Skip to content

Literarischer Anfang? Mystery Cache

Hidden : 5/19/2020
Difficulty:
4 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:


Es ist nicht lange her, als ich mal wieder den Film "Der Club der toten Dichter" angesehen habe. Er erinnerte mich an eine Clique alter Schulfreunde mit denen ich mit ungefähr 17 in ähnlicher Weise Literatur bei Bier, Wein und Pfeife (sic!) in unserer Lieblingskneipe ("Kaiserburg" - viele Grüße an meine "Kneipenmutter" Inge *ggg*) diskutierten. Okay ... wir haben natürlich in erster Linie versucht die Bedienungen anzuflirten, in dem wir uns irgendwie "intellektuell" gerierten.  Über unseren "Erfolg" schweigt des Dichters Höflichkeit besser. ;-) Nichts desto trotz haben wir wirklich viele wirklich beeindruckende Bücher bedeutender Schriftsteller gelesen (mein damaliges Lieblingsbuch: "Homo Faber" von Max Frisch) und ich habe im Laufe meines Lebens immer wieder versucht selbst irgendetwas "Bedeutendes" zu schreiben. Über die Ergebnisse schweige ich ebenfalls lieber.

Doch nun hat es mich wieder mal gepackt und ihr müsst meine erste (Sehr-)Kurzgeschichte nach mehr als 20 Jahren schriftstellerischer Abstinenz ertragen.

Aber vielleicht sagt sie euch ja irgendwie zu oder sagt euch irgendwas?Wer weiß? ;-)

---

All dies geschah, mehr oder weniger.

Es war ein strahlender, kalter Tag im April und die Uhren schlugen Dreizehn. Die Geschichte begann, als Mary Westmacott auf dem Weg von ihrer Wohnung zum St.-Oswald-Altenheim war.

Ihrer Gewohnheit folgend hatte sie sich vom Bühl zum Besuch ihrer Mutter Belladonna aufgemacht, als sie vor sich Richard Bachman erblickte. 

Er war ein alter Mann und er fischte allein in einem Boot im Golfstrom, und seit vierundachtzig Tagen hatte er keinen Fisch gefangen. Sie wusste dies, weil sie ihm erst gestern begegnet war und versuchte nun sich zu erinnern, wo und wann ihre tiefe Freundschaft ihren Anfang genommen hatte. „Ich begegnete ihm zuerst in Piräus.“ 

Sie hatte damals ein Schiff verlassen und Die Sonne schien, da sie keine andere Wahl hatte, auf das Bekannte. Schon damals war das Meer seine große Leidenschaft und Sehnsucht gewesen, so dass er fernab der Heimat in Griechenland als Bootsmann auf einem Fischtrawler arbeitete.

Es war also nicht verwunderlich, dass sich ausgerechnet hier im Hafen ihre Wege kreuzten - eine suchend blickende junge Reisende und ein sehr jugendlich wirkender Mann, der sich durch einen geradezu entwaffnenden kindlichen Charme auszeichnete. Er hatte sich all die Jahre diese Ausstrahlung erhalten, so dass sie immer wieder sinnierte: "Alle Kinder, bis auf einen, werden erwachsen." Bei ihrem ersten Treffen hatte er sich ihr mit den Worten "Nenne mich Ismael" vorgestellt. Dies war natürlich nicht sein tatsächlicher Name, aber er nannte sich so, seit er Nantucket bei Nacht und Nebel als Jugendlicher heimlich auf einem Walfänger verlassen hatte. Diese abenteuerliche Reise hatte ihn weit in die Antarktis bis zur Insel Tsalal geführt. "Wie froh bin ich, dass ich weg bin." pflegte er regelmäßig zu bekräftigen - denn viele Mann der Besatzung fanden dort den Tod und seine Rückkehr an die amerikanische Ostküste sollte bis zu seinem letzten Atemzug ein Rätsel bleiben. Das dort erlittene Trauma verhinderte auch, dass er und Mary als Paar zueinander finden konnten. Sie hatte versucht ihm während eines Jahrmarktbesuchs näher zu kommen, doch er war nicht mehr in der Lage ihre Gefühle auf diese Weise zu erwiedern. Immer wieder bedauerte er dies, doch Es war unvermeidbar. Der Geruch bitterer Mandeln ließ ihn stets an das Schicksal verhinderter Liebe denken. Diese Mandeln hatte Mary zuvor gekauft und die Verkäuferin Ilsebill salzte nach - was sich als nicht vorteilhaft erwies.

In den folgenden Jahren nach seinem ersten Erscheinen und der missglückten Romanze verschwand Richard wieder aus ihrem Leben. Wie er gekommen war, so löste er sich von einem Tag zum anderen scheinbar in Luft auf. Der Schmerz und die immer unerfüllte Sehnsucht nach dem Unbekannten führte ihn weg in die Weiten der argentinischen Pampa, wo er sich einer Gruppe Gauchos unter der Führung von Kristobal anschloss.

Kristobal war ein charismatischer Anführer, der leidenschaftlich für das Recht der Schwachen kämpfte. Ursprünglich war er Arzt gewesen und in späteren Zeiten zog es ihn unter anderem Namen nach Mexiko wo er einen Kubaner kennenlernte und er begann, ein später veröffentlichtes Tagebuch zu schreiben. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden. 

Zur Zeit des Zusammenseins mit Richard war er noch relativ unbekannt, "erarbeitete" sich jedoch schnell durch seinen Widerstandsgeist den Unmut der Großgrundbesitzer. Der Konflikt eskalierte immer mehr und eines Tages geschah für Richard etwas Unglaubliches:

Jemand mußte K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet. Eingige Jahre verbrachte er unschuldig im Gefängnis und auch Richard wurde als Teil der "revolutionären Gauchos" bedroht. 

So blieb nichts übrig, als unverzüglich das Land zu verlassen. Er flüchtete nach Uruguay und schiffte sich von Montevideo auf dritter Stelle der Passagierliste in die Heimat ein.

Dort traf er Mary wieder und wurde als Fischer sesshaft. Über die Jahre entwickelte sich zwischen den beiden eine tiefe Freundschaft, die auch am Tag, an dem Mary auf dem Weg zu ihrer Mutter war, immer noch Bestand hatte. Da auch Mary inzwischen nicht mehr jung war, beschleunigte sie mit einiger Mühe ihren Schritt, nur um nach wenigen Yards alten Bekannten über den Weg zu laufen. Mr. und Mrs. Dursley im Ligusterweg Nr. 4 waren stolz darauf ganz und gar normal zu sein, sehr stolz sogar. Genau deswegen verachtete Mary die beiden insgeheim. Doch nun standen sie vor ihr und blockierten den Weg. Smalltalk entspann sich über mehrere Minuten - belanglos, ignorant, voller Geringschätzung gegenüber Teilen ihrer Familie.

Als das Gespräch endlich ein Ende fand, war Richard nicht mehr zu sehen. Also setzte sie ihren Weg zu ihrer Mutter fort und verbrachte den gewohnt unaufgeregten 5-Uhr-Tee mit ihr. Unter gewissen Umständen gibt es wenige Stunden im Leben, die angenehmer sind als die Stunde, die der Zeremonie, bekannt als Nachmittagstee, gewidmet ist.

Was Mary nicht wusste: Es sollte das letzte Mal gewesen sein, dass sie ihre Mutter lebend gesehen hatte. Sie starb 3 Tage später friedlich. Mary war tief getroffen und irrte ziellos durch die Straßen ihres Heimatortes. So verging einige Zeit - wie lange wusste sich nicht mehr zu sagen. Am Ende jedoch traf sie Richard, der sich erkundigte, was ihr widerfahren sei. "Heute ist Mama gestorben. Oder vielleicht auch gestern. Ich weiß es nicht genau."

Gemeinsam liefen sie noch lange durch die nächtliche Stadt ... zumindest erzählt man es sich so. Ob sie gefunden haben, was sie ein Leben lang suchten, kann ich nicht sagen.

Aber vielleicht findet ihr ja wenigstens das, was ihr sucht ... die Dose! ;-)

---

Gesucht sind der Reihe nach die Buchstaben A bis N - also 14 einstellige Zahlen. Alle nötigen Hinweise finden sich (nicht nur) im Text des Listings. 

N49° (E*L).(M*M*(A+I/2))+N*E E011° N+F.(B*C*D-G)*H+(3*J-K)

Die Koordinaten führen euch zu Station 1, wo ihr den Hinweis auf das Final findet.  

 

Additional Hints (No hints available.)