Gedanken des Künstlers Volker Krebs zu seiner Figur „Zwischen den Schneiden“
Eine überlebensgroße Figur aus pfälzischem Sandstein steht zwischen zwei fünf Meter hohen Stahlformen. Scherengleich klemmt das Metall die Figur ein. Diese widersetzt sich dieser Bewegung, indem sie eine balkenähnliche Form, die aus ihrer Schulterpartie erwächst zwischen die Schneiden trägt. Dadurch wird die Bedrohung angehalten und der Körper bleibt unversehrt.
Auf den ersten Blick könnte man an ein Kruzifix erinnert werden, das ist aber nur ein abgeleiteter Teilaspekt der inhaltlichen Deutung. Ich verwende bewusst ein bekanntes Element, um meine Aussage darüber hinauszuführen.
Mir geht es nicht darum den leidenden und geschundenen Menschen darzustellen, sondern Wege aufzuzeigen, einer Bedrängnis etwas entgegenzusetzen und sie zu überwinden.
In unserem konkreten Fall verstehe ich meine Kunst nicht als Darstellung des Elends und der Frevel der NS-Diktatur. Der Betrachter sollte andere Aspekte und Assoziationen mitnehmen, deshalb der „unleidende“ Gesichtsausdruck der Figur.