Heute morgen weckte mich Berta mit einem Schokokuss und fragte: "Tanne, wo ist denn die Welt zu ende?"
"Die Welt ist eine Kugel, liebe Berta, sie hat weder Anfang noch Ende. Wie kommst du denn darauf?"
"Ich habe geträumt, dass ich von der Erde falle."
"Da brauchst du keine Angst haben. Das wird nicht passieren", beruhigte ich sie. "Wir gehen heute mal bis ans Ende der Welt und du wirst sehen, dass sie dort gar nicht zu Ende ist."
Ängstlich schaute sie mich an. "Aber du lässt mich nicht da zurück!?"
"Nein, natürlich nicht", versprach ich ihr. "Aber du wirst dort endlich das Meer sehen."
"Oh, klasse!", jubelte sie.
Unter Beachtung der Gezeiten liefen wir vormittags los. Berta saß in meiner Hüfttasche und schaute raus. Wir sahen Möwen, rosa Krebse, Muscheln, Schnecken und Austern. Über "Antons Laufsteg" ging es weiter bis ans Ende der Welt. Dort schien es tatsächlich, als ob die Welt zu Ende wäre, denn das Meer verschwand im Nebel.
Berta fühlte sich in unserer Begleitung sicher, deshalb kletterte sie aus meiner Tasche und ging mit Hippo und Robbi, die kleine Holzseerobbe, auf Entdeckungstour. Nur auf den Turm wollte sie nicht. Hippo war da etwas mutiger und wurde von MlCHEL nach oben gebracht.
Berta war begeistert vom Meer und fragte, ob wir zu dem Turm, den wir im Nebel schwach ausmachen konnten, fliegen könnten?
"Das ist die Insel Wangerooge", erklärte ich ihr. "Da fahren wir morgen mit dem Schiff hin."
"Juchhu", muhte sie, "das ist ja prima!"
Somit stand der Tagesplan für den nächsten Tag fest.
Den Rückweg verbrachte Berta dann lieber in meiner Jackentasche. Hier, am Ende der Welt, blies nämlich ein kräftiger Wind. Ich hörte, wie sie Robbi ein paar Geschichten von ihren Geocaching-Abenteuern erzählte.