Flugplatz Schere
An den Flugplatz Chemnitz an der Stollberger Straße erinnert wenigstens noch das markante Empfangsgebäude.
An den Flugplatz Schere - nichts.
An windigen Herbsttagen steigen dort oft Drachen auf – deren Besitzer wissen sicherlich kaum etwas von der Historie.
Von etwa 1935 wurde hier hunderten jungen Leuten das Fliegen gelehrt. Mittels Gummiseil- Winden- und Flugzeugschleppstart wurden die bekannten Flugzeuge Schulgleiter 38, Grunau-Baby 2b, Weihe usw. in die Luft gebracht. Hintergrund: Flugzeugführernachwuchs für die Luftwaffe.
Ausführliche Schilderungen, mit viel Bildmaterial, sind in den „Adelsberger Heimat- und Stadtteilzeitung“ Ausgabe 55 bis 58 nachlesbar (www.adelsberg.de).
Mit zunehmenden Luftkrieg über Deutschland wurden auch solche Flugplätze, wie der an der Gaststädte Schere, militärisch genutzt.
Ich bin Zeitzeuge!
Meine Mutter lief mit mir etwa im Jahre 1944 -es könnte auch früher gewesen sein- zur „Schere“. Dort bestaunte ich als kleiner Junge erstmals Flugzeuge aus der Nähe.
Eins stand zu Wartungsarbeiten im Hof der „Schere“ mit einem großen Ölfangblech unter dem Triebwerk, ein anderes war auf der Wiese gegenüber der Augustusburger Straße startbereit mit laufenden Triebwerk. Da es Knickflügel hatte, war es wohl eine Ju87 „Stuka“. Kurz darauf startete es Richtung NW.
Der Flugzeugführer überflog danach die „Schere“ Richtung E, nun schon für mich sehr klein, wie ich Flugzeuge am Himmel bisher kannte.
Das ganze Geschehen war für mich so beeindruckend, dass ich mich noch heute an diese Einzelheiten (hoffentlich richtig) erinnere.