Tristrant
[Tristr]ant zu sîme hêren:
«waz m[ac]h iz uc[h gewerren,
des ûch diu frowe heizit biten,
daz ir irn [lantsiten
mit] ir wellent begân?»
dô vrâgite der cuoning [sân,
was siten] ir lant habite.
Tristrant ime sagete,
da[ne sold niht] lîhtis sîn,
suwenne sô diu cuonigîn
z[uo dem êrsten bî im lêge],
durh daz si nieman ne sage
biz si [morgens wider ûf] stunde.
wie wol er ir des gunde,
sprac[h der cuoning zuo] sîneme neben.
er wolt im den gewa[lt geben,
daz er] selbe wêre
des nahtis kamerêre.
daz [er diu lîht leschte],
wann er wol weste,
wie iz gescien solt[e
und suwaz diu] frowe wolte,
daz er daz alliz tête,
m[it vlîz er in des bête].
[Das Magdeburger Fragment; Ende 12. Jahrhundert; Preußische Staatsbibliothek, Ms. germ. Quart. 661. Ergänzungen nach der Ausgabe von Hadumod Bußmann,Tübingen 1969]
Die Erzählung von Tristan und Isolde ist ein romantische Tragödie des europäischen Mittelalters, heute hauptsächlich bekannt von Richard Wagners Oper 'Tristan und Isolde' aus dem 19. Jahrhundert.
Gelehrte sind sich uneinig über den Ursprung des Tristranten; manche glauben dass er einen keltischen Ursprung hat, andere denken dass der Ursprung in der persischen Erzählung 'Vis u Ramin' aus dem 11. Jahrhunder liegt. Aber da keine komplette Version der ersten Tristrant Legende mehr besteht kann keine sichere Aussage über ihren Ursprung und Alter getroffen werden.
Eilhart von Oberg
Die älteste noch bestehende vollständige Version des Tristan und Isolde-Eposses ist von dem deutschen Dichter Eilhart von Oberg (oder Oberge nach dem vermuteten mittelhochdeutschen Dativ des Ortsnamens). Seine Version, die auf französischen Vorbildern basiert, wurde irgendwann zwischen 1170 und 1190 geschrieben.
Die Herkunft Eilharts ist ungewiss, aber es existieren zehn urkundliche Erwähnungen eines Eilhardus de Oberch zwischen den Jahren 1189 und 1227, in denen er als Zeuge Heinrichs des Löwen, Kaiser Ottos IV. und des Pfalzgrafen Heinrichs auftritt. Es gibt auch eine Erwähnung im Güterverzeichnis des Grafen Siegfried II. Demnach würde es sich bei Eilhart um einen Braunschweiger Ministerialen vom Hofe seines Dienstherren Heinrichs des Löwen aus dem noch heute existierenden Ort Oberg handeln.
Auch ist fraglich ob der heutige Name Eilhart von Oberg wirklich stimmt da der Name Eilhardus de Oberch als Verfasser des Tristrant nur in einem überlieferten Text vorkommt (von Hobergin her Eylhart, Dresdner Handschrift). In anderen Handschriften des Tristrant finden sich für den Verfasser weitere Namensformen: von Ogerengen Enthartte (Berliner Handschrift), von Baubenberg Segehart (Heidelberger Handschrift) und Dilhart von Oberet (Augsburger Druck des Prosa-Tristan).
Der Cache
Weil es in Oberg ein Eilhart-von-Oberg-Weg gibt aber weiter der Ort sich wenig um den möglicherweise berühmten Bewohner kümmert, haben wir diesen Cache dort verteckt. Wenn man in der Oststrasse parkt und den Eilhart-von-Oberg-Weg entlang läuft hat man einen guten Blick auf das Oberger Rittergut, dessen Gebaeude im 19. Jahrhundert auf den Fundamenten des mittelalterlichen Gutes errichtet wurden.
Da wir nicht in Oberg (oder Deutschland) leben, wird der Cache durch die Familie in der Nähe unterhalten.
Quellen
The Arthurian Handbook, 1988, Norris J. Lacey & Geoffrey Ashe, p.105-109.
Oberger Blätter, Heimat-Verein Oberg, Lfd.-Mr. 52, Ausgabe 05/05.
Bibliotheca Augustana
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