Entstehungsgeschichte
Aus geologischer Gesicht ist die Landschaft rund um Messel Teil
eines Bergrückens, der dem vorderen Odenwald zugeordnet und als
„Sprendlinger Horst“ bezeichnet wird. Im Erdzeitalter
des Eozän, vor rund 56 bis 34 Millionen Jahren, lag diese Region
etwa 1300 Kilometer weiter südlich als heute. Feucht-warmes Klima
ließ eine reiche Pflanzen- und Tierwelt entstehen.
Das im Süden der Landmasse allmählich aufsteigende Alpenmassiv übte
gewaltigen Druck auf die benachbarten Gesteinsformationen aus. An
manchen Stellen entstanden Risse, in denen flüssiges Gestein aus
etwa 60 Kilometer Tiefe aufsteigen konnte. Vor 47 Millionen Jahren
trat an der Stelle der heutigen Grube Messel bis zu 1000 Grad heiße
Gesteinsschmelze an die Oberfläche. Durch den Kontakt mit
Oberflächenwasser kam es zu gewaltigen Explosionen, die das
umliegende Gestein emporschleuderten und einen 300 Meter tiefen
Krater entstehen ließen. Dabei handelte es sich, wie eine
Forschungsbohrung im Jahr 2001 bestätigte, um einen besonderen
Vulkantyp, einen Maarvulkan.
Der Krater füllte sich mit Wasser. Von den Kraterhängen stürzte
Schutt und Geröll hinab und lagerte sich ab. Durch die große Tiefe
des Sees war das Wasser am Grund sauerstoffarm. Pflanzen und im See
verendete Tiere, die auf den Grund sanken, verwesten deshalb nicht,
sondern versteinerten.
Bergbaugeschichte und Mülldeponie
Zwischen 1885 und 1924 wurde der Ölschiefer in Messel
industriell zur Gewinnung von Rohöl abgebaut. Der Tagebau endete
endgültig 1962. 1971 wurden Pläne bekannt, die Grube zur zentralen
Mülldeponie für die umliegenden Landkreise und Städte
einschließlich Frankfurt zu machen. Dagegen formierte sich in den
folgenden Jahren eine Bürgerinitiative, die für den Erhalt und die
wissenschaftliche Erforschung der Grube kämpfte. 1987 war die
Mülldeponie einsatzbereit, im gleichen Jahr untersagte der
Hessische Verwaltungsgerichtshof jedoch die Inbetriebnahme.
Heute ist das Grubengelände nicht nur eine wichtige
Forschungsstätte, sondern auch ein Rückzugsgebiet für seltene Tier-
und Pflanzenarten. Sogar die größte einheimische Eule, der Uhu, ist
hier schon gesehen worden.
Besichtigung
Die Grube selbst unterliegt bis heute dem Bergrecht und ist nur
im Rahmen von Führungen zugänglich. Eine Plattform ermöglicht
jedoch einen Blick auf das Gelände. Vom Parkplatz führt ein
jederzeit offener Weg dorthin, zahlreiche Schautafeln erläutern die
Geschichte und wissenschaftliche Bedeutung der Grube Messel. Ein
Infozentrum ist im Aufbau.
Weitere Informationen über die Grube Messel und das
Besucherprogramm findet ihr hier.
Der Cache
Um den Cache zu loggen, müsst ihr folgende Bedingungen
erfüllen:
Beantwortet folgende Fragen:
1. Wie viele Tonnen Ölschiefer wurden in der Grube Messel
abgebaut?
Wie viel Öl wurde daraus gewonnen?
Wie dick ist die Ölschieferschicht gewesen und wie lange dauerte
es, diese Ablagerung aufzubauen?
2. Welche drei Kriterien machen die Einmaligkeit der Grube
Messel als Fossilienfundstätte aus?
Bitte veröffentlicht eure Antworten nicht in eurem Log, sondern
schickt sie mir als Nachricht über mein Profil.
Bitte postet mit eurem Log ein Foto, das euch und/oder euer GPS
mit den örtlichen Koordinaten zeigt.
Wer gerne Paläontologe werden möchte oder wem die Grube Messel
einfach nur gefallen hat, dem empfehle ich auch den schönen
Earthcache "The Wide
Green" zu besuchen, den das Team Kulturmensch bei
Rott in Nordrhein-Westfalen ausgelegt hat.
English description
The Messel pit is a disused quarry. Bituminous shale was mined
there. It is also one of the most important sites where fossils can
be found. Since 1995 the pit ist part of the UNESCO World
Heritage.
Geologically spoken, the whole area is part of a mountain range in
the north of the anterior Odenwald known as Sprendlinger Horst. In
Eocene, 36 to 58 Million years ago, this region was about 1300
kilometers farther to the south. A warm and humid climate allowed
an abundant variety of plants and animals to live here.
When the Alps began to rise in the south, the whole area got under
pressure. At some places fissures in the rocks allowed hot molten
rock to rise up from depths of around 60 kilometers. 47 Million
years ago, at the place that is now the Messel pit molten rock with
a temperature of about 100 Deg. Centigrade reached the surface. The
contact with cold surface water caused a series of explosions and a
crater was formed that was 300 meters deep. In 2001 a borehole was
drilled to prove the pit to be a certain type of volcano named
Maar.
Water filled the crater and frome the banks of the crater debris
fell into the water and formedf clay layers at the floor of the
lake. Due to the lack of oxygene and the depth of the lake, animals
and plants that fell into the water and sank to the ground did not
decompose but were embedded in the sediment layers.
Between 1885 and 1924 the Bituminous shale of Messel was mined
and raw oil was produced. The industrial use of the Messel pit
ended in 1962. In 1971 plans were made public to use the pit as a
central dump for the surrounding counties an cities including
Frankfurt. Groups of citizens opposed to these plans and
demonstrated for the conservation and scientific exploration of the
pit. In 1987 the preparations for the dump where complete, but in
the same year, the Hessische Verwaltungsgerichtshof forbid the
dump.
Nowadays the Messel pit is not only an important scientific site
but also a place where many animals and plants live. Even the
largest european owl, the Uhu, may be seen here.
Until today the pit is subject to mine law and may be visited
only on guided tours. There is a platform at the crater rim that
allows to look down into the pit. A path leads to the platform, it
is open every time. Plates inform about the history and the
scientific importance of the Messel pit. This year an information
centre wille be opened.
Further information (in German) about the Grubel Messel fossil
site is provided here.
In order to log the cache, please answer the following
questions:
1. How many tons of bituminous shale were mined at the Messel
pit?
How many tons of raw oil were extracted from that?
How thick was the layer of bituminous shale and how long did it
take to reach this thickness?
2. Name the three criteria that make the Messel pit unique as a
fossil site.
Please do not post the answers in your log but send them ti me
via my profile.
Please post a photo of you and/or your GPS taken at the Messel
pit.