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Codebreaker 4 - Norden gegen Süden Mystery Cache

Hidden : 4/9/2013
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:





Zu dieser Serie

Als bekennender Fan der Cryptomanic-Serie von mbretter und auch weil mich dieses Thema schon immer sehr interessiert hat, habe ich beschlossen, selbst eine kleine Serie von Kryptografie-Caches zu publizieren. Ähnlich wie ihr Vorbild wird auch diese Serie aus fünf Teilen und einem Bonus-Cache bestehen, die sukzessive, und nicht notgedrungen in der Reihenfolge ihrer Nummerierung erscheinen werden. Ein Unterschied zum bekannten Vorbild wird allerdings die Wahl der verwendeten Verschlüsselungsmethoden sein, die allesamt sogenannte manuelle Verfahren sind, d.h. zum Entschlüsseln der Codes werden keine besonderen Softwarekenntnisse oder -werkzeuge erforderlich sein. Ein Blatt Papier und ein Bleistift sollte reichen - Online-Tools und Smartphone-Apps wird man vergeblich suchen. Der Schwierigkeitsgrad der Caches bewegt sich zwischen ziemlich einfach und sehr schwierig. Auch der historische Hintergrund soll nicht unerwähnt bleiben, da ich gerade diesen Aspekt für besonders interessant halte.







Norden gegen Süden







Der Amerikanische Bürgerkrieg - auch bekannt als Sezessionskrieg - dauerte von 1861 bis 1865 und war der verlustreichste Krieg, der je auf dem Gebiet der Vereinigten Staaten ausgefochten wurde. Auch gilt er als der blutigste Krieg in der Geschichte der USA überhaupt und forderte mit 625.000 (neue Schätzungen des Historikers David Hacker von der Binghamton University sprechen sogar von 750.000) Toten mehr amerikanische Opfer, als die beiden Weltkriege, der Korea- und der Vietnamkrieg zusammen. Zwei Drittel der Opfer starben an Krankheiten, bedingt durch Unterernährung und die katastrophalen medizinischen und hygienischen Zustände im Verlauf des Krieges.

Auslöser für den Krieg waren einerseits die unterschiedlichen wirtschaftlichen und sozialen Strukturen von Nord- und Südstaaten und andererseits vor allem deren gegensätzliche Standpunkte, was die Sklaverei betraf. Dem weitgehend industrialisierten Norden, dessen Bundesstaaten die Sklaverei schon lange zuvor abgeschafft hatten, stand ein von Agrarwirtschaft dominierter Süden gegenüber, der seine Haupteinnahmen aus der Produktion von Baumwolle auf großen Plantagen bezog, die zum überwiegenden Teil von Sklaven bewirtschaftet wurden. Aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Weltanschauungen und Gesetzgebungen begann man bald, die verschiedenen Bundesstaaten in sogenannte Free States oder Slave States zu unterteilen. Da die Sklaverei durch die Verfassung der Vereinigten Staaten überall dort geschützt war, wo sie zur Zeit ihres Inkrafttretens bereits existiert hatte, entbrannte der Streit anfangs auch nicht an deren grundsätzlicher Frage, sondern an der Forderung der (von den Demokraten dominierten) Sklavenhalterstaaten nach dem Recht, diese auch auf ihre Territorien auszuweiten. Die Territorien, die zu dieser Zeit fast den gesamten Westen - mit Ausnahme einiger Pazifikstaaten - umfassten (siehe Karte), waren Gebiete, die noch nicht den Status von Bundesstaaten und somit auch keine eigene Regierung hatten. Alle Belange der Territorien waren ausschließlich durch Bundesgesetze geregelt und fielen daher direkt in den Zuständigkeitsbereich der Regierung und des Kongresses in Washington.

Die Nordstaaten und vor allem die Republikaner wollten ein Übergreifen der Sklaverei auf diese Gebiete verhindern, und als der Republikaner Abraham Lincoln 1860 zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde, trat mit ihm nicht nur ein erklärter Gegner der Sklaverei an die Spitze der Union, sondern auch jemand, der keine Zweifel darüber aufkommen ließ, dass er deren Ausweitung auf die Territorien nicht zustimmen würde.
Die unmittelbare Folge von Lincolns Wahlsieg war daher auch die Abspaltung von (anfangs) sieben Sklavenhalterstaaten von der Union und - noch vor der Amtseinführung Lincolns am 4. März 1861 - die Vereidigung von Jefferson Davis am 18. Februar zum ersten und einzigen Präsidenten der neu gegründeten Konföderierten Staaten von Amerika. Da die Union die Abspaltung als rechtswidrig verurteilte, schien ein Krieg unausweichlich. In einer letzten Anstrengung, diesen doch noch zu verhindern, wurde noch im Februar die Friedenskonferenz von Washington einberufen. Der angestrebte Kompromiss, die Ausweitung der Sklaverei nur auf neue Territorien zu beschränken, wurde jedoch von den Republikanern strikt abgelehnt und die Konferenz endete ohne Erfolg. Die Abspaltung der Südstaaten war somit unumkehrbar, und mit der Eröffnung des Feuers durch die Konföderierten auf Fort Sumter am 12. April 1861 begann nun auch offiziell der Krieg ...





Obwohl der Amerikanische Bürgerkrieg von beiden Seiten sehr schnell zum Weltanschauungskrieg hochstilisiert wurde - ging es doch vordergründig um die Befürwortung oder Ablehnung der Sklaverei - so waren die Motive der beteiligten Menschen doch vielschichtiger. Nicht wenige der "einfachen" Soldaten der Nordstaatenarmee kämpften eher für die Wiederherstellung der Union, als für die Befreiung der Sklaven, die für sie oft zweitrangig war. Ebenso sahen viele konföderierte Kriegsteilnehmer, von denen nur wenige Söhne reicher Plantagenbesitzer waren, das eigentliche Ziel ihres Kampfes nicht in der Erhaltung der Sklaverei, sondern in der Verteidigung ihres Rechtes auf Unabhängigkeit und Selbstbestimmung.
Und obwohl sich dieser Krieg im Hinblick auf die Dehnbarkeit - und im Bedarfsfall Neuinterpretation - der Kriegsgründe kaum von anderen (auch modernen) Kriegen unterschied, so läutete er durch seinen totalen Charakter und durch die Bereitschaft, immense wirtschaftliche, militärische und zivile Opfer in Kauf zu nehmen, eine neue Ära der Kriegsführung ein. Er war auch der erste Krieg, in dem die Eisenbahn eine entscheidende Rolle spielte und neue Technologien, wie die Fotografie, der Telegraf, Panzerschiffe und sogar das erste U-Boot zum Einsatz kamen.

Da Verlauf und Ausgang des Krieges gut dokumentiert sind und den Rahmen eines Cache-Listings bei Weitem sprengen würden, soll hier in weiterer Folge von einem weniger bekannten, trotzdem aber interessanten Aspekt dieses Krieges die Rede sein - dem Einsatz der Kryptografie und die Rolle, die diese im Verlauf des Krieges spielen sollte ...





Wie in jedem Krieg spielte die Geheimhaltung von Informationen auch im Amerikanischen Bürgerkrieg eine wichtige Rolle. Und wie immer versuchten die verfeindeten Parteien einerseits, die eigene Kommunikation vor dem Zugriff des Gegners zu schützen und andererseits in den Besitz von gegnerischen Informationen zu kommen. Die Verschlüsselung von eigenen Nachrichten gehörte also bald ebenso zur täglichen Routine, wie der Versuch, feindliche Nachrichten abzufangen und zu entschlüsseln.
Bemerkenswert war indes - im Vergleich zum ansonsten konsequenten und brutalen Charakter dieses Krieges - die beinahe kindliche Naivität, mit der sich die Amerikaner dieses Themas annahmen. Im Vergleich zum ewig kriegsgebeutelten Europa, wo die Kryptografie bereits auf eine lange Tradition zurückblicken konnte und die Mächtigen und Militärs über Heerscharen von gut ausgebildeten und fähigen Kryptologen verfügten, waren die ersten Gehversuche der Amerikaner auf diesem Gebiet - auch für die Verhältnisse ihrer Zeit - von unglaublicher Inkompetenz geprägt. Vor allem die Südstaaten stachen hier durch besondere Blauäugigkeit hervor.

So schafften es die Konföderierten bis zum Kriegsende nicht, in ihrer Armee ein einheitliches, sicheres und vor allem funktionierendes Verschlüsselungssystem einzuführen. Es gab auch niemanden, der sich dafür zuständig fühlte, und so blieb es dem jeweiligen Kommandeur einer Einheit überlassen, welches Verfahren er wählte. Doch der war in der Regel auch kein Experte, und so konnte es geschehen, dass hochsensible Nachrichten mit der simplen Cäsar-Verschlüsselung chiffriert wurden. Bei anderer Gelegenheit wurden wichtige Botschaften mit einer Abwandlung des Freimaurer-Alphabets (Pigpen-cipher) verschlüsselt, die noch weniger Sicherheit bot. Sogar der Präsident der Südstaaten, Jefferson Davis, übersandte bei einer Gelegenheit dem Kommandeur des "Western Military Department", General Albert Sidney Johnston, ein damals sehr populäres Wörterbuch zur Verwendung als Codebuch für die Verschlüsselung interner Kommunikation auf höchster Ebene mit der Anmerkung "... ein Buch, von dem ich eine Kopie besitze ..." Dummerweise besaßen Davis, Johnston und der Rest von Amerika eine Kopie dieses Buches ...
Immerhin, auch die Südstaaten erkannten bald, dass es so nicht weitergehen konnte und als Folge davon wurde 1862 ein - zu dieser Zeit als sicher geltendes - Verschlüsselungsverfahren eingeführt (welches, wird nicht verraten, da es Teil des Rätsels ist). Damit dachte man die Probleme aus der Welt geschafft zu haben, was sich aber als großer Irrtum erwies, denn diese begannen jetzt erst recht!
Da jedes Verschlüsselungsverfahren seine Eigenheiten hat und auch Schwachstellen, die es zu vermeiden gilt, ist es auch nur so gut, wie die Menschen die damit umgehen. Die Südstaaten - nicht gerade mit einem Überangebot an fähigen Kryptologen gesegnet - begingen bei der Verwendung dieses Verfahrens bis Kriegsende einen immer wiederkehrenden fatalen Fehler, der die eigentlichen Stärken des Verfahrens neutralisierte und es der Union in weiterer Folge leicht machen sollte, ihre Nachrichten zu entschlüsseln. Und damit nicht genug - auch wenn die Union meistens die Nachrichten des Südens lesen konnte - die eigenen Leute konnten es oft nicht! Die von den Konföderierten gewählte Methode hatte nämlich einen weiteren Nachteil: Das zu dieser Zeit übliche Medium der Nachrichtenübermittlung war der Telegraf, und die Nachrichten wurden mittels Morsecode versendet. Dabei kam es häufig vor, dass durch Übertragungsfehler Zeichen verstümmelt oder ganz verschluckt wurden. Die Verschlüsselungsmethode der Konföderierten tolerierte aber keine solchen Fehler - mit nur einem fehlenden Zeichen war der Rest der Nachricht praktisch unlesbar. So passierte es beispielsweise während der Belagerung von Vicksburg, 1863, dass General Edmund Kirby Smith ein dringend erwartetes, jedoch verstümmeltes Telegramm von General Joseph Eggleston Johnston erhielt, das er vergeblich zu entschlüsseln versuchte. Nach zwölf Stunden gab er auf und schickte einen Boten um die Flanke der Unionsarmee herum, um den Absender zu fragen, was er geschrieben hatte ...

Auch der Union ging es anfangs nicht viel besser. So dauerte der Krieg schon eine ganze Weile, bis man daran dachte, die Telegrafenleitungen, die ursprünglich bis ganz in den Süden verliefen, entlang der Frontlinien zu kappen. Bis dahin hatten die Konföderierten die Kommunikation der Union sehr bequem von ihren eigenen Telegrafenbüros aus mit verfolgen können.
Im Gegensatz zum Süden lernte die Union aber aus ihren Fehlern, und bald hatte man im Norden einen - von einem ehemaligen Mitarbeiter der Western Union Telegraph Company entwickelten - offiziellen Standard zum Verschlüsseln von Nachrichten eingeführt. Neben dem bereits bestehenden U.S. Signal Corps wurde nun auch das U.S. Military Telegraph Corps (U.S.M.T.) ins Leben gerufen, das - anders als das Signal Corps - nicht dem Militär, sondern dem Kriegsministerium direkt unterstellt war. Aufgabe des - ausschließlich aus zivilem Personal bestehenden - U.S.M.T. war einerseits, die sichere Kommunikation zwischen Washington und den kommandierenden Generälen im Feld zu gewährleisten und andererseits gegnerische Nachrichten abzufangen und zu entschlüsseln. Zu diesem Zweck wurde in einer umgebauten Bibliothek im zweiten Stock des Kriegsministeriums in unmittelbarer Nähe des Weißen Hauses ein zentrales U.S.M.T.-Büro eingerichtet. Da auch die Nordstaaten anfangs über keine Kryptologie-Experten verfügten, wurde dieses Büro mit ausgesuchten und talentierten jungen Telegrafisten besetzt, die sehr schnell in ihre neue Aufgabe hineinwuchsen und schon bald erste Erfolge beim Entschlüsseln von konföderierten Nachrichten erzielten. Es wird berichtet, dass sich Präsident Lincoln oft in diesem Büro aufhielt und ein fast freundschaftliches Verhältnis zu den jungen Kryptologen entwickelte. Und wenn entscheidende Schlachten im Gange waren, soll er mehr Zeit im U.S.M.T.-Büro als im Weißen Haus verbracht und dabei den jungen Dechiffrierern ungeduldig bei deren Arbeit über die Schulter gesehen haben.
Die von der Union verwendete Verschlüsselungsmethode (auch diese wird nicht verraten!) war eigentlich eine Kombination aus zwei grundlegenden kryptografischen Verfahren und hatte den großen Vorteil, dass sie für die fehleranfällige Übertragung mittels Telegrafen gut geeignet war. Und auch wenn sie - sogar für damalige Verhältnisse - als nicht besonders sicher galt, so waren doch die Südstaaten nie in der Lage, diese zu knacken. Wie ratlos die Konföderierten der Verschlüsselung des Nordens gegenüberstanden, kann man auch aus der Tatsache erkennen, dass in vielen Tagezeitungen des Südens regelmäßig abgefangene Nachrichten des Nordens abgedruckt wurden, mit der Bitte an die Leser, sich an der Entschlüsselung zu beteiligen. Es gibt allerdings keine Berichte darüber, dass das jemals gelungen wäre.







Der Cache


Das obere der beiden Kryptogramme wurde mit dem - 1862 eingeführten - primären Verfahren der Südstaaten verschlüsselt. Finde heraus, um welches Verfahren es sich handelt, und nutze die Schwachstelle, die die Konföderierten kontinuierlich in ihre Chiffren einbauten, um es zu entschlüsseln. Die gewonnenen Informationen helfen Dir bei der Entschlüsselung der zweiten Chiffre.

Das zweite Kryptogramm wurde mit dem Verfahren der Nordstaaten verschlüsselt. Auch hier gilt es, herauszufinden, um welches es sich dabei handelt und wie es funktioniert. Zusammen mit den zusätzlichen Informationen aus der ersten Chiffre sollte einer vollständigen Entzifferung nichts mehr im Wege stehen.

Viel Spaß!











Final:

Der Behälter ist eine Lock & Lock Box der Größe 135 x 102 x 69 mm. Auf der Vorderseite des Logbuchs befindet sich eine Bonuszahl, die für den Bonus-Cache benötigt wird.

Da sich mein GPSr und Google-Maps bei den Final-Koordinaten permanent um ein paar Meter uneinig waren, habe ich die Koordinaten an der Online-Map ausgerichtet. Die Dose liegt natürlich nicht auf Privatgrund, aber knapp außerhalb davon. Deshalb verwendet bitte im Zweifelsfall das Spoilerfoto und eventuell als Referenz die Online-Map! Bitte achtet beim Wiederverstecken unbedingt darauf, dass die Dose von beiden Seiten aus nicht gesehen werden kann! Auch möchte ich alle Sucher bitten, nicht direkt am GZ zu parken, da dies auf Dauer die Nachbarn beunruhigen könnte!

Ursprünglicher Inhalt:

  • Logbuch
  • Bleistift
  • Bleistiftspitzer
  • Stashnote




Cache History / Changelog:

  • 04.04.2013 - Zum Koordinatencheck eingereicht.
  • 04.04.2013 - Koordinatencheck erfolgreich.
  • 09.04.2013 - Dose ausgelegt. Cache zur Veröffentlichung eingereicht.
  • 09.04.2013 - Published.
  • 10.04.2013 - Gratulation an Stoeberhund4 zum FTF.
  • 16.04.2013 - D-Rating von 4 auf 3.5 korrigiert.



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