Neuböhla ist der
jüngste Stadtteil von Dahlen im Gefüge der Böhla - Ortsteile. Der
Ortsteil entstand von 1947 - 1950 im Zuge der Bodenreform von
1945.
17 Bauernstellen wurden damals für die schlesischen Umsiedler, die
durch den 2. Weltkrieg ihre Habe und Heimat verloren hatten,
eingerichtet. Auf ehemaligem unbefestigtem Rittergutsland, auf dem
wilde Kirschbäume gestanden hatten, leisteten die Siedlerfamilien
wahre Pionierarbeit. Die ersten Neubauern holten sich ihr
Baumaterial für die Bauernstellen im Leipziger Stadtteil
Johannestal. Es waren Trümmerreste, die ihnen in den Straßen des
Stadtteils zugeteilt wurden.
Das Baumaterial wurde auf dem Eilenburger Bahnhof verladen, auf dem
Dahlener Bahnhof entladen und mit Fuhrwerken "nach Hause"
transportiert. Viel gegenseitige Hilfe, viel Kraft und viel Mut für
die Zukunft half den Neuböhlaern diese schwere Zeit zu
überwinden.
Heute strahlt der Ort eine ungewöhnliche Ruhe aus, trotz der
nahegelegenen Bahnlinie. Gepflegte Grundstücke, saftige Wiesen,
Wald und Natur werden als Wohnort geschätzt. Neue Eigenheime
entstanden in den letzten Jahren in Neuböhla, weil einige Kinder
der einstigen Neusiedler hier "ihre Heimat"
fanden.
Der Ortsteil Neuböhla hieß
ursprünglich Cöllmsmühle und gehörte mit seinem Mühlenbetrieb zum
ehemaligen Rittergut.