Der Erdfall
Silberhohl bei
Seesen
Nördlich der Stadt Seesen am nordwestlichen Harzrand treten
ebenso wie im Stadtgebiet selbst zahlreiche Erdfälle auf. Die
größten und bekanntesten sind das ‚Silberhohl’ in der
Nähe der Winkelsmühle und der ‚Reddekolk’ im
Stadtgebiet südwestlich des Bahnhofs.
Ein
Erdfall ist der plötzliche Einsturz des Untergrundes infolge eines
durch chemische oder physikalische Verwitterungsvorgänge
entstandenen darunterliegenden Hohlraums (Salz- oder Gipsauslaugung
durch Grundwasser). Erdfälle variieren in Durchmesser und
Tiefe, deren Werte liegen zwischen 1m und 600 m.
Die
durch einen Erdfall entstehende Erdsenkung wird aufgrund ihrer Form
im geotechnischen Sprachgebrauch als Erdfalltrichter
bezeichnet. Oft entwickeln sich in Erdfalltrichtern Seen
(Reddekolk) oder auch Moore (Silberhohl).
Am
westlichen Harzrand nördlich der Stadt Seesen befindet sich der
Erdfall Silberhohl. Er entstand vor ca. 5000 Jahren durch die
Auslaugung von Salz im liegenden Zechstein. Der hangende
Buntsandstein, in dem sich der Erdfall heute befindet, wurde beim
Einsturz des Hohlraumes durchschlagen. Das Moor, das sich seit 5000
Jahren im Silberhohl entwickelt, weist mittlerweile eine
Torfmächtigkeit von XX m auf.
Die
Verteilung der Erdfälle in Seesen und Umgebung folgt streng einer
NNE-SSW streichenden Linie. Sämtliche Erdfälle sind hier in den
Schichten des Unteren Buntsandsteins und Quartärs eingetieft,
welche die lösungsfähigen Gesteine der Zechstein-Formationen
überlagern.
Zur
Zeit des Oberen Perms (Zechstein-Zeit) vor ca. 270-300 Mio. Jahren
wurde der gefaltete Harz von einem flachen Meer überflutet: dem
Zechsteinmeer.
In diesem Meer lagerten sich über einen Zeitraum von mehreren
Millionen Jahren mehrere hundert Meter mächtiger Sedimente
ab.
Immer wieder kam es durch das damals herrschende trockene Klima zur
vollständigen Verdunstung des Wassers in diesem Meer. Beim
Verdunsten des Meereswassers fielen die im Wasser gelösten Stoffe
(Salze) aus und lagerten sich auf dem Meeresboden ab, und zwar in
der Reihe ihrer zunehmenden Löslichkeit: zuerst die am schwersten
löslichen Salze (Karbonate), dann die Sulfatsalze, und zum Schluss
die Chlorid-Salze (Kochsalz, Kaliumchlorid).
Dann jedoch stieg der Meeresspiegel wieder, es floss neues,
salzhaltiges Wasser in die Mulde und bei seinem erneuten Eindampfen
wiederholte sich die Ablagerung dieser Salze.
Vermutlich findet die Lösung der Evaporite des
Zechsteins (Gips-/Anhydritsteine, Kalksteine) entlang der NNE-SSW
streichenden Störungen des Harzwestrand-Abbruchs bevorzugt statt
oder die Störungen begünstigen das Hochbrechen der Hohlräume an die
Oberfläche, woraus die auffällig lineare Anordnung der Erdfälle
resultiert.
Aufgaben:
1.
Mache bitte ein Foto von dir mit/oder deinem GPS vor der Infotafel
(Option, EHRENSACHE
oder nicht??)!
Beantworte die folgenden Fragen:
2.
Wie dick ist die Torfschicht mittlerweile?
3.
Seit wann ist diese Fläche Naturschutzgebiet, wie viele ha umfasst
sie?
Stellt
zu eurem Log das Foto ein und schickt mir die Antworten. Wenn etwas
nicht ok ist, melde ich mich.
Logs ohne Antworten werden
gelöscht.
The Sinkhole "Silberhohl" near
Seesen
To the north of the city of
Seesen in the northwest Harz edge appear just as in the city even
numerous sinkholes. Biggest and best known are this "Silberhohl"
near Winkelsmühle and "Reddekolk" in the city southwest of
the railway station.
A sinkhole is the sudden collapse of the
subsoil as a result of a lying underneath hollow cavity resulted by
karst processes - chemical or physical dissolution (salt or gypsum
exhaustion) by ground water. Sinkholes vary in diameter and depth,
values lie between from 1m and 600 m.
The earth lowering originating from a sinkhole
is called on account of its form in the geotechnical usage sinkhole
funnel. It often happens that lakes (Reddekolk) or moors
(Silberhohl) develop in sinkhole funnels.
In the western Harz edge to the north of the
city of Seesen there is the "Silberhohl". It originated approx.
5000 years ago from the solution of salt in the recumbent
Zechstein. The hanging Buntsandstein in which the sinkhole is today
was broke through by the collapse of the hollow cavity. The moor
which develops for 5000 years in the Silberhohl shows meanwhile
a thickness of XX m.
The distribution of the sinkholes
in Seesen and surroundings strictly follows a NNE-SSW gliding line.
All sinkholes are here in the layers of the lower federal sandstone
and Quartärs which overlay the rocks capable of solution of
the Zechstein formations.
At the moment of upper Perm (Zechstein time)
before approx. 270-300 million years the folded Harz was
flooded by a level sea: to the Zechstein Ocean.
In this ocean deposited for a
period of several million years several hundred metres of mighty
sediments.
Over and over again it came by dry
climate to the entire vaporisation of the water in this sea. While
evaporating the sea water the materials became solved in the water
(salts) fell out and deposited on the ground of the ocean, namely
in the row of her increasing solubility: first the most hardly
dissolvable salts (carbonate), then the sulphate salts, and in the
end the chloride salts (cooking salt, potassium
chloride).
Then, nevertheless, the ocean
level rose again, new, salty water flowed into the hollow and with
its renewed evaporating the deposition of these salts
recurred.
The solution of the Evaporite of the Zechstein
(gypsum and Anhydritstones presumably takes place, limestones)
along the NNE-SSW to gliding disturbances of the Harz west edge
demolition preferentially or the disturbances favour the high-level
break of the hollow cavities to the surface from which the
conspicuously linear arrangement of the sinkholes
results.
Tasks:
1. Please take a photo of you
with/or your GPS in front of the info board (option, question of
honor!).
Answer the following
questions:
2. How thick is the moor
meanwhile?
3. When did this area become a
nature reserve and how many ha does it enclose?
Add the photo to your log and mail me the
answers. If something is not correct, I will tell
you.
Logs without answers are
extinguished.
Ihr befindet euch in einem Naturschutzgebiet! Verlasst
die Wege nicht und leint die Hunde an!
You are
in a nature reserve! Do not leave the ways and keep your dogs by
leash!
Literatur:
Deicke, M. (2005) Ablagerungen in Karsthohlformen des West- und
Südharzrandes als Archive der Umweltgeschichte. Mitt. Verb. dt.
Höhlen- u. Karstforsch., 51 (1), S. 11 - 13.
Literatur:
Deicke, M. (2005) Ablagerungen in Karsthohlformen des West- und
Südharzrandes als Archive der Umweltgeschichte. Mitt. Verb. dt.
Höhlen- u. Karstforsch., 51 (1), S. 11 - 13.