Dieser Cache führt Euch zum Gewerbehof Wrangelstraße 34-36, der eine wechselvolle Geschichte hinter sich hat.
1892 war hier die Kunstwollfabrik Voigt ansässig. Im Jahr 1902 übernahm die Lederfabrik Emil Köster die Räumlichkeiten und baute diese schrittweise aus. Hier wurde Schafleder mit Chrom gegerbt, das unter dem Namen "Chevrolin" bekannt wurde. Ein Drittel des Umsatzes wurde mit der bei der Produktion anfallenden Schafwolle erzielt. 1914 wurde die Fabrik durch ein Großfeuer vernichtet und konnte auf Grund des ersten Weltkriegs erst 1917 wieder aufgebaut werden. Emil Köster baute dann ein neues Werk in Gadeland und verkaufte das Altwerk 1920 an die Adler & Oppenheimer AG. Der aus dem Elsaß stammende Lederkonzern baute die Fabrik weiter aus und beschäftigte 1924 ca. 1200 Mitarbeiter. Pro Jahr wurden 2,5 Millionen Schaffelle verarbeitet. 1938 wurden die jüdischen Besitzer enteignet, die Firma wird in "Norddeutsche Lederwerke AG" umbenannt. Während des zweiten Weltkriegs werden die Gebäude als Wohn- und Gemeinschaftslager für Zwangsarbeiter genutzt und tragen auch erhebliche Kriegsschäden davon. Die "Norddeutschen Lederwerke" bestehen noch bis 1966, dann muß aufgrund der Wirtschaftskrise die Produktion eingestellt werden.
Zwischenzeitlich wurden die Gebäude unter anderem von Einheiten des Katastrophenschutzes, von einem Möbelhaus, als Lager und als Diskothek genutzt.
Beachtenswert ist außerdem die Fabrikantenvilla aus dem Jahr 1892, die sich zwischen den Industriebauten verbirgt.
Obwohl noch Teile des Komplexes genutzt werden, mutet alles sehr wie ein "Lost Place" an! Ob Ihr hier am Abend noch herkommen wollt, müßt Ihr selber entscheiden!