Dunkelheit, Schmerzen, Übelkeit.
Irgendetwas krabbelt auf dir und um dich herum.
Langsam öffnest du deine Augen, musst sie aber gleich wieder
schließen, da dich das helle Sonnenlicht blendet. Auf einmal beißt
dich etwas in die Hand, vor Schreck reißt du deine Augen weit auf
und dein Blick trifft den einer Ratte. Der leicht spitze Schädel
aus dem dich zwei runde, schwarze Augen neugierig mustern, ist von
einem braunen Fell, durchzogen mit grauen Strähnen, bedeckt. Die
leicht orangefarbenen Nagezähne sehen aus dieser Nähe bedrohlich
aus.
„Ratte?“, denkst du dir, „das ist aber eine verdammt große
Ratte!“
Als das Vieh bemerkt, dass du noch nicht tot bist und aufstehen
willst, ergreift es die Flucht und stürzt sich in den Fluss. Als du
wackelig auf den Beinen am Flussufer stehst, spürt du eine Übelkeit
in dir hochkommen und übergibst dich erst mal. Schwindel, Kopfweh
und ein flaues Gefühl in der Magengegend verhindern, dass du dich
rasch orientieren kannst.
„Wo bin ich hier?“ fragst du dich, „Wie bin ich hierher
gekommen?“
Dein Blick schweift herum und du versuchst dich an irgendetwas
erinnern zu können.
In deiner näheren Umgebung entdeckst du zwischen den Bäumen am
Flussufer mehrere Unterstände, welche anscheinend Fischern Schutz
vor Regen bieten sollen.
Auf dem gegenüberliegendem Flussufer befindet sich ein bewaldeter
Hügel, der dir die Sicht auf das dahinterliegende Land verwehrt.
Als sich dein Blick nach Osten wendet, siehst du eine kleine Stadt,
von welcher ein paar leise Geräusche an dein Ohr dringen.
Du bemerkst, dass der Fluss südlich von deiner Position aufgestaut
wird. Auf dem ruhigen Gewässer tummeln sich ein paar Schwäne, Enten
und diese merkwürdigen Ratten.
Nachdem du dir erst einmal einen ersten Überblick über die Umgebung
verschafft hast, weißt du noch nicht, was du als nächstes tun
sollst. Als dein Blick wieder zufällig zu den Unterständen zwischen
den Bäumen fällt, bemerkst du etwas, was nicht dorthin gehört. Da
du von deinem Standort aus nicht genau erkennen kannst, um was es
sich handelt, begibst du dich zu dem hölzernen Unterstand um dir
die Sache genauer anzusehen.
Etwas schwach auf den Beinen näherst du dich leicht schwankend dem
Unterschlupf. Unter der Dachkonstruktion findest du zwei Behälter,
in denen sich anscheinend ein paar Gegenstände, den Geräuschen
nach, welches du vernimmst, als du sie leicht schüttelst, befinden.
Du blickst dich noch einmal um, ob dich niemand beobachtet, dann
setzt du dich nieder und öffnest den ersten Behälter.
Darin befinden sich ein paar merkwürdige kleine Gegenstände, welche
du als Kinderspielzeug identifizieren kannst, einen
zusammengeklebten Stapel Pergament, auf der komische Namen und
Datumseinträge stehen.
In der zweiten Schachtel findest du eine Schriftrolle.
Als dein Blick auf diese Schriftrolle fällt, weißt du, dass sie
etwas besonders ist, vielleicht steht darin ja auch etwas darüber,
was dir wiederfahren ist. Vorsichtig nimmst du die Schriftrolle aus
dem Behälter und entrollst sie langsam.
Nachdem du den Text gelesen hast, kommt deine Erinnerung
schlagartig zurück.
Du bist ein Mitglied eines Ritterordens der den Namen
„Schwertritter“ trägt. Vor ein paar Tagen hast du von deinen
Ordensmeister, Raven Stormcloud, eine Nachricht erhalten, in der er
dich bat so schnell wie möglich zu ihm zu kommen. In seinem
Schreiben erwähnte er aber nicht um was es ging. Da du ein
pflichtbewusstes Mitglied des Ordens bist, hast du dich
unverzüglich auf den Weg zu ihm gemacht. Doch kurz vor dem Ziel
wurdest du überfallen, auf heimtückische, feige Art und Weise
hinterrücks niedergeschlagen und ausgeraubt. Der heftige Schlag auf
den Hinterkopf verursachte nicht nur eine große Beule, sondern
schickte dich auch für fast einen ganzen Tag ins Land der Träume.
Du bist froh darüber, dass die Banditen dir noch deine Kleidung
gelassen haben, da sie dir ansonsten alles gestohlen hatten.
Du hoffst darauf, dass dieser Überfall auf dich nichts mit dem
Schreiben deines Meister zu tun hat und du nicht zu spät zu ihm
gelangen wirst.
Ein wenig verwundert bist nur über die Schriftrolle, die du in dem
versteckten Behälter gefunden hast. „Warum hat Raven diese
Nachricht dort versteckt?“ fragst du dich immer wieder.
Nachdem du ein paar Minuten lang über dieses Rätsel nachgedacht
hast und noch einmal einen Blick auf das nahegelegene Städtchen,
dass Rotaiaborgo sein müsste, geworfen hast, lässt du davon ab und
machst dich auf den Weg zum Francomons.
Du überquerst den Fluss bei der Wehr, welche den Fluss aufstaut und
entdeckst gleich darauf rechter Hand einen kleinen Bach, der sich
wie eine Schlange den Hügel herabwindet. Du entdecktst eine im Wind
leicht rotierende Sonnenscheibe, welche an einem der jungen
Bäumchen festgemacht ist.
Die Reichsstraße, auf welcher du dich gerade befindest, schlängelt
sich den Berg hinauf. Bereits in der ersten Kehre führt rechts ein
Forstweg in den Wald hinein, welchen du nun folgst. Der kleine Bach
befindet sich dabei immer auf deiner rechten Seite. Schon nach
kurzer Zeit teilt sich der Weg, du aber gehst geradeaus
weiter.
Kurz darauf endet der Weg, nur ein kaum sichtbarer Tierpfad führt
geradeaus weiter leicht den Hang hinauf. Ein paar mal lässt du
deinen Blick durch den Wald schweifen, lauscht auf jedes Geräusch,
dass dir zu Ohren kommt, kannst aber, zu deiner Zufriedenheit,
nichts Verdächtiges hören und keine Verfolger entdecken.
Raschen Schrittes folgst du den Tierpfad hangaufwärts, bis du
wieder auf einen breiten Forstweg stößt. Dort wendest du dich nach
rechts und folgst dem Weg, vorbei an einem morschen Wachturm tiefer
in den Wald hinein.
Um eventuelle Verfolger abhängen zu können, entschließt du dich,
nicht direkt zum Francomons zu gehen, sonder einen kleinen Umweg
einzuschlagen.
Dem Waldweg folgend läufst du an der ersten Weggabelung geradeaus
weiter, an der nächsten wendest du dich nach links und an der
dritten Kreuzung wieder nach rechts und folgst dem Weg den Hang
hinauf. Du hoffst, dass die Hacken, die du schlägst, etwaige
Verfolger verwirrt, sodass sie dir nicht mehr folgen können. Du
versuchst auch so leise wie möglich aufzutreten, um nicht die
Bewohner des Waldes aufzuscheuchen und auf dich aufmerksam zu
machen. Wie du aus deiner Ausbildungszeit weist, gibt es hier ein
paar Tiere, welche dir gefährlich werden könnten.
Der Forstweg, dem du nun den Hang hinauf folgst, führt entlang
einer kleinen Schlucht, welche sich auf deiner rechten Seite
befindet. Linkerhand passierst du einen weiteren Wachturm, der aber
noch benützt aussieht. Deshalb schleichst du so leise wie möglich
an dem Posten vorbei bis zur nächsten Kreuzung, an der du geradeaus
weiter den Hang hinauf gehst.
Auch bei den nächsten zwei Weggabelungen folgst du dem Weg den Hang
hinauf. Bei der zweiten Kreuzung fällt dir ein efeuberankter Baum
auf. Etwas merkwürdig ist nur, dass die anderen Bäume frei von Efeu
sind. Aber du machst dir deswegen keine weiteren Gedanken sondern
eilst weiter den Hang hinauf bis du in einigen Schritten Entfernung
bereits den Waldrand, an dem ein paar Holzstapel stehen, sehen
kannst und auf der Wiese dahinter entdeckst du ein Gehöft. Doch
noch bevor du zu dem Waldrand kommst, bemerkst du, dass in einem
Baum auf der rechten Seite des Weges, etwas eingeritzt worden
war.
Du siehst dir die Zeichen genauer an und kannst auf anhieb den
Namen „David“ entziffern. Aber die restlichen Zeichen sagen dir
überhaupt nichts. So viel du weißt, hieß einer der Ordensmeister
der Schwertritter David Numicosa. Diesem Zeichen nach dürftest du
dich noch immer auf dem richtigen Weg zum Francomons
befinden.
Erst jetzt bemerkst du den fast nicht mehr erkennbaren Tierpfad,
der hier vom Forstweg rechts wegführt. Ohne zu zögern folgst du
diesem Pfad immer parallel zum Waldesrand, der sich auf deiner
linken Seite befindet, bis du am Waldesrand eine Futterstelle für
Tiere und gleich daneben einen Wachturm siehst. Dort kommst du
wieder auf einen etwas breiteren Pfad, welchen du entlang läufst,
und immer wieder einen Blick auf den Waldrand zu deiner linken
wirfst.
Schon nach kurzer Zeit kommst du zu einer Weggabelung. Der linke
Pfad führt aus dem Wald hinaus, während der Rechte hangabwärts
führt. An einem Baum bemerkst du seltsame Runen, die du noch nie
zuvor gesehen hast. Als du eine gewisse Ähnlichkeit mit den Runen
der Drachengeborenen erkennst, läuft dir ein kalter Schauer über
den Rücken.
„Sollten die Drachengeborenen auch bereits hier aktiv sein?“ fragst
du dich, „Wenn ja, mögen die Götter mir bei meiner Queste
beistehen!“
Deine Blicke schweifen wieder durch den Wald auf der Suche nach
etwas, dass nicht hierher gehört, doch du entdeckst nichts.
Daher folgst du dem Forstweg der stetig den Hang hinunter führt
vorbei an einem Drillings und Vierlingsbaum auf der rechten Seite
des Weges bis zur nächsten Weggabelung. Dort wendest du dich nach
links und folgst dem Pfad bist du vor einer Schlucht stehst. In der
Talsohle der Schlucht entdeckst du einen kleinen Bach und auf der
gegenüberliegenden Seite erkennst du zwischen den Bäumen einen
Forstweg.
Du versuchst eine passende Stelle zu finden, an welcher du die
Schlucht überqueren kannst. Da du aber nirgends eine Brücke
entdecken kannst, gehst du etwa 100 Schritt am Rande der Schlucht
bachabwärts, bis du eine Stelle findest, an der du relativ
gefahrlos in die Schlucht hinabsteigen kannst.
Am Boden der Schlucht angekommen, bemerkst du auch sogleich die
moosbewachsene Brücke und überquerst, um die Balance kämpfend, den
Bach.
Auf der anderen Seite angekommen, folgst du einem Tierpfad den
steilen Hang hinauf, wobei du ab und zu die Hände zur Hilfe nehmen
musst, bis du zu der Straße kommst, welche du von der anderen Seite
aus gesehen hast. Dort wendest du dich nach links und folgst dem
Forstpfad bergauf.
Da du dich nun langsam deinen Ziel näherst, blickst du immer wieder
über deine Schultern um festzustellen, ob du verfolgt wirst. Die
Nachricht, die Raven Stormcloud dir hinterlassen hat, darf auf
keinen Fall in die Hände der Drachengeborenen fallen.
Es dauert nicht lange und du kommst zu einer weiteren Weggabelung.
Links und rechts setzt sich der Forstweg weiter fort, und geradeaus
führt ein Trampelpfad leicht hangaufwärts weiter.
Schnellen Schrittes folgst du dem Trampelpfad den Hang hinauf. Vor
dir kannst du bereits den Waldrand erkennen. Etwa 30 Schritt vor
dem Waldrand, auf cirka der Hälfte der Strecke von der Weggabelung
zum Waldrand, entdeckst auf der linken Seite des Pfades einen
großen Baum, mit einem der mächtigsten Stämme der hier stehenden
Bäume.
Hier bleibst du stehen und siehst dich noch einmal genau um. Du
konzentrierst dich auf jedes Geräusch, dass an deine Ohren dringt,
beobachtest deine Umgebung sehr genau, doch, den Göttern sei Dank,
entdeckst du nichts Auffälliges. Nur ein paar harmlose Tiere des
Waldes huschen in einiger Entfernung an dir vorbei. Alles hier
scheint seine Richtigkeit zu haben.
„Endlich am Ziel“, flüsterst du leise und machst dich auf die Suche
nach der Nachricht, welche dein Ordensmeister hier hinterlassen
hat.
Hinweise:
1) In dem ersten Gegenstand findet ihr nicht nur eine
Schriftrolle, sondern auch eine Zahl. Merkt euch diese, da ihr sie
später noch brauchen werdet.
2) Bitte die in den "Schachteln" gefundenen Schriftrollen nicht
entfernen.
3) Bitte die Cachebox sorgfältig behandeln und auch wieder gut
tarnen.