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Theresienturm Traditional Geocache

Hidden : 2/25/2019
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


Die Theresienwiese ist ein öffentlicher Platz auf dem Messen, Märkte, Feste und ähnliche Veranstaltungen stattfinden. Es kann daher möglich sein, dass der Zugang zum Cache zeitweise eingeschränkt oder gar nicht möglich ist.


Der Theresienturm wurde 1940 errichtet, Auftraggeber für Planung und Errichtung war das Reichsluftfahrtministerium. Die Bauausführung übernahm die Firma Dyckerhoff&Widmann aus Düsseldorf, die Übergabe erfolgte an das Luftgaukommando VII München, damals als Betreiber für Heilbronn zuständig. Die Namensgebung erfolgte zu Ehren des bereits 1936 bei einem Flugunfall tödlich verunglückten Generalleutnant Walther Wever, damals Generalstabschef der Luftwaffe. Da selbst in Heilbronn General Wever unbekannt war, wurde nach dem Krieg lange Zeit davon ausgegangen, es handle sich um einen amerikanischen General der damaligen Besatzungsmacht USA, die auch in Heilbronn Soldaten stationiert hatte. Der Turm war ebenfalls landläufig als "MAN-Turm" bekannt, da viele Jahre eine auffällige Leuchtreklame des Herstellers am Turm angebracht war.

Im Februar 2016 erfolgte die Umbenennung des ca. 29 Meter hohen Turmes, um sich zumindest namentlich vom Nationalsozialismus und seinen Gefolgsleuten zu distanzieren. Der Name sei "nicht mehr zeitgemäß" wurde proklamiert, und so erfolgte nach einigen Beratungsrunden und verschiedenen Vorschlägen die Umbenennung in Theresienturm. Zuvor mußten ca. 100000 Euro in die Sanierung des denkmalgeschützten Turms investiert werden. Ob eine Namensänderung eine zeitgeschichtliche Verfälschung, eine Flucht vor der Vergangenheitsbewältigung oder einfach eine notwendige und richtungsweisende Maßnahme ist, diese Diskussion wird in Heilbronn noch heute geführt.

Der Theresienturm ist insofern etwas Besonderes, als er bauartlich selten bis einzigartig ist. Gemeinhin als Bauart Dietel, nach Rudolf Dietel aus Düsseldorf, dem Inhaber der Dietelgesellschaft, bezeichnet, welche Aspekte der Luftverteidigung mit dem Schutz der Bevölkerung verbinden sollte. So entstanden sogenannte Luftverteidigungstürme, die einerseits per auf dem Dach installierter Flak zur Flugabwehr eingesetzt werden konnten, und andererseits Besatzung und Zivilisten Schutz bei Luftangriffen boten. Die Bauart Dietel wurde dabei in runder und eckiger Bauweise realisiert. Wichtiger Bestandteil der Luftverteidigungstürme war eine spiralförmig verlaufende Treppe im Inneren an der Außenwand entlang, über welche die einzelnen Etagen erschlossen werden konnten. Weiterhin Scharten zur Nahverteidigung und eine von innen zugängliche Plattform auf dem Dach, auf der Geschürtz und Scheinwerfer installiert werden konnten. Hier zeigt sich auch die Besonderheit des Theresienturmes: Es existiert keine Treppe, sondern eine umlaufende Rampe, die wiederum charakteristisch für die Bauart Zombeck, nach Paul Zombeck, ist. Möglicherweise handelt es sich also um einen Zombeckturm mit einer Plattform nach Dietel, genaue Informationen liegen leider nicht vor. 

Tatasache ist jedoch, daß der Turm laut Zeitzeugenberichten nie  zur Luftverteidigung genutzt wurde, ja wahrscheinlich noch nicht einmal ein Flakgeschütz installiert war. Allerdings fanden während der Luftangriffe auf Heilbronn hier viele Menschen Zuflucht, Quellen sprechen von bis zu 1000 Personen, was allerdings bezweifelt werden muß oder katastrophale Verhältnisse im Inneren bedeutet hätte. Die reguläre Besatzungsstärke lag bei lediglich 250 Personen, die Flakmannschaft hatte eine Stärke von 8-10 Mann.

Im Jahr 1951 wurde die Zugangsrampe abgebrochen, damit lag der Eingang relativ gut geschützt in ca. 8 Meter Höhe. Diesem Fakt ist es wahrscheinlich zu verdanken, daß die 10 Geschosse im Inneren, jedes mit ca. 2 Meter Raumhöhe, erstaunlich gut und original erhalten geblieben sind. So sind noch heute das originale 50 PS Dieselaggregat mit Generator und die zugehörigen Tankanlagen erhalten. Weiterhin der Brunnen mit Pumpe, Druckkessel und Kanalisationsanschluß. Durch die schon während des Baus um den Turm angelegten Spundwände und den dicken Betonpanzer im Sockelbereich konnte auch ein erhöhter Grundwasserspiegel keine Schäden anrichten.

Eine Besichtigung war jahrzehntelang nicht möglich, der Turm lag im Dornröschenschlaf. Erstmals zum Tag des offenen Denkmals im Jahre 2000 geöffnet, konnte den interessierten Besuchernmassen kaum Einhalt geboten werden. Viele Neugierige wurden nach Hause geschickt, da die Kapazitäten für Führungen und Aufsicht bei Weitem nicht ausreichend waren. Auch spätere, einzelne Öffnungen zeigten hohes Interesse in der Bevölkerung, die Zugangsberechtigung wurde zeitweise sogar im Losverfahren als Gewinnspiel vergeben.

Die spendenfinanzierte Initiative Bürgerstiftung hat nun nach langem Bemühen eine regelmäßige Öffnung und eine Erschließung über ein außen liegendes Zugangsbauwerk erwirken können. Stelen im Außenbereich informieren über Geschichte und Nutzung, bei Führungen wird interessierten Besuchern im Inneren Detailwissen vermittelt. Die Kosten für die Maßnahme zur Umwidmung als Gedenkstätte betrugen ca. 250000 Euro.


 

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