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Eijordreedgäsch Traditional Geocache

Hidden : 5/1/2021
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


Zum Totenstein

Als Kinder konnten wir nicht einfach so wie ihr jetzt auf den Totenstein rauf und die Aussicht genießen. Nein nein! Dort oben war Sperrgebiet. Aber schön der Reihe nach:
Der Berg Totenstein liegt am Rande der Großstadt Chemnitz (früher auch bekannt als „Gorl-Morx-Stodt“) und damit nicht allzu weit entfernt vom Erzgebirge. Mit seinen 483 Meter Höhe über Normalnull ist er die höchste Erhebung des Rabensteiner Waldes und einer der höchsten Berge im Vorland des Erzgebirges. 
 

Geologie 

Die Felsen auf dem Totenstein bestehen im wesentlichen aus Glimmerschiefer, z.T. auch Garbenschiefer. Der Höhenrücken bildet die Südgrenze des Sächsischen Mittelgebirges bzw. Granulitgebirges. Er entstand zusammen mit diesem Gebirge aus den Tonablagerungen des einstigen Urmeeres durch großräumige Gebirgs- und Faltenbildung vor vermutlich über 325 Mill. Jahren. Bei der anschließenden Abtragung des einstigen viel höheren Gebirges durch Wasser, Wind und Wetter blieben die Glimmerschieferfelsen, welche wesentlich schwerer als der feldspatreiche Granulit nördlich des Totensteins verwitterten, in der heutigen Form bestehen.
 

Historie

Bis in das frühe Mittelalter bedeckte unsere Gegend ein riesiger Urwald, der Miriquidi. In diesem siedelten nach der großen Völkerwanderung sowohl slawische, als zunehmend auch germanische Stämme. Interessanterweise nahm die Völkerwanderung im Kaukasus ihren Ursprung - und damit genau an dem Ort, wo einige Jahrhunderte zuvor die von den Assyrern verschleppten 10 nördlichen Stämme Israels verschwunden waren.
Möglicherweise hatte die hochgelegene Lichtung mit ihrem Felsplateau und einer phantastischen Fernsicht schon damals auf die Menschen des sonst so dunklen Miriquidi einen gewaltigen Eindruck gemacht. Einer alten Sage zufolge könnten sie hier ihre Toten dem Feuer übergeben haben, was auch den Namen erklären würde.

Andere leiten die Herkunft des Namens „Totenstein“ wiederum von totem (also erzlosem) Gestein ab.
Die in Ost/West-Richtung verlaufende Totensteinstraße war einst ein wichtiger Handelsweg, der vermutlich als Pfad auf dem Höhenrücken des Gebirges bereits lange vor der Besiedlung existierte. Die Bedeutung dieser Verkehrsachse bis in die heutige Zeit beweist die in wenigen Hundert Metern parallel dem steinzeitlichen Weg folgende Bundesautobahn A4.
 

Aussichtsturm

Als Mitte des 19. Jahrhunderts die Hochwälder um den Totenstein gerodet wurden, entdeckten die Menschen den Berg als phantastischen Aussichtspunkt erneut. Im anbrechenden Industriezeitalter eroberte vor allem die erholungsuchende Chemnitzer Stadtbevölkerung das Areal um den Felsen.           

In dieser Zeit nahm sich der Erzgebirgsverein des Geländes an. Der Verein lies den Platz um den Felsen herum mit Hilfe der Forstverwaltung herrichten und stellte 1884 eine Fahnenstange mit Flagge auf. Bereits 1885 gab es erste Pläne, einen Turm zu errichten. Nach eingehenden Verhandlungen mit den Behörden, die dem Anliegen durchaus günstig gesinnt waren, konnte der Plan verwirklicht werden. Die Mittel zum Turmbau wurden durch Anteilscheine, der Zweigvereine Rabenstein und Limbach aufgebracht.

Am 10. August 1886 konnten Vertreter beider Vereine den Grundstein legen. Die Urkunde, die bei dieser Gelegenheit wohl verwahrt der Erde übergeben wurde, gipfelt in dem Wunsch:
"Möge der Bau bis in die fernsten Zeiten hinaus den Besuchern die Erhabenheit und Pracht unserer Gottesnatur vor Augen führen!" 

Bald flatterten Fahnen von der Höhe des Turmes. Am 4. Oktober 1886 wurde er in Gegenwart von Behörden, Vereinen und vieler frohbewegter Menschen vom Vorsitzenden des Limbacher Vereins Dr. Wezel im Auftrage der Zweigvereine Rabenstein und Limbach der Öffentlichkeit feierlich übergeben. Der Turm wurde nach der Tochter des Prinzen Georg Maria-Josefa-Turm genannt (hat also nichts mit Maria und Josef zu tun! :-)

In der Folgezeit gab es einige Pläne, eine Baude oder Restauration unterhalb des Turmes zu errichten, diese wurden jedoch von den beiden Weltkriegen zunichte gemacht. Allerdings war es dem Engagement des Erzgebirgsvereins zu danken, dass der Turm die schweren Kriegszeiten überstand. Bis der bauliche Zustand im Jahr 1953 einen Weiterbetrieb des alten Turmes nicht mehr zuließ und das Bauwerk schließlich abgerissen werden mußte.
 

Geheime Stasi-Abhörzentrale?

Mitte der 50iger Jahre brach ein dunkles Kapitel auf dem Totenstein an. Der Staatssicherheitsdienst (kurz "Stasi") der DDR lies, unter dem Deckmantel der Deutschen Post, einen Funkturm errichten. Welcher am Ende der 50iger Jahre durch einen neuen massiven Turm ersetzt wurde. Zweck der Anlage war neben dem SED-Richtfunk und Fernsehfunk, das Abhören von Funk- und Telefonverbindungen der Bürger. Drei aufeinanderfolgende Sperranlagen umschlossen das Gebiet weiträumig - und wenn sich doch ein wagemutiger Wanderer in die Nähe wagte, wurde er lautstark mittels fest installierten Megaphonen zum weitergehen aufgefordert. 

Diese ganze Geheimniskrämerei um das „Abhörgerät“ auf dem Fels gab natürlich der Gerüchteküche Nahrung. Es entstanden die wundersamsten Geschichten, was wohl alles im Inneren des Berges verborgen sei.

Mit dem Fall der „Großen Mauer“ fielen schließlich auch die Stacheldrahtumzäunungen am Totenstein. Noch im Dezember 1989 erzwangen Mitglieder der Basisgruppe Rabenstein des Neuen Forums eine Öffnung des streng geheimen Objektes. Über die am Sonntag, dem 17 Dezember 1989 durchgeführte erste Besprechung auf dem Totenstein schrieb die Freie Presse zwei Tage später (gekürzt): 

Wir wollen den Funkturm und das Gelände auf dem Totenstein mit zur Naherholung nutzen … mit diesem Anspruch kamen vergangenen Sonntag vormittags Bürger der umliegenden Orte auf Initiative des Neuen Forums Rabenstein zu den Verantwortlichen der Deutschen Post auf den Turm. … Dr. Gert Kreiselmeier (Neues Forum Rabenstein) und Oberrat Peter Schmidt, Leiter der Bezirksfunkstelle der Deutschen Post, erläuterten die gegenwärtige Situation und realistische Zielstellungen für die Veränderung. … Auf Drängen der Bürger hin verspricht der Oberrat, die Überwachungsanlagen am Objekt bis Ende der Woche abzubauen. Außerdem entscheidet er, dass der äußere Zaun entfernt werden kann, was die Baufirma Nitzsche aus Grüna übernehmen will. Dr. Füßlein, 1. Stellvertreter des OB, erklärt sich bereit, eine weitere Zusammenkunft für Ende Januar zu organisieren, zu denen Vertreter des Neuen Forums, die Bürgermeister der umliegenden Orte sowie Vertreter des Rates des Kreises, des Forstes, des Naturschutzbundes und der Post eingeladen werden. Gemeinsam soll ein Stufenplan erarbeitet werden mit dem Ziel, die zivile Nutzung des Turmes mit attraktiver Naherholung in Einklang zu bringen sowie die botanische Attraktion, das Leuchtmoos nebenan, zu schützen. Einhellige Meinung am Schluss: Ein konstruktiver Anfang ist gemacht.“

[Ein Kollege, der schon in der DDR Funker war, widerlegte allerdings die obige Aussage des Abhörpostens. Denn dazu brauch man Manpower  - zum Abhören, Peilen, Eingreifen. Und eine feste Mannschaft (die ja essen schlafen muss) auf dem kleinen Totensteinturm mit seinen Schotterzuwegen damals wäre zu auffällig gewesen. Der Totenstein wäre nur eben ein neuralgisch wichtiger Punkt für den Partei-Richtfunk und die gesamte Behördenkommunikation der DDR gewesen und deshalb derart verteidigt worden. Aber wer weiß, was die da noch gemacht haben da oben...
Abhörstationen gab es trotzdem zur Genüge, nur eben woanders. Insgesamt 19 Stück in der DDR und 18 im Ausland. Die nächsten Abhörposten waren z.B. auf dem Auersberg und dem Fichtelberg. Mehr zur Hauptabteilung III (Funkaufklärung) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS o.a. Stasi), welche immerhin 4500 Mitarbeiter hatte, gibt es auf dieser sehr interessanten Geschichtsdokumentationsseite von Manfred Bischoff.]
 

Nach der Wende

Kaum war der Spuk vorbei, wurde der Berg von den Menschen der Umgebung zurückerobert, 1990 wird die obere Etage des Betonturms als Aussichtsplattform genutzt. Sogar eine kleine Ausstellung zu Ehren des Oberförsters und Luftschiffpioniers Georg Baumgarten wurde hier eingerichtet. An den Totensteinhöhlen wurden neue Gitter angebracht um das seltene Leuchtmoos zu schützen. Pfingsten 1990 fand zum ersten mal wieder ein von den Grünaern organisiertes Totensteinfest statt. Von nun an feierte man wieder alle zwei Jahre im Schatten des Turms. Doch leider endete diese aufgelebte Tradition 2002 mit der Eingemeindung von Grüna nach Chemnitz schon wieder. Nur die umliegenden Kirchengemeinden führten im Sommer jahrelang Berggottesdienste am Totenstein durch.

Auch der Sendeturm wurde leider schon 1991 wieder für Besucher geschlossen. Grund war die Übernahme des Geländes durch die Deutsche Bundespost, die jetzt (als Telekom) von hier Richt- und Mobilfunknetze betriebt. Womit auch schon wieder die Möglichkeit, die herrliche Fernsicht zu genießen, weitestgehend verloren war. Dies ließ den Wunsch nach einem neuen Aussichtsturm aufkeimen. Schließlich nahm Ende der 90er Jahre dieser lang gehegte Wunsch Gestalt an, 112 Jahre nach der Weihe des ersten Turmes konnte am 4. Oktober 1998 ein neuer Aussichtsturm eingeweiht werden. Namenspatronin ist für den alten wie für den neuen Turm Maria-Josepha, Tochter König Georgs von Sachsen, Gemahlin von Erzherzog Otto von Österreich. Der neue, 30 Meter hohe, über 160 Stufen zu ersteigende Turm verschlang Baukosten in Höhe von 300.000 Mark. Dagegen war sein Vorgänger mit seinen 22 Metern und Kosten in Höhe von 3300 Mark ein wahres „Schnäppchen“. (Wobei man bedenken sollte, dass Ende des 19. Jhds. ein Kilogramm Gold 2976 Mark kostete, wofür im Jahre 2021 50.000€ zu blechen sind).

Das die einst so beliebte Dachsbaude ca. 500m abwärts Richtung Grüna nicht mehr für Wandersleute geöffnet hat ist sehr schade. Dafür sorgt aber heute am Wochenende die „Totenstein-Alm“ für das Wohl der Besucher. In guten Zeiten bot sie mit ihrem kleinen Gastraum den Wanderern auch bei schlechtem Wetter eine trockene und wärmende Gastlichkeit. 
[Quelle: Rabensteiner Blätter,  die wiederum bei der "Freien Fresse" vom 15.08.2003 und bei den Grünaer Seiten abgeschrieben haben]


Zum Cache

Diesen Cache hätte ich auch "Maria-&-Joseph-Turm" oder "Stasi-Funkturm" nennen können. Aber weil's ja nu än Eijordreedgäsch ist, hab ich ihn auch so genannt. Was das ist? Ganz einfach: Ich dachte ja jahrelang, so ein grüner „Tradi“ ist eben ein „Trade"-Cache, also einer, wo man etwas tauschen, halt „traden“ kann. Nur die vielen grünen Minis und Nanos (wo ja gar kein Platz drin ist dafür) passten irgendwie nicht zu meiner etymologischen Interpretation... laugh

Aber egal - da ich bisher überhaupt noch keinen "Tradi" gelegt habe, gibt es hier also einen Tradi nach meiner Interpretation - einen zum dreejdn! :-D
Ihr braucht natürlich was zum handeln. Daher bringt bitte ein ausgewickeltes Ü-Ei mit. Also nur das gelbe vom Ei mit Inhalt. Die Schokolade könnt ihr vorher auffuttern. Und passt auf, dass euch da oben nix wegweht oder runterfällt! Daher bissl vorsichtig, nehmt ab besten ne Tasche mit zum Auspacken.

Um den Cache zu loggen, steigt ihr am besten auf Stufe 151. Ihr müsst und dürft die Treppe bzw. die Aussichtsplattform zu keiner Zeit verlassen! Klettert mir ja nicht am Turm rum! Jeder ist selber für sich und ggf. seine Kinder verantwortlich. Für wen Aussichtstürme nix sind, bleibt besser unten! Beachtet auch das Spoilerfoto, weil hier steht nicht das große Gesuche im Vordergrund, eher das schnelle Finden - quasi als Lohn nach der Strapaze.

Und nicht vergessen, die Aussicht zu genießen! 

 

PS:

1. Ü-Ei dringend notwendig zum "öffnen" des Caches! Auch wenn ihr raus seid aus dem Alter... 
2. Nicht mehr Eier entfernen, als ihr reingetan habt! (Anzahl vor und nach dem Finden muss gleich oder größer sein, nicht kleiner!!!)
3. Mit der Behausung nicht irgendwo rumkloppen wie bleede - die geht da kaputt! ! 

Additional Hints (Decrypt)

Nhs qrz Ghez, qverxg hagre qre Nhffvpugfcynggsbez, f. Fcbvyre

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)