Der Hauptbahnhof
Anstelle des Böhmischen Bahnhofs 1892-97 von Ernst Giese, Paul Weidner und Arwed Rosbach erbaut. Die dreischiffige Stahlbogenhalle besitzt 18 Bahnsteige, im Mittelschiff (Spannweite 50 m) ebenerdig als Kopfbahnhof, in den Seitenschiffen (Spannweiten 30 m) als Hochbahnsteige für den Durchgangsverkehr.
Umbau Hauptbahnhof
Der Dresdner Hauptbahnhof wird nun fast als letzter der großen Deutschen Bahnhöfe von der "Deutschen Bahn AG" saniert. Er bekommt anstatt eines Glasdaches ein neues Membrandach, einem Material aus äußerst reißfesten Gewebe (Teflon-Dach aus Glasfaser).Die Farbe des Materials ist Weiß. Es laesst je nach Sonnenintensitaet verschiedene Farbtöne des Tageslichtes durchscheinen oder reflektiert es auf der Außenseite (was bei grauem Wetter allerdings kaum vom Himmel zu unterscheiden sein wird). Die selbstreinigende Teflon-Membran stammt von der Firma "Sky-span" in Rirnsting am Chiemsee. Sie ist nicht einmal einen Millimeter dick, jedoch aufgrund ihrer Eigenschaften extrem wetterfest.
Ebenfalls gründlich saniert wird die imposante Eisenkonstruktion der 3 großen Hallenboegen, zur Entstehungszeit um 1892 das Modernste an europäischer Ingenieurleistung im wilhelminischen Deutschland und die große Eingangshalle mit Kuppel.
Der ehemalige separate Eingang für die sächsische Königs- familie (später Kino) wird als neuer Eingang für die Reisenden des Zentralen Omnibus Bahnhof, der am westlichen Ende des Wiener Platzes entstehen soll, ausgebaut. In finanzieller Abwägung ist z.Z. eine neue Überbrückung der Mittelhalle und damit ein westlicher Zugang zu allen Bahnsteigen.
Offene Kuppel - Mehr Licht
Die Kuppel wird sich stark an die ehemalige Gruenderzeitform anlehnen, ohne sie komplett zu kopieren. Jene ehemals offene Glaskuppel ließ ab 1892 Tageslicht in die Halle scheinen. In der Nachkriegszeit war die beschädigte Kuppel vereinfacht repariert und mit einem spitz zulaufenden, schiefergedeckten Dach gedeckt worden, das die Kuppel völlig verschloß. Der Hauptteil der alte Eisen-Konstruktion der alten Belle Epoque Kronen-Form wurde dabei wiederverwendet. Aber man zog eine Zwischendecke ein, die die einstige prachtvolle Wirkung dieser Kathedrale des modernen Verkehrs stark beeinträchtigt hatte. Nun 2006 wird die Eingangshalle zum Stadtjubilaeum wieder hell durchlichtet sein und ein Stück Erhabenheit ausstrahlen.
Lichtdurchflutet werden in Zukunft auch die hohen, gewoelbten Hallen rechts und links der Kuppelhalle Reisende erfreuen, desgleichen die beiden ehemaligen Speisesäle, welche ab 2006 dann ebenfalls direktes Tageslicht erhalten.
Die beiden Ecktürme der Hauptfassade, in den 70er Jahren ihres gruenderzeitlichen Turmaufsatzes, der Fenster und eines umlaufenden Balkons beraubt, werden denkmalpflegerisch erneut hinzugefügt.
Sophisticated mind
Der neue Bahnhof von Foster respektiert die klassische Stahlbogenkonstruktion der drei Hallen. Das ist innerhalb der Moderne keineswegs eine Selbstverständlichkeit.
In Dresden hätte während eines radikalisierten Modernisierungschubes nach 1969 der Hauptbahnhof komprosmisslos seine Gestalt verloren - siehe Foto der Planungen aus dem Jahr 1969.
Am westlichen Ende war bereits damals ein neuer Busbahn-hof konzipiert, der jedoch vollständig die eindrucksvollen Hallenboegen aus Stahl und Glas beseitigt hätte.
Dank einer verantwortungsvollen starken Bürgerschaft, die in den 80er und 90er Jahren verstärkt auf die zu schützenden Errungenschaften der historischen Stadt aufmerksam machte, kann nun im neuen Jahrhundert ein aufgeklärtes und liberal- gemäßigtes Bewusstsein in einer ausgeglichenen Balance zwischen Fortschritt und Tradition erwachsen.
Viel Spass beim suchen ToKer.
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