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Geologie am Hindenburgtor EarthCache

Hidden : 2/20/2011
Difficulty:
1 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Geologie am Hindenburgtor

Waagerecht


Dieser Earthcache beschäftigt sich nur zu einem Teil mit dem Gestein des Hindenburgtores, welches Ihr auf dem oberen Bild seht. Schwerpunkt dieses Earthcaches sollen die geologischen Besonderheiten des Hindenburgtores sein, nämlich die deutliche Schichtung des Gesteins sowie die Verwitterungsformen. Der Earthcache befindet sich zwar im Naturschutzgebiet - er ist jedoch vom offiziellen Buntsandsteinwanderweg aus machbar. Die Wege müssen und sollen nicht verlassen werden Bitte beachtet die Verhaltensregeln am Listingende.

Das Hindenburgtor

Das Hindenburgtor ist ein Buntsandsteinfels.Das Gestein ist im Trias in der Zeit des Buntsandsteins vor etwa 220 Millionen Jahren aus Schuttgeröll und Sand entstanden. Die von den Bergländern in die Becken ziehenden Flüsse führten Sand, Kies und Tonfragmente mit sich. In einer Senke lagerten sich damals mittelgrobe Sandsteine sowie Gerölle verschiedener Größe ab, die nach der Verfestigung das heutige Konglomerat bilden. Der Sand kam aus einem Gebirge im heutigen Mittelfrankreich und wurde im Bereich der Eifel abgelagert und verfestigt. Das Gestein hat überwiegend eine rote Färbung. Lokal gehen die Färbungen aber auch ins Gräuliche bis Schwarze. Die Entstehung des Gesteins kann man sich so vorstellen, dass nach Starkregen Hangschutt aus den Hügeln in das Tal - in eine Senke - gespült worden sind und sich dort nivellierten. Dieses Geröll besteht aus den Gesteinen Quarzit, Grauwacke, Sandstein und Schiefer. Die Gesteine sind ebenso unterschiedlich in ihrer Zusammensetzung und in ihrer Gestalt, wie auch in den Farben. Ihre Größe liegt in dem Bereich der Erbsen- bis hin zur Faustgröße, in anderen Formationen des Rurtals auch deutlich darüber hinaus. Die Farbe des Gerölls geht von weiß über rot bis schwarz.

Zur Namensgebung des Hindenburgtores habe ich nach Hinweis durch TaFoGeLa folgende historische Begründung gefunden. Der Eifelverein, Ortsgruppe Nideggen, hat in der Sitzung am 24.03.1918 folgendes beschlossen: "Begeisterung weckte der Vorschlag des Vorsitzenden, eine Felsgruppe im Jungholz, ein Riesentor wie von Cyklopenhänden getürmt, Hindenburgtor zu nennen und so unserem größten Feldherrn ein Naturdenkmal zu widmen, wie es schöner und gewaltiger kaum in deutschen Landen zu finden sein dürfte."
Danke an TaFoGeLa für den entsprechenden Hinweis!


Die Schichtung

Der untere Buntsandstein fehlt in der Eifel, der Mittlere lagert unmittelbar auf den Devonschichten und führt devonische Blöcke in den Konglomeraten. Entstanden ist der Sandstein in unmeßbar langen Zeiträumen aus Verwitterung und Abtragung des gewaltigen, schon erwähnten variszischen Kettengebirges. Felsen und Geröll wurden völlig zu Sand zersetzt, der sich, durch Roteisen rötlich gefärbt und durch große Stürme herangeführt, in außerordentlich gleichmäßiger Ablagerung dünenartig aufschichtete. Die Sandkörner wurden teils durch Ton zu weichen, teils durch Kieselsäure zu hartem roten Sandstein verkittet und geschichtet.

SchichtIn Abhängigkeit von eustatischen Meeresspiegelschwankungen und von tektonischen Bewegungen entstanden im Germanische Becken mehrere große Sedimentationszyklen im Buntsandstein, getrennt durch Sedimentations- unterbrechungen und Phasen stärkerer Erosionen (Abtragung). Diese Zyklen benutzt man heute zur lithostratigraphischen Gliederung. Interessanterweise steckt in den Sedimentationsunterbrechungen und oder Erosionsphasen sehr oft mehr Zeit als in den Phasen der Sedimentation. Einige Meter Sandstein können das Resultat eines Unwetters von kurzer Dauer sein, die Abtragung dieser wenigen Sandsteinmeter kann je nach Härte der Gesteine Tausende von Jahren und deutlich länger dauern!
Auffallend ist am Hindenburgtor, dass es insgesamt zwei durchgehende Schichthorizonte gibt, in denen sehr sandige Anteil nahezu ausschließlich vorkommt und Korngrößen größer 5 mm kaum zu finden sind. Diese Schichten sind hart gegen die "normal durchsetzten" Konglomeratschichten abgegrenzt. Erklärbar ist dies durch die Entstehung des Sandsteins. Zum Zeitpunkt der Bildung dieser Schichten wurde dem Sand kein weiteres Gestein hinzugefügt. Ein Transport von Geröll fand nicht statt. Eine mögliche Erklärung dafür kann sein, dass die beschriebenen Starkregen ausblieben und so die Sedimentationsschicht nicht mit Geröll bzw. Geschiebe durchsetzen konnten. Sehr selten ist die durchgehende und sehr deutlich erkennbare Schichtung ohne wahrnehmbare Korngrößen, also als reiner Sandstein.

Die Erosionsformen

Seit grob geschätzt 2 Millionen Jahren nagt die Erosion an den Buntsandsteinfelsen des Rurtals. Sonne, Wind und Regen tragen die Gesteine ab.

Die Erosionen fanden natürlich in Perioden tiefer Meeresspiegelstände besonders energisch statt und hier wiederum in tektonisch besonders herausgehobenen Hochlagen und Schwellengebieten. Letzlich führte das zur Abtragung oft umfangreicher Schichtpakete und zur diskordanten Auflagerung des nächsten Zyklus.
Die Erosion gibt den Felsformationen Ihrer Gestalt. Die verkieselten - härteren - Bereiche trotzen der natürlichen Erosion deutlich besser als die nicht verkieselten Bereiche. Chemische Erosion ist seit dem 19. Jahrhundert zusätzlich zur natürlichen Erosion (Sonne, Wind, Regen) tätig. Besonders Sandstein ist gegenüber der Luftverschmutzung und der daraus entstehenden chemischen Erosion anfällig.
Die Erosion ist auch von etwas größerer Entfernung noch dadurch erkennbar, dass es Ausmuschelungen im Konglomerat gibt. Diese Ausmuschelungen entstehen durch Ausbrüche von Gesteinskörnung. Die Flankenhaftung des Gesteins wird durch die flächige Erosion des Sandsteins immer weiter reduziert, bis der Stein nicht mehr genug Haftung hat und aus dem Konglomerat herausbricht. Diese Gerölle sind dann am Fuß der Formationen zu finden. Auch beim Hindenburgtor sind viele Ausmuschelungen zu erkennen, vom direkten Sehbereich bis zum Felskopf.

Logbedingungen

FragebildSchaut Euch das Bild auf der rechten Seite an und beantwortet auf Grundlage der gekennzeichneten Bereiche folgende Fragen:


1. Schau Dir die untere der beiden gekennzeichneten Schichten vor Ort an. Ist diese Schicht komplett ohne Grobanteil oder gibt es geringe andere Auffälligkeiten?


2. Welche Unterschiede in den einzelnen Schichtungen mit und ohne Grobanteil könnt Ihr augenscheinlich erkennen (Farbe, Zusammensetzung, Verwitterungsspuren...)?


Optionale, historische Logfrage: Was verbirgt sich hinter dem schwarzen Balken (siehe Bild rechts)? (Diese Frage ist nach den heutigen Guidelines nicht mehr zulässig und wird deswegen aus Dokumentationsgründen nur noch als freiwillig in diesem Listing fortgeführt)


Direkt nach dem Versand der Antworten dürft Ihr loggen. Wenn etwas grundlegend falsch sein sollte, so werde ich Euch kontaktieren.

Die rote Steinlandschaft stellt hohe Ansprüche an ihre Bewohner. Nur Spezialisten halten die extremen Gegensätze von glühender Hitze und klirrender Kälte sowie die geringe Wasserversorgung aus. Viele Überlebenskünstler wie Flechten und Moosen, Mauereidechsen, Ameisenlöwen, Fledermäuse und Uhus finden hier ein Rückzugsgebiet. Der Buntsandstein wurde früher primär als Baumaterial genutzt. Heute dient die Region vor allem Erholungszwecken. Der Erhalt dieses einmaligen ökologischen Lebensraums setzt Ihr Verständnis und einen sensiblen Umgang voraus.






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