Der Mond (lateinisch luna) ist der einzige natürliche Satellit der Erde. Seit den Entdeckungen von Trabanten bei anderen Planeten des Sonnensystems, im übertragenen Sinn zumeist als Monde bezeichnet, wird er zur Vermeidung von Verwechslungen auch Erdmond genannt. Er ist mit einem Durchmesser von 3476 km der fünft größte Mond des Sonnensystems.
Der Mond umkreist die Erde im Verlauf von durchschnittlich 27 Tagen, 7 Stunden und 43,7 Minuten in Bezug auf die Fixsterne. Sein Umlauf erfolgt von Westen nach Osten in dem gleichen Drehsinn, mit dem die Erde um ihre eigene Achse rotiert. Aus der Sicht eines irdischen Beobachters umkreist er die Erde wegen ihrer viel schnelleren Rotation scheinbar an einem Tag – wie auch die Sonne, die Planeten und die Fixsterne – und hat daher wie diese seinen Aufgang im Osten und seinen Untergang im Westen. Durch seine Bahnbewegung läuft der Mond aber relativ zu den Fixsternen im rechtläufigen Drehsinn der Erdrotation, sodass sein scheinbarer Erdumlauf etwa 50 Minuten länger als 24 Stunden dauert. Diese Differenz addiert sich im Laufe eines Monats zu einem ganzen Tag, da der Mond in dieser Zeit einen wahren Erdumlauf vollzieht.
Die mittlere Entfernung zwischen dem Mond und der Erde wächst jährlich um etwa 3,8 cm. Der Abstand wird seit der ersten Mondexpedition Apollo 11 regelmäßig per Lidar vermessen, indem die Lichtlaufzeit bestimmt wird, die das Laserlicht für die Strecke hin und zurück benötigt. Sowohl von amerikanischen als auch von sowjetischen Mondmissionen wurden dazu insgesamt fünf Retroreflektoren auf dem Mond platziert, die heute für die Entfernungsmessungen genutzt werden.
Infolge der Gezeitenwirkung, die durch die Gravitation der Erde entsteht, hat der Mond seine Rotation der Umlaufzeit in Form einer gebundenen Rotation angepasst. Das heißt, bei einem Umlauf um die Erde dreht er sich im gleichen Drehsinn genau einmal um die eigene Achse. Daher ist – abgesehen von kleineren Abweichungen, den Librationsbewegungen – von einem Punkt der Erdoberfläche immer dieselbe Mondseite zu sehen. Wegen der Libration und der Parallaxe, sprich durch Beobachtung von verschiedenen Punkten etwa bei Mondaufgang und Monduntergang, sind von der Erde aus insgesamt knapp 59 % der Mondoberfläche einsehbar. Mit der Raumsonde Lunik 3 konnte 1959 erstmals die erdabgewandte Seite des Mondes beobachtet werden. Als Folge der gebundenen Rotation sieht ein stationärer Beobachter auf dem Mond die Erde immer an etwa derselben Stelle des Himmels, abgesehen von monatlichen Bewegungen um den Erde-Mond-Schwerpunkt und Schwankungen durch den Umlauf, die Librationen, die zusammen eine monatliche Schleife der Erde von 18° bewirken. Die Erde geht außerhalb der Librationszonen auf dem Mond niemals „auf“ oder „unter“, sondern ist auf der erdzugewandten Seite des Mondes stets und auf der erdabgewandten Seite niemals sichtbar. Wegen des Fehlens einer Atmosphäre ist der Mondhimmel nicht blau, wie wir es von der Erde gewohnt sind, sondern schwarz, da kein Streulicht beobachtet werden kann. Sterne kann man jedoch auch auf dem Mond im Grunde nur nachts sehen; das menschliche Auge stellt sich auf die hell bestrahlte Mondoberfläche ein und kann die Sterne dann nicht mehr wahrnehmen. Die Erde erscheint als bläuliche Scheibe, im Durchmesser fast viermal so groß wie der Mond von der Erde aus. Die Erdphasen werden in einem synodischen Monat durchlaufen und sind den Mondphasen entgegengesetzt. Bei Neumond herrscht „Vollerde“ und bei Vollmond „Neuerde“. Die Sonne wandert, vom Mond aus gesehen, ebenso wie von der Erde beobachtet einmal pro Jahr durch den Tierkreis. Von Sonnenaufgang bis zum Höchststand der Sonne dauert es eine Woche, und von dort eine weitere Woche bis zum Sonnenuntergang, worauf eine 14-tägige Nacht (Mondnacht) folgt. Ein Tag-Nacht-Zyklus auf dem Mond dauert somit ungefähr einen Monat.
Quelle: Auszüge von Wikipedia