn und legen ihm Münzen in die Hand. Angeblich soll das von Wundstarrkrampf heilen und ausserdem auch Regen bringen. Sagen sie. Man kan ja schließlich nie wissen...
Ursprünglich stammt der Buddha von Arguamul aus Singapur. Dort hatte ihn ein zugewanderter Neuinsulaner als exotische Dekoration für seine neue Finca auf Gomera gekauft und per Container herüberschippern lassen. Der anschließende Schwertransport über die Insel funktionierte dann aber leider nur bis ins Dorf. Dort endete die asphaltierte Straße, und der Tieflader kam nicht weiter. Die 2 Tonnen Marmor jedoch erwiesen sich anschließend als viel zu schwer, um sie bis hinauf zur Finca zu schaffen. Schließlich ist kein Esel stark genug dafür. Zersägen ging irgendwie auch nicht und wäre ja wohl auch eine Sünde gewesen. So also steht der Buddha auch heute noch in seiner Transportkiste an der Dorfstraße und macht dort - wenn man ihm genügend Münzen in die Hand drückt und fest genug daran glaubt - Regen.
(Valle Bote Ausgabe No 86)
Mittlerweile konnte sich der Heilige aus seinem Korsett befreien!